Markus Pommer geht ohne Anlaufzeit ins Le-Mans-Cup-Abenteuer
Nach zwei Titeln im ADAC Prototype Cup wechselt Markus Pommer das Team und die Rennserie. Die Ambitionen des Untereisesheimers sind jedoch nun auch im Le Mans Cup unverändert hoch.

Zeit für eine schnelle Auffrischung seiner Französischkenntnisse blieb Markus Pommer nicht mehr. Zu schnell fiel die Entscheidung rund um sein Engagement beim Rennstall ANS Motorsport in den vergangenen zwei Wochen, zu schnell steht bereits an diesem Wochenende der erste Wertungslauf zum Le Mans Cup in Barcelona vor der Tür.
Da passt es gut, dass Markus Pommer für gewöhnlich ohnehin wenig Eingewöhnungszeit benötigt. Im Team, im Auto, auf der Strecke. „Die Amtssprache im Team ist schon Französisch. Ein bisschen Schul-Französisch kann ich noch; vielleicht kommt der Rest ja dann mit der Zeit wieder zurück“, scherzt der 34-Jährige in dem Wissen, dass es auch mit Englisch gehen wird.
44 Fahrzeuge zum Auftakt des Le Mans Cups am Start
Der Le Mans Cup und ANS Motorsport sind die neue sportliche Heimat Pommers. „Bei Gebhardt Motorsport war lange nicht geklärt, wer für das Team fährt“, erzählt der Untereisesheimer, wie es zu seinem Teamwechsel kam. Mit der Gebhardt-Equipe hatte Pommer in den beiden vergangenen Jahren im Prototype Cup jeweils in Fahrer- und Teamwertung triumphiert, doch die ADAC-Serie kämpft mit sinkenden Starterzahlen. Eine Teilnahme war ungewiss und immer weniger attraktiv.
Ganz anders sieht es im französischen Le Mans Cup aus. „In Deutschland gibt es für die Le-Mans-Fahrzeuge noch keine solche Kultur wie in Frankreich. Dort herrscht gerade ein riesen Boom rund um die Serie“, sagt Pommer, der daher schon früh mit einem Start in der Prototyp-Meisterschaft geliebäugelt hatte. Die Zahlen belegen seinen Eindruck: 44 Fahrzeuge werden am Samstag auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya an den Start gehen; 19 in der LMPPro-, 17 in der LMPAm- und acht in der GT3-Klasse.
Neue Motoren stellen alle Team vor Herausforderungen
Pommer und sein Teamkollege Axel Gnos aus Lausanne werden als Fahrer der Silber-Kategorie in einem Ligier JS P320 in der LMPPro-Konkurrenz starten. Neu sind in der Serie in diesem Jahr nicht nur die 120- statt 110-minütigen Rennen, sondern auch die Motoren: statt mit Nissan-V8- werden die Teams nun mit V6-Twin-Turbo-Motoren von Toyota beliefert. „Dadurch haben sich alle Autos, gerade bei der Gewichtverteilung, ein bisschen verändert“, sagt Markus Pommer, dessen Rückstand zu den etablierten Teams als Neueinsteiger in die Rennserie somit nicht ganz so groß ausfallen dürfte. Ein wenig Eingewöhnung wird das Mitglied des MC Heilbronn dennoch brauchen, nachdem es im Vorjahr noch in einem Duqueine D09 unterwegs gewesen war.
Was genau ihn erwartet, weiß Pommer allerdings noch nicht. „Die Strecken kenne ich bis auf Le Mans zwar alle, aber gegen die meisten der anderen Fahrer bin ich bisher noch nie gefahren“, sagt der Achtplatzierte der vergangenen Unterländer Sportlerwahl.
Wiedersehen mit den Ex-Kollegen von Gebhardt Motorsport
Wen er hingegen auf jeden Fall kennt, ist sein Teamkollege des vergangenen Jahres, Valentino Catalano. Der 19-Jährige sitzt, nun gemeinsam mit dem Kolumbianer Óscar Tunjo, weiterhin in einem Duqueine D09 von Gebhardt Motorsport. Das Team aus Sinsheim fährt in Prototype Cup und Le Mans Cup zweigleisig. „Bei mir liegt der Fokus zu einhundert Prozent auf dem Le Mans Cup“, sagt Markus Pommer, der direkt in der Spitzengruppe mitfahren möchte: „Am Samstag ist erst einmal ein Platz in den Top fünf das Ziel.“
Michelin Le Mans Cup 2025
5. April: Circuit de Barcelona-Catalunya (Spanien)
3. Mai: Circuit Paul Ricard (Frankreich)
13./14. Juni: Circuit de la Sarthe (Frankreich)
23. August: Circuit de Spa-Francorchamps (Belgien)
13. September: Silverstone Circuit (Großbritannien)
18. Oktober: Algarve International Circuit (Portugal)



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