Schwarz-Gruppe und Telekom wollen offenbar gemeinsam KI-Gigafactory bauen
Eigentlich wollten die Neckarsulmer Schwarz-Gruppe und die Telekom getrennte Wege beim Bau einer Gigafactory gehen. Laut Medienberichten sprechen die beiden Unternehmen offenbar weiterhin über gemeinsame Pläne.
Bis zu fünf gigantische Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI) sollen in den nächsten Jahren in der EU entstehen. Laut einem Bericht des „Handelsblatts“ plant die Neckarsulmer Schwarz-Gruppe, sich gemeinsam mit der Deutschen Telekom für den Bau einer solchen „AI Gigafactory“ zu bewerben.
Das Blatt beruft sich auf die Angaben von Insidern. Demnach seien die Verhandlungen zwischen den beiden Unternehmen „weit fortgeschritten, eine formelle Einigung stehe aber noch nicht fest“. Der kanadische Finanzinvestor Brookfield soll das Projekt zudem finanziell unterstützen. Die Gespräche hätten demnach Schwarz-Gruppen-Chef Gerd Chrzanowski und Telekom-Chef Timotheus Höttges angestoßen. Die beiden Firmen äußerten sich zunächst nicht.
Bewerbung um KI-Gigafactory: Differenzen zwischen Schwarz-Gruppe und Telekom
Eigentlich galt eine gemeinsame Bewerbung deutscher Unternehmen als gescheitert. Bereits im Sommer wurde bekannt, dass die Schwarz-Gruppe sich gemeinsam mit Telekom, SAP, Ionos und Siemens für den Bau einer KI-Gigafabrik zusammentun wollte. Von der EU winken für die fünf Rechenzentren Fördergelder in Höhe von 20 Milliarden Euro.
Doch eine gemeinsame Bewerbung des Konsortiums kam damals laut Medienberichten nicht zustande. Damals berichtete das „Handelsblatt“, man habe sich aufgrund des Führungsanspruchs beteiligter Unternehmen, darunter Schwarz-Gruppe und Telekom, nicht einigen können. Außerdem hieß es, die Unternehmenskulturen hätten nicht zusammengepasst.
Nun könnte es offenbar doch noch zu einer gemeinsamen Bewerbung von Schwarz-Gruppe und Telekom kommen. Das „Handelsblatt“ sieht unter anderem eine Äußerung von Rolf Schumann, Co-Chef der Digitalsparte Schwarz Digits als Andeutung. Dieser sagte bei einer Veranstaltung im November in Berlin, sein Unternehmen habe sich mit der Telekom zusammengetan, „um die Gigafactory nach Deutschland zu holen“.
Schwarz investiert elf Milliarden in Rechenzentrum in Brandenburg
Unabhängig von den Plänen für eine KI-Gigafactory investiert die Schwarz-Gruppe mit ihrer Digitalsparte Schwarz Digits seit längerem in eigene IT-Infrastruktur. So kündigte die Gruppe jüngst an, elf Milliarden Euro in den Bau eines Rechenzentrums im brandenburgischen Lübbenau zu investieren.
Über den Standort einer KI-Gigafactory der EU herrscht noch Unklarheit. In der Vergangenheit hatte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) für Baden-Württemberg als Standort einer solchen Anlage geworben.
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