Bei Markus Pommer liegen Wunsch und Wirklichkeit noch weit auseinander
Pech und Frust im Michelin Le Mans Cup für den LMP3-Piloten bei seinem Debüt auf dem Circuit de la Sarthe im Rahmen des 24-Stunden-Rennens.

Ein abgebrochenes Qualifying, Startplatz 21 und in den beiden Rennen schließlich Rang 18 und 20 – für den Untereisesheimer Markus Pommer war das Rennwochenende in Le Mans wenig erbaulich.
Der 34-Jährige, der im Michelin Le Mans Cup Teil des Rahmenprogramms des legendären 24-Stunden-Rennens von Le Mans war, fand sich bei seinen ersten Rennen überhaupt auf dem Circuit de la Sarthe im Nordwesten Frankreichs statt in der Spitzengruppe nur im grauen Mittelfeld der 58 Starter wieder.
Abbruch des Qualifyings spült Pommer ins Mittelfeld
Dabei war Pommer mit mächtig Optimismus ins Wochenende gestartet. „Ein Podium hier wäre ein echter Meilenstein. Gerade in Le Mans hätte das noch einmal ein ganz anderes Gewicht“, hatte der Vorjahresmeister des Prototype Cup Germany vor den Rennen gesagt. Stattdessen verlief aber auch das dritte von insgesamt sechs Rennwochenenden der Saison nicht wie erhofft.
Der enge Zeitplan hatte in Verbindung mit vielen Roten Flaggen, Safety-Car-Phasen und Slow Zones für einen vorzeitigen Abbruch des Qualifyings gesorgt. Für die Startaufstellung wurden schließlich die Trainingszeiten herangezogen. „So etwas habe ich in meinen über 300 Rennen noch nie erlebt“, sagte das Mitglied des MC Heilbronn im Nachgang eines ereignisreichen Wochenendes.
Pommer und Gnos zahlen an der Sarthe Lehrgeld
Während die Konkurrenz schon im Training mit frischen Reifen und wenig Sprit Top-Zeiten gefahren war, hatten Pommer und sein Schweizer Teamkollege Axel Gnos in ihrem Ligier JS P325 vom französischen Team ANS Motorsport das Training noch genutzt, um sich an die für sie neue Strecke zu gewöhnen. „Es war am Ende ganz anders als sonst: Ab dem Training zählt jede Runde – und du brauchst bei 60 Autos mit Profis, Amateuren, LMP- und GT3-Autos auf der Strecke auch ein bisschen Glück“, sagte Pommer mit einer Prise Selbstkritik.
Er und Teamkollege Gnos hatten bereits früh viel Pech gehabt, waren aber auch ein wenig zu blauäugig in die Sessions gegangen und hatten letztlich Lehrgeld auf der für sie neuen Strecke gezahlt. Aufgrund des abgebrochenen Qualifyings ging das Duo von Platz 21 statt von Position vier ins Rennen und steckte von Beginn an mitten im Fahrerfeld fest.
Erst „eingeparkt“, dann kollidiert: Viel Pech für ANS-Duo
Startfahrer Pommer fuhr aber immerhin bis auf Rang 15 vor und konnte mit 3:52- und 3:53-Minuten-Zeiten das Tempo der Spitzengruppe mitgehen. Nach dem Fahrerwechsel wurde Teamkollege Gnos allerdings im Verkehr der Boxenausfahrt „eingeparkt“ und verlor dadurch endgültig den Anschluss an die Spitze.
Im zweiten Rennen lag das Duo nach Startplatz zehn und dem Fahrerwechsel auf Pommer gut im Rennen, doch nach einer unverschuldeten Kollision in der ersten Kurve war der Ligier zu stark beschädigt, um weitere Plätze gutzumachen. Nach Platz 13 und Rang sechs bei den Einzelrennen in Barcelona respektive Le Castellet war das ANS-Gespann damit erneut weit vom erhofften Podiumsplatz entfernt.
Hoffnung auf Besserung in der zweiten Saisonhälfte
Die Hoffnung liegt nun auf der am 23. August auf dem Circuit de Spa-Francorchamps beginnenden zweiten Saisonhälfte. „Die Pace ist da“, versichert Markus Pommer und verweist auf Startplatz vier in Spanien und den sechsten Rang in Frankreich.
„Mit Spa und Silverstone kommen jetzt auch Strecken, die ich gut kenne“, sagt er. Mit ein bisschen mehr Glück und nach einem angedachten Testtag in Spa soll nach der Sommerpause endlich der erhoffte Podestplatz im anspruchsvollen Le Mans Cup eingefahren werden.