VfB Stuttgart trennt sich vorzeitig von Hauptsponsor Winamax – zwei neue Partner im Gespräch
Bei der Verkündung des Einstiegs des Wettanbieters Winamax beim VfB Stuttgart gab es heftige Kritik. Nun wird die Zusammenarbeit früher als geplant beendet.
Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart beendet die Zusammenarbeit mit Haupt- und Trikotsponsor Winamax vorzeitig. Wie der Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle auf der Mitgliederversammlung der Schwaben verkündete, soll der ursprünglich bis 2026 gültige Vertrag mit dem französischen Wettanbieter ein Jahr früher aufgelöst werden.
Zwei neue Unternehmen aus der Region als Partner des VfB?
Hintergründe dieser Entscheidung erläuterte Wehrle nicht. Der Einstieg des Unternehmens, der dem Club Medienberichten zufolge jährlich bis zu acht Millionen Euro bringen soll, war 2023 von vielen Fans und unter anderem auch von Investor Porsche heftig kritisiert worden.

Zudem machte Wehrle die Andeutung, dass zeitnah zwei neue Partner aus der Region zum VfB stoßen sollen. Es soll sich laut dem 49-Jährigen um "große, international renommierte Arbeitgeber" handeln.
Vogt als Präsident des VfB Stuttgart abgewählt – Bruch zwischen Fans und Führung
Rund eine Woche nach dem Gastspiel des VfB in Heilbronn, bei dem die Schwaben im Testspiel Fortuna Sittard besiegten, sorgte der Fußball-Bundesligist am Sonntag für weitere Schlagzeilen.
Claus Vogt wurde als Präsident des VfB Stuttgart abgewählt. Bei der Mitgliederversammlung stimmten 86,03 Prozent der anwesenden Mitglieder gegen einen Verbleib des 54-Jährigen an der Spitze des Vereins. Auch Rainer Adrion ist nicht länger als Vize-Präsident im Amt. Nachdem 70,02 Prozent der anwesenden Mitglieder gegen ihn gestimmt hatten, kündigte er bereits zuvor seinen Rückzug an.
Bruch zwischen organisierter VfB-Fanszene und Führung
Die organisierte Fanszene des Fußball-Bundesligisten hatte sich im Vorfeld gegen Vogt und Adrion ausgesprochen und Abwahlanträge gestellt. Hintergrund dieser Querelen ist der vermeintliche Bruch eines jahrelangen Versprechens im Zusammenhang mit der Ausgliederung der Profiabteilung, wonach der Präsident des Vereins auch immer Vorsitzender des Aufsichtsrates bleiben sollte. Dieser wird inzwischen von Tanja Gönner angeführt.
Teile der organisierten Fanszene fühlten sich nach dem Verlust dieses Postens nach dem Einstieg des Sportwagenherstellers Porsche als Investor verraten. Sie sehen dadurch den Einfluss der Mitglieder schwinden – und forderten auch wegen mangelnder Transparenz den Rücktritt des gesamten Präsidiums.
Nicht nur sportlich: VfB auch wirtschaftlich auf gutem Weg
Unterdessen befindet sich der VfB Stuttgart nach schwierigen Jahren auch wirtschaftlich auf dem Weg der Gesundung. Erstmals seit 2019 wies der Fußball-Bundesligist im Geschäftsjahr 2023 wieder einen kleinen Gewinn aus. Das Jahresergebnis der VfB Stuttgart 1893 AG, in die der Profifußball des Vereins ausgelagert ist, habe bei rund 700.000 Euro gelegen, erklärte der Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle bei der Mitgliederversammlung und sprach von einer "schwarzen Null". Der "finanzielle Turnaround" sei geschafft worden. Mehr dazu lesen Sie hier.