Fußball-Bundesliga 
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Ermedin Demirovic hat keine Freude an seinem Zaubertor für den VfB Stuttgart

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Ermedin Demirovic hätte der Matchwinner für den VfB Stuttgart sein können. Sein geniales Tor brachte den VfB in Führung. Doch am Ende ging es dahin. Demirovic nennt die Gründe des Versagens. 


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Es ist nur ein kleines Wort. Aber es hat eine große Signalkraft. Wenn man es hört, ist zuvor ziemlich sicher etwas schief gegangen. „Eigentlich“, sagte Ermedin Demirovic im Bauch des Freiburger Stadions, „eigentlich haben wir alles im Griff.“

Hatten sie aber doch nicht, die Fußballprofis des VfB Stuttgart. Das Wörtchen eigentlich zieht nämlich meist eine Einschränkung oder Verneinung nach sich. Der VfB führte in der 80. Minute mit 1:0, verlor dann aber das Bundesliga-Landesduell beim Sport-Club noch mit 1:3. 

Drei späte Gegentore - und futsch war der Wert des Demirovic-Tors in der 20. Minute. „Nach so einem Spiel tut es einfach nur brutal weh, weil das Tor einfach gar nichts bringt“, haderte der Mittelstürmer des VfB Stuttgart mit der Niederlage beim bis dahin zweimal klar geschlagenen Tabellenletzten, für den der VfB zum Aufbaugegner wurde.

Da sah es noch gut aus: Ermedin Demirovic vom VfB Stuttgart jubelt nach seinem Tor zum 1:0 für die Schwaben. Es war ein Zaubertor mit der Hacke.
Da sah es noch gut aus: Ermedin Demirovic vom VfB Stuttgart jubelt nach seinem Tor zum 1:0 für die Schwaben. Es war ein Zaubertor mit der Hacke.  Foto: Tom Weller

Ermedin Demirovic für den VfB Stuttgart: Mit dem Rücken zum Tor genau das richtige mit der Hacke gemacht

Es war ein außergewöhnlicher Treffer von Ermedin Demirovic. Ein Treffer mit der Hacke, der Cleverness offenbarte. „In dem Moment, glaube ich, kannst du nichts anderes machen. Ich schirme den Ball ab und merke, dass ich mit dem Rücken zum Tor stehe“, erzählte der Stürmer in der Interviewzone des Freiburger Stadions. Er vertraute seinen Instinkten. „Glücklicherweise geht der Ball rein.“ 

Aber das war es dann auch mit dem Glücksempfinden. Drei Punkte waren möglich, mit leeren Händen standen die Stuttgarter aber am Ende da. Weil sie die Partie eben nicht mehr im Griff hatten.

„Ich dachte, dass das so eines der Spiele ist, wo man dreckig dann so ein Ding einfach über die Ziellinie zieht“, sagte Demirovic über die lange 1:0-Führung, die der VfB aber noch verschusselte, weil der SC Freiburg immer mehr Druck aufbauen konnte, ohne entscheidend gehindert zu werden. 


Nach Niederlage des VfB Stuttgart: SC Freiburg kann sieben Kilometer mehr Laufleistung vorweisen 

Die Spielstatistik machte klar, „dass wir weniger gelaufen sind, das zeigt wahrscheinlich, dass wir ein bisschen weniger in die Waagschale geworfen haben und Freiburg das ein bisschen mehr wollte“, meinte Ermedin Demirovic.

Auf 119,7 Kilometer Laufleistung brachte es der Sport-Club, lediglich 112,5 Kilometer waren es beim VfB. Mehr als sieben Kilometer Unterschied, das ist gewichtig. 

Demirovic nach Niederlage in Freiburg:„Es muss auch mal Tage geben, wo wir nicht den schönsten Fußball spielen.“

Die Stuttgarter Mannschaft agierte zu passiv. „Wir haben viel in unserer Hälfte gespielt, haben viel wegverteidigt“, sagte Demirovic. „Es muss auch mal Tage geben, wo wir nicht den schönsten Fußball spielen.“ Doch hässlicher Fußball ist allenfalls dann okay, wenn das Ergebnis stimmt. 

„Es fragt am Ende keiner, wenn wir die Punkte holen, wie hast du gespielt?“, brummte Demirovic in der Mixed Zone den Reportern entgegen, genau wissend, dass vom VfB Stuttgart in Freiburg kein einziger Punkt geholt wurde. 

Hinten am Schluss zu wackelig, vorne fast das ganze Spiel über zu wenig gefährlich – es war ein vielfältiges Schwächeln des VfB. Ermedin Demirovic setzt nun darauf, dass es am kommenden Freitagabend nicht nochmal so laufen wird, wenn die Stuttgarter zu Hause den FC St. Pauli erwarten. „Daran werden wir arbeiten, einfach wieder mehr Wucht vorne rein zu bringen. Ich glaube, die Qualität haben wir, jedem Gegner Probleme zu bereiten.“

Der SC Freiburg schlägt lange Bälle, damit kommt der VfB Stuttgart nicht gut klar 

Die Fehler aus dem badisch-schwäbischen Duell werden noch im Detail analysiert. Der Mittelstürmer des VfB wusste aber gleich: „Das Pressing hätten wir besser machen können.“ Der Sport-Club hatte es zu leicht.

„Wobei man auch sagen muss, dass Freiburg es einfach schlau gemacht hat. Die schicken den langen Ball in unsere Hälfte und dann geht das Spiel nur auf den zweiten Ball, dann kommst du nicht richtig rein.“ Demirovic sagte selbstkritisch: „Dafür haben wir keine richtige Lösung gefunden.“ Der VfB rutschte immer mehr in die Bredouille. 

„Freiburg macht richtig Druck, wir verlieren dann die Kontrolle. Und dann wird es schwierig.“ Ja, das hat Ermedin Demirovic völlig richtig zusammengefasst. „Dann musst du halt umswitchen und versuchen, so ein Ding dreckig zu gewinnen.“ Was aber nicht gelang. 

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