„Sind nicht da, wo wir es erhofft hatten“: Atakan Karazor hadert mit 1:3-Pleite des VfB
Der Kapitän übernahm Verantwortung. Schnell tauchte Atakan Karazor in der Interviewzone des Freiburger Stadions auf und erklärte die bittere 1:3-Niederlage des VfB Stuttgart. Er sagte, was nun zu tun ist.
Ein Fußballspiel ist nicht nach 80 Minuten vorbei. Das war das Problem des VfB Stuttgart in Freiburg. In der 80. Minute führten die Schwaben im Prestigeduell beim Landesrivalen SC noch mit 1:0. Ein Zaubertor von Ermedin Demirovic in der 20. Minute ließ den VfB vom Auswärtssieg träumen.
Aber dann: Zack, Zack, Zack – schon stand es 1:3. Und Atakan Karazor stand achselzuckend in der Mixed Zone und verwies darauf, dass man doch „bis zur ungefähr 80. Minute Weltklasse verteidigt“ habe. Da habe man „alles wegverteidigt“.
Karazor nach VfB-Pleite in Freiburg: „Wir haben es nicht geschafft, offensiv für Gefahr zu sorgen“
Doch der Freiburger Trainer Julian Schuster, aus Löchgau stammender Schwabe in badischen Diensten, wechselte die Wende ein, die beiden Offensivkräfte Igor Matanovic und Derry Scherhant. Sie schossen den VfB Stuttgart k.o., Matanovic in der 81. Minute und in der Nachspielzeit vom Elfmeterpunkt, Scherhant traf in der 86. Minute.
Was nutzte es, dass Atakan Karazor darauf verwies, dass man bis dahin „immer wieder die Schüsse geblockt“ habe. Die Kritik der VfB-Reporter, vor allem nach der Pause viel zu passiv herangegangen zu sein, wollte er nicht gelten lassen.
„Wenn es für euch passiv daherkam…“ Der Stuttgarter Kapitän wollte ein gut durchgezogenes Konzept hervorheben, zu dem es gehört habe, tief zu stehen. Aber, das gestand Karazor ein, „wir haben es nicht geschafft, offensiv für Gefahr zu sorgen“. Da war außer dem Demirovic-Tor nicht viel.
Der einzige echte Mittelstürmer, der beim VfB Stuttgart momentan Einsatz-fit ist, war auch sehr fit im Kopf. Clever, gekonnt und genau richtig war sein Hackenball zum 1:0-Führungstreffer in der 20. Minute.
Nach zwei Niederlagen des VfB Stuttgart seit Saisonstart: „Nicht da, wo wir es uns gewünscht und erhofft hätten“
Dann mehr Gas geben? „Wir haben es versucht.“ Aber, so Kapitän Karazor, es „nicht zu 100 Prozent gut ausgespielt“. Man habe „zu leicht die Bälle wieder hergegeben“.

Es war im dritten Bundesligaspiel dieser Saison die zweite VfB-Niederlage. Nur drei von neun möglichen Punkten hat der VfB Stuttgart geholt. Jetzt steht man „nicht da, wo wir es uns gewünscht und erhofft hätten“, klagte Karazor in Freiburg.
Das Team müsse es „schaffen, von der ersten bis zur letzten Minute“ voll da zu sein. Das war diesmal nicht der Fall. Prompt ging es hintenraus mächtig schief. Karazor glaubt an Besserung durch Erfolgserlebnisse. „Ich bin mir ganz, ganz sicher, dass wir unsere Form wieder finden, wenn wir Siege einfahren.“