Weniger Audis in Deutschland zugelassen: BMW und Mercedes liegen deutlich vorn
Trotz vieler neuer Modelle kämpft Audi in Deutschland seit Jahresbeginn mit sinkenden Zulassungszahlen. Der Abstand zu den direkten Konkurrenten Mercedes und BMW wächst. Das sind die Hintergründe.
Seit Frühjahr 2024 läuft bei Audi die größte Modelloffensive in der Unternehmensgeschichte, die bis zum Ende des Jahres 20 neue Modelle bringt. Seit kurzem werden die ersten Exemplare der neuen A6 Limousine aus dem Werk Neckarsulm ausgeliefert. Schon länger verfügbar sind die Elektromodelle Q6 E-Tron und A6 E-Tron sowie der A5 aus Neckarsulm. Im Herbst folgt die nächste Generation des Kompakt-SUV Q3.
Die vielen neuen Modelle helfen Audi auf dem deutschen Markt bisher nicht: Von Januar bis Juli sank die Zahl der Neuzulassungen nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes um sieben Prozent auf 114.903 Fahrzeuge. Damit liegt Audi nach den ersten sieben Monaten des Jahres sogar hinter der Konzernschwester Skoda, die um 7,5 Prozent auf 132.375 Autos zugelegt hat.
BMW und Mercedes vor Audi: Abstand zu Konkurrenten zuletzt deutlich gewachsen
Die direkten Konkurrenten von Audi fahren der Marke mit den vier Ringen in Deutschland weiter davon. Mercedes hat die Nase vorne: Die Stuttgarter verzeichneten von Januar bis Juli ein leichtes Zulassungsplus von 1,2 Prozent auf 151.612 Einheiten. BMW legte sogar um 5,7 Prozent zu und kam seit Jahresbeginn bis Ende Juli auf 143.607 neu zugelassene Fahrzeuge auf dem Heimatmarkt.
Damit fehlen Audi 30.000 bis 40.000 Einheiten auf die Mitbewerber aus Stuttgart und München. Und das, obwohl die noble VW-Tochter in Kürze das jüngste Modellportfolio im Wettbewerbsvergleich haben wird.
Händler beklagen hohe Preise für den neuen Audi A5 aus Neckarsulm
Zwar kommen die neuen Modelle, gerade die Neckarsulmer Baureihen A5 und A6, gut bei der Kundschaft an. „Allerdings haben wir uns vor allem bei typischen Dienstwagen zu weit nach oben bewegt“, beklagt ein Verkäufer aus dem Großraum Stuttgart. Ein A4 Avant 2,0 TDI mit 204 PS und Allradantrieb hat im vergangenen Jahr noch mit rund 51.000 Euro zu Buche geschlagen, der gleichstarke Nachfolger A5 Avant steht nun mit 58.200 Euro in der Preisliste.
Dieser Sprung sei bei vielen im Budget für ihren Dienstwagen nicht drin, so der Verkäufer. Dem Vernehmen nach plant Audi daher nun zeitnah einen günstigeren Einstiegsdiesel in den Handel zu bringen. Zudem erwarten sich die Händler bei den Dienstwagen nun Bewegung durch die Plug-in-Hybride von A5 und A6.
Probleme bei Audi? Verzögerungen bei Auslieferungen des neuen Q5 aufgrund fehlender Teile
Sorgen bereitete zuletzt allerdings auch, dass es Lieferengpässe beim neuen Q5 gab. Audi hat die Schwierigkeiten bestätigt und erklärt, dass eine „eingeschränkte Teileverfügbarkeit zu Verzögerungen in der Fertigstellung und dem Versand von Fahrzeugen“ geführt habe, erläuterte eine Sprecherin.
Unseren Informationen zufolge gab es Teilemangel bei Sitzen und Beleuchtungssysteme für das SUV, das Audi in seinem Werk in Mexiko produziert. Audi zeigt sich nun optimistisch: Die Versorgung des Q5 sei wiederhergestellt. Mit „oberster Priorität“, so Audi, arbeite man daran, die bestellten Fahrzeuge schnell und in hoher Qualität auszuliefern.