Wende oder Aktionismus? 2022 und 2023 als Präzedenzfälle für die Sport-Union Neckarsulm
Unser Autor hat rund um die Partie der Sport-Union Neckarsulm beim Buxtehuder SV ein Déjà-vu. Nun entscheidet die Mannschaft, wie die bevorstehenden Maßnahmen in Erinnerung bleiben werden.

Immer wieder Buxtehude. Es erinnert doch alles ein wenig an das Frühjahr 2023. Auch damals steckte die Sport-Union Neckarsulm tief im Abstiegssumpf, auch damals fehlten der Mannschaft fitte Kreisläuferinnen. Doch dann wurde im April der Buxtehuder SV mit 26:21 nach Hause geschickt und der Sieg zur Trendwende in einer turbulenten Saison.
Die Grundlage hierfür hatte der damalige Trainer Mart Aalderink mit Oliver Rieth und Mike Vogelgesang in einem Kurz-Trainingslager in Talheim gelegt. Dort hatte sich das Team zusammengesetzt, offen und ehrlich ausgesprochen und neuen Mut gefasst.
Logvins Kniff mit Mentaltrainerin ging einst nicht auf
Erinnert sei in diesem Zusammenhang aber auch an den Dezember 2022: Damals, ebenfalls vor einem Spiel gegen Buxtehude, hatte Trainerin Tanja Logvin angesichts der ausweglosen Situation eine Mentaltrainerin hinzugezogen. Doch die Idee verpuffte als bloßer Aktionismus, die Sport-Union verlor in Niedersachsen mit 14 Toren.
Mehr-Jahres-Plan der Sport-Union Neckarsulm steht auf dem Prüfstand
Mit dem von ihm angekündigten Mentaltrainer versucht nun auch Thomas Zeitz einen neuen Reiz zu setzen. Dieser wird die Sport-Union sicher nicht eigenhändig in der Liga halten, vielleicht aber seinen Teil dazu beitragen.
Zumindest können Vereinsführung und Mannschaft nun beweisen, ob es ihnen ernst ist mit ihrem ausgerufenen Mehr-Jahres-Plan: Der Club, indem er am Trainer und seinem Weg festhält - komme, was wolle. Und die Spielerinnen, indem sie bis zum Schluss alles tun, um (über die Playdowns) in der Liga zu bleiben - oder aber dem Verein auch im Worst-Case-Szenario die Treue halten.