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Pink bleibt Trumpf im Baden-Württemberg-Duell

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Eine torlose Viertelstunde macht nach Wiederanpfiff alle Neckarsulmer Hoffnungen in Metzingen vorzeitig zunichte. Sport-Union kann beim Rückrunden-Auftakt nicht an vielversprechende Vorwochen anknüpfen.

Das Baden-Württemberg-Duell zwischen Annefleur Bruggemans Sport-Union Neckarsulm (links) und Maren Weigels TuS Metzingen war über weite Phasen des ersten Rückrunden-Spieltags alles andere als ein sportlicher Leckerbissen.
Das Baden-Württemberg-Duell zwischen Annefleur Bruggemans Sport-Union Neckarsulm (links) und Maren Weigels TuS Metzingen war über weite Phasen des ersten Rückrunden-Spieltags alles andere als ein sportlicher Leckerbissen.  Foto: Berger, Mario

Unbedingt das Gute, das Positive mitnehmen, darauf aufbauen und bloß nicht wieder in einen Abwärtsstrudel geraten - darin waren sich Trainer Thomas Zeitz und seine Rückraum-Akteurin Munia Smits nach der 23:28 (9:11)-Niederlage der Sport-Union Neckarsulm am Samstagabend bei der TuS Metzingen schnell einig. "Ich muss das Positive herausziehen und ich will auch das Positive herausziehen, weil wir nächste Woche gegen Leverkusen ein immens wichtiges Spiel haben", sagte Zeitz.

Der 50-Jährige wollte die Behauptung, dass seine Mannschaft den schlechtesten Auftritt seit dem 26:28 gegen den SV Halle-Neustadt Mitte November dargeboten hatte, so nicht stehen lassen: "Wir wollten die Deckung etwas defensiver halten und damit Durchbrüche und Kreisanspiele verhindern. Das haben wir in der ersten Hälfte gut hinbekommen. Aber die Abschlüsse waren unser Problem; Chancen hatten wir genug."

Klassenerhalt kann nur als Team gelingen

Nach zuletzt einer Handvoll ordentlichen bis guten Partien, gehörte der Neckarsulmer Auftritt zum Rückrunden-Start der Handball-Bundesliga dennoch eher in die Kategorie unterdurchschnittlich. In Hälfte eins hatte das auch noch auf die Leistung der Gastgeberinnen zugetroffen, doch während die Mannschaft von Trainer Werner Bösch nach der Pause umgehend zwei Gänge hochschaltete, stotterte ausgerechnet in dieser Phase der Neckarsulmer Motor. Fast 13 Minuten lang. Am Ende war das zu viel, um den "TusSies" die Punkte ernsthaft streitig machen zu können.


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"Die zehn Minuten nach der Halbzeit haben uns ein bisschen das Genick gebrochen", stellte Munia Smits unumwunden fest. "Aber wir können viel aus diesem Spiel mitnehmen: Wir sind nicht komplett zusammengebrochen, sondern haben es nach den zehn, 15 Minuten nach der Pause als Team geschafft, weiter zu kämpfen und sehr viele Chancen gemeinsam herauszuspielen. Das sind die Dinge, die wir mitnehmen müssen, schließlich schaffen wir den Klassenerhalt nur als Team."

Unglückliches Händchen bei der Entscheidungsfindung

Ohne Nina Engel, die zwar im Kader stand, aber verletzungsbedingt ohne Einsatz blieb, war die Sport-Union im Rückraum zu ausrechenbar. Smits war erste Zielspielerin, worauf sich die Gastgeberinnen allerdings bald eingestellt hatten. Engel-Ersatz Marloes Hoitzing war sehr bemüht, stieß ohne Verschnaufpausen aber gegen Ende der Partie an ihre konditionellen Grenzen. Und Annefleur Bruggeman konnte erst in der Schlussphase Akzente setzen. Einzig Amber Verbraeken schweißte von Rechtsaußen nahezu alles ein, was sie in die Finger bekommen hatte.

Ansonsten war vieles mühsam und vieles zäh. Ohne Tempo im eigenen Spiel rieben sich die Gäste in zahlreichen Zweikämpfen auf, trafen die falschen Pass- oder Wurfentscheidungen, verfingen sich reihenweise im starken Metzinger Innenblock und brachten sich dann zwischen Minute 31 und 43 durch einen 0:6-Lauf um einen möglichen hitzigen Schlagabtausch in der Schlussphase.

Lena Ivancok spielt mal wieder menschlich

Weil auch Torhüterin Lena Ivancok nach einigen übermenschlichen Leistungen mal wieder sehr menschlich agierte, wurde es in der recht ordentlichen Schlussviertelstunde nicht mehr wirklich spannend - "obwohl wir dann das machen, was wir eigentlich die ganze Zeit machen wollten", wie Thomas Zeitz bemerkte. "Vorher spielen wir viel vor der Abwehr rum, haben aber zu wenig Druck in die Tiefe, wodurch uns die Lücken fehlen.

Am Ende waren Lücken da, doch Punkte fehlten. Es war nicht alles schlecht am Samstagabend, aber vieles eben auch nicht gut. Und solange bei dieser ums sportliche Überleben kämpfenden Neckarsulmer Mannschaft vieles nicht gut ist, bleiben Punktgewinne bei einem soliden Gegner wie der TuS Metzingen außer Reichweite.


Sport-Union Neckarsulm: Ivancok (6 Paraden); Salamakha (1 Parade) - Verbraeken (8/2), Hoitzing (5), Hinkelmann, Nooitmeer, Bruggeman (4), Riner (1); Özdemir, Smits (4), Engel, Pollakowski (1).

Erfolgreichste Werferinnen TuS Metzingen: Rebecca Rott (7/6), Jana Scheib (6).

Schiedsrichterinnen: Katharina Heinz/Sonja Lenhardt.

Siebenmeter: Metzingen: 6/7; Sport-Union: 2/2.

Zeitstrafen: 3/5.

Zuschauer: 940.


Personalkarussell wird in Bewegung bleiben

Wer kommt und vor allem: wer geht noch? Nach den bestätigten Wechseln von Nina Engel und Sharon Nooitmeer dürfte sich in den nächsten Wochen vor allem auf der Seite der Abgänge bei der Sport-Union noch etwas tun. "Unser Ziel war es, neun bis zehn Spielerinnen über den Sommer hinaus zu halten", sagt Trainer Thomas Zeitz, der zugleich als Sportlicher Leiter agiert. "Diese Summe werden wir nach Sharons Abgang und einem weiteren, der sich abzeichnet, wohl nicht ganz erreichen."


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Sport-Union-Verantwortliche planen Zukunft zweigleisig


Mit anderen Akteurinnen aus dem aktuellen 17er-Kader wird die Sport-Union aus eigener Entscheidung heraus wohl nicht verlängern. Acht Verträge laufen im Sommer aus, neben jenen von Engel und Nooitmeer auch die von Valentyna Salamakha, Amber Verbraeken, Fatos Özdemir, Annefleur Bruggeman, Anita Polácková und Munia Smits.

Die meisten anderen Arbeitspapiere haben zudem keine Gültigkeit für die zweite Liga und müssten daher neu verhandelt werden, wie der Verein bereits vor einigen Wochen auf Nachfrage bestätigte.

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