Riner und Ivancok verlängern ihre Arbeitsverträge bei der Sport-Union
Die Sport-Union Neckarsulm bindet ihre Leistungsträgerinnen auf Linksaußen und zwischen den Pfosten für ein weiteres Jahr. Die Verkündung in der Ballei vor dem Heimspiel gegen Göppingen sorgt für reichlich Jubel.

The Clash baten 1982 noch eindringlich um eine klare Antwort, Torhüterin Lena Ivancok und Linksaußen Alessia Riner gaben sie am Samstagabend unter dem Jubel und Applaus der meisten der 1273 Zuschauer: Wie die Sport-Union Neckarsulm vor der Partie gegen Frisch Auf Göppingen zu den Klängen von „Should I Stay or Should I Go“ über ihre Videowand in der Ballei verkündete, haben die beiden Leistungsträgerinnen ihren auslaufenden Vertrag jeweils um ein Jahr bis Sommer 2026 verlängert. Für beide Spielerinnen wird es die dritte Saison im Unterland werden.
„Mit Lena und Alessia verlängern zu können, macht uns überglücklich. Das sind zwei immens wichtige Bausteine für unser Spiel“, sagte Trainer Thomas Zeitz. Dass sowohl die Österreicherin mit ihren zehn Paraden als auch die Schweizerin mit sechs Toren zu den auffälligsten Spielerinnen beim 31:27 (17:19)-Erfolg gegen Frisch Auf Göppingen gehörten, unterstrich die Worte des Trainers prompt.
Ivancok als Bereicherung auf und neben dem Feld
„Das Vertrauen des Vereins bedeutet mir viel, ich fühle mich sehr wohl und bin motiviert, gemeinsam mit dem Team unsere Ziele zu erreichen und weiter an unserer Entwicklung zu arbeiten“, sagte Lena Ivancok zu ihrer Verlängerung. Die 23-jährige Nationalspielerin hat sich in ihren anderthalb Jahren in Neckarsulm längst zu einer würdigen Nachfolgerin von Sarah Wachter entwickelt.
Mit 158 Paraden (9,3 pro Partie) gehört Ivancok auch statistisch zu den besten Torhüterinnen der Bundesliga. „Sie hat mit ihren 23 Jahren auch noch absolut Potenzial, um sich weiterentwickeln zu können. Aber sie ist jetzt schon wirklich eine feste Größe im Team - und das mittlerweile auf sowie neben dem Feld. Auch in diesem Bereich hat sie sich nämlich toll entwickelt. Von daher ist sie eine absolute Bereicherung für Neckarsulm und eine ganz wichtige Spielerin für unsere Zukunft“, fand Zeitz nur lobende Worte.
Vertragsgestaltung bietet Verein und Spielerinnen alle Möglichkeiten
Die beiden Leistungsträgerinnen hatten sich vom Verein lange Bedenkzeit zu ihrer sportliche Zukunft erbeten, die die Sport-Union ihnen angesichts ihrer sportlichen Wichtigkeit auch einräumte. Das Duo wird von der Berateragentur GrandSlam Sports Media betreut, bei der auch noch weitere Spielerinnen der Sport-Union unter Vertrag stehen.
„Es ging um die Frage, wie weit sind die Spielerinnen und wie weit ist der Verein mit seinem (langfristigen, Anm. d. Red.) Plan. Lena und Alessia haben jetzt jeweils einen Ein-Jahres-Vertrag unterschrieben, mit dem sie - falls wir uns nächstes Jahr auch tabellarisch nicht verändern sollten - zu einem Club gehen könnten, der in Europa spielt. Aber das muss trotzdem nicht ihr letztes Vertragsjahr hier sein. Denn beide Spielerinnen sagen, dass sie sich hier wohl fühlen und dass sie glauben, dass sie ihre sportlichen Ziele auch in Neckarsulm erreichen können“, gab Zeitz Einblicke in die Vertragsgespräche und -gestaltung. „Wenn wir aber nicht so schnell sein sollten, wie die beiden es vielleicht sind, dann können sie den Schritt woanders hin machen; das ist dann auch legitim.“
Dreistellige Tore-Zahl für Club und Nationalmannschaft
Alessia Riner gehört trotz ihrer erst 21 Jahre auf Linksaußen zu den absoluten Dauerbrennern in der Neckarsulmer Mannschaft. Die Nationalspielerin (43 Spiele/102 Tore) ist aufgrund ihres Tempos und ihres abwechslungsreichen Wurfbildes nur schwer zu verteidigen und auszurechnen und sorgt dazu mit ihren teils akrobatischen Würfen immer wieder für anerkennendes Raunen in den Hallen der Liga; gegen Frisch Auf Göppingen scheiterte sie nach Zuspiel von Munia Smits vor der Halbzeit etwa nur knapp mit einem Kempa-Versuch.

„Ich fühle mich hier sehr wohl und kann mich in Neckarsulm gut weiterentwickeln. Mir gefällt die Zusammenarbeit mit dem ganzen Verein und ich freue mich, weiterhin die gemeinsamen Ziele zu verfolgen“, sagte die Eidgenossin, die bisher auf insgesamt 108 Tore im Neckarsulmer Dress kommt.
Sport-Union geht mit offenen Personalfragen in den Saisonendspurt
Damit hat die Sport-Union inzwischen einen Großteil ihrer offenen Personalien geklärt. „Wir haben in Neckarsulm nächstes Jahr das erste Mal seit Jahren die Chance, eine Mannschaft weiterzuentwickeln, deren Spielerinnen seit zwei oder drei Jahren hier sind. Das ist etwas, das ist unabdingbar, wenn du dich entwickeln willst“, betonte Thomas Zeitz. In den vergangenen Jahren hatte Mitte Februar oft deutlich weniger Klarheit über den Kader der Folgesaison geherrscht.
Zur Zukunft von Sinah Hagen, die im Vorjahr einen 1+1-Vertrag unterschrieben hatte, sowie Rabea Pollakowski und Veronika Andrysková, deren Arbeitspapiere jeweils zum 30. Juni dieses Jahres auslaufen, hat sich der Verein bisher noch nicht offiziell geäußert. Bei der derzeit verletzten Andrysková stehen die Zeichen auf Abschied, bei Spielmacherin Hagen und Linksaußen Pollakowski liegt der Ball derzeit bei den Spielerinnen.