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HBF-Vereine einigen sich auf neuen Bundesliga-Modus

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Nach nur einem Jahr modifiziert die HBF ihr K.o.-Runden-System und kehrt außerdem zu Relegationsspielen zurück. Dazu gibt es eine längere Übergangsfrist für die Erfüllung der Hallen-Auflagen, von der auch die Sport-Union Neckarsulm finanziell profitiert.

Die Investitionen waren nicht umsonst: Dank der Anschaffung der erweiterten Zusatztribüne erhält die Sport-Union Neckarsulm künftig Geld.
Die Investitionen waren nicht umsonst: Dank der Anschaffung der erweiterten Zusatztribüne erhält die Sport-Union Neckarsulm künftig Geld.  Foto: Berger, Mario

Fehlende Planungssicherheit, eine ungleiche Anzahl von Saisonspielen sowie von Auswärts- und Heimpartien, finanzielle Unwägbarkeiten und ein sportlich in Teilen langweiliger Saisonverlauf – wirklich glücklich waren mit der abgelaufenen Spielzeit der Handball Bundesliga Frauen (HBF) nur die wenigsten Vereine.

Das zur Saison 2024/2025 neu eingeführte Spielsystem, bei dem sich an eine Hauptrunde mit Hin- und Rückspielen eine Playoff- beziehungsweise Playdown-Runde anschloss, hatte diverse Kinderkrankheiten, die die HBF am vergangenen Samstag auf ihrer Mitgliederversammlung in Düsseldorf zu lindern versucht hat.

HBF beschließt Wiedereinführung von Relegationsspielen

Die Vereine einigten sich mit einer knappen Mehrheit auf eine Modifizierung des Spielsystems, das in der Ende August beginnenden Bundesliga nach der unverändert bleibenden Hauptrunde eine Dreiteilung des Klassements vorsieht. Künftig spielen nur noch die besten vier Mannschaften der Hauptrunde über zwei Halbfinalserien und eine Endspielserie im bekannten Best-of-Three-Modus den Deutschen Meister aus.

Um Platz fünf streiten sich jene Mannschaften, die die Hauptrunde auf den Plätzen fünf bis acht abgeschlossen haben – hier im Modus Jeder-gegen-Jeden mit Hin- und Rückspielen, so dass sich aus den Ergebnissen dieser vier Teilnehmer eine eigene Tabelle bilden lässt.

Selbiges gilt für die Playdowns, in denen die Mannschaften auf den Hauptrunden-Rängen neun bis zwölf gegeneinander antreten. Das Schlusslicht dieses Vierer-Vergleichs steigt sicher ab, der Vorletzte muss ab nächster Saison wieder in Relegationsspielen gegen den Zweitplatzierten der 2. Bundesliga antreten.


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Zeitz und Diller freuen sich über mehr Planungssicherheit

Die Änderungen am Austragungsmodus sollen „vor allem der Planbarkeit der Partien zugutekommen“, wie es von der HBF heißt. Jenseits der Meisterschaftsrunde können künftig alle Teams mit elf Heim- und elf Auswärtsspielen in der Hauptrunde sowie jeweils drei Partien daheim und in der Fremde während der K.o.-Phase planen. Hinzu kämen zwei mögliche Relegationsspiele gegen den Abstieg.

Thomas Zeitz, Trainer der Sport-Union Neckarsulm, erachtet die getroffenen Entscheidungen als vernünftig; sie kämen der Planbarkeit und dem sportlichen Wettbewerb zugute, sagt der 51-Jährige, der zugleich als Sportlicher Leiter des Bundesliga-Teams fungiert. Genauso bewertet es Hannes Diller. „Wir sind an den Spieltagen in verschiedenen Bereichen auf Dienstleister angewiesen und die brauchen einfach eine gewisse Planungssicherheit“, sagt der Geschäftsführer.

Weitere Details und ob das Abschneiden während der Hauptrunde Auswirkungen auf die K.o.-Phase hat, wird die HBF erst im Rahmen der Anpassung der Durchführungsbestimmungen bekanntgeben. Denkbar wäre etwa ein gesichertes Heimrecht am ersten/letzten Spieltag oder die Mitnahme von Punkten.


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Längere Übergangsfrist für Erfüllung der erforderlichen Hallenstandards

Eine weitere Änderung betrifft die Anforderungen an die Hallenstandards (Mindestkapazität 1500 Zuschauer; zwei Längstribünen). Hier gewährte die HBF auf Antrag einiger Vereine für Hauptrunden-Spiele eine längere Übergangsfrist bis zum Ende der Spielzeit 2028/2029. Bei der Nutzung von Spielstätten, die die Anforderungen nicht erfüllen, werden allerdings ab sofort Kompensationszahlungen an jene Vereine fällig, die bereits in HBF-konformen Hallen spielen.

Dadurch profitiert künftig auch die Sport-Union. Einen genauen Betrag will Hannes Diller zwar nicht nennen, da sich die Vereine auf Stillschweigen geeinigt hätten, es sei aber so, dass „es ein Verein stemmen kann, es aber in der Budgetplanung schon weh tut“. Erstliga-Aufsteiger SV Union Halle-Neustadt, der mit der SWH.arena zwar eine hochmoderne, bei nur 1200 Plätzen allerdings zu kleine Spielstätte hat, beziffert den finanziellen Mehraufwand hingegen auf einen Betrag „zwischen 27.500 Euro und 35.000 Euro“ je nach dem, wie viele Hauptrunden-Spiele in der SWH.arena ausgetragen werden.


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Sport-Union Neckarsulm profitiert von Kompensationszahlungen

Neben Aufsteiger Union Halle-Neustadt dürften auch Borussia Dortmund und die HSG Bensheim/Auerbach aufgrund ihrer nicht bundesligakonformen Hallen zu Ausgleichszahlungen an die Konkurrenten gezwungen sein, sollten sie die Sporthalle Wellinghofen beziehungsweise die Weststadthalle nicht (temporär) verlassen.

Sicher ist: Die Sport-Union Neckarsulm ist mit einer für die Bundesliga gerüsteten Ballei einer der Empfänger-Vereine und wird künftig einen Anteil dieser Kompensationszahlungen erhalten, der an alle Erstligisten mit die Vorgaben erfüllenden Spielstätten ausgeschüttet wird.

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