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Gelungener Neustart sorgt bei Markus Pommer für positives Saisonfazit

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Markus Pommer riskierte im Frühjahr mit der Wahl seines neuen Teams und dem Start im noch jungen ADAC Prototype Cup Germany viel. Am Jahresende hat sich der Untereisesheimer nicht nur mit zwei Titeln, sondern auch mit einem Karriereaufschwung belohnt.

Markus Pommer und sein Teamkollege Gary Hauser bescherten ihrem Racing-Experience-Team am Nürburgring noch den Titel in der Mannschaftswertung. Der schwarz-rote Duqueine D-08 mit der Nummer 15 war in diesem Jahr das Maß aller Dinge.
Markus Pommer und sein Teamkollege Gary Hauser bescherten ihrem Racing-Experience-Team am Nürburgring noch den Titel in der Mannschaftswertung. Der schwarz-rote Duqueine D-08 mit der Nummer 15 war in diesem Jahr das Maß aller Dinge.  Foto: Markus Toppmoeller

Viele Worte benötigt Markus Pommer nicht, um sein zu Ende gegangenes Motorsport-Jahr zusammenzufassen: "Perfekt" sei es gewesen, sagt der 32-Jährige rund eine Woche nach dem Saisonende im ADAC Prototype Cup Germany. Beim letzten Rennwochenende am Nürburgring hatten der Untereisesheimer und sein luxemburgischer Teamkollege Gary Hauser (31) ihrem Team Racing Experience mit einem Sieg und einem zehnten Platz noch den Titel in der Teamwertung gesichert, nachdem sich das Duo bereits am vorletzten Wochenende den Fahrertitel gesichert hatte.

Es war der Schlusspunkt eines nahezu fehlerfreien Jahres, das Ende April mit einem Sieg beim Heimrennen am Hockenheimring und der Führung im Gesamtklassement begonnen, sich über einen Erfolg beim Straßenrennen auf dem Norisring fortgesetzt und mit dem Team-Triumph am Nürburgring zu Ende gegangen war.

Beste Fahrer-Kombination in der Serie

Vier Siege und fünf weitere Podestplätze in zwölf Läufen erfuhren Pommer und Hauser in diesem Jahr für ihr luxemburgisches Team. Doch richtungsweisend war rückblickend das Wochenende im niederländischen Zandvoort, an dem das Duo gar nicht auf dem Podest stand. Als die ärgsten Konkurrenten Óscar Tunjo und Julien Apothéloz (135 Punkte) in zwei turbulenten Rennen auf dem schwierigen Dünen-Parcours ausschieden, sammelten Pommer/Hauser als Fünfte im ersten und Vierte im zweiten Rennen wichtige Punkte (191).


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"Als Gesamtpaket waren Gary und ich wahrscheinlich die stärkste Fahrerkombination im Feld. Wir sind beide schnell, erfahren und sind beide aus dem Formel- in den Prototypen-Sport gewechselt", sagt Pommer, der den Titelgewinn auf eine Stufe mit seinem 2014er-Erfolg in der Deutschen Formel 3 stellt. Auch seine vorderen Plätze in der mit Charles Leclerc, Lance Stroll, Alex Albon und George Russell prominent besetzten Europäischen Formel 3 und später im ADAC GT Masters seien gute Jahre gewesen, "aber ein Titel ist nun mal ein Titel", sagt Markus Pommer mit einem Schmunzeln.

Karriere-Schritt zurück war die richtige Entscheidung

Dass es für ihn am Ende so gut laufen würde, hatte sich Pommer nach zwei schwierigen LMP2-Jahren in der European Le Mans Series zwar erhofft, eine Sicherheit hatte er allerdings nicht, als er im Frühjahr relativ spät bei Racing Experience zusagte. "Ich hatte einige Angebote und die Entscheidung war schwierig, weil ich wusste, dass es nach dem komplizierten LMP2-Jahr diesmal passen muss." Nach guten Eindrücken bei den Testfahrten sagte Pommer trotz wenig Vorbereitungszeit zu und ging damit auch einen kleinen Karriere-Schritt zurück - weil ihn das Team überzeugte.

"Sie haben die richtigen Prioritäten. Es wird kein Geld für ein tolles Drumherum verschwendet, sondern es wird in die Autos gesteckt. Wir haben einen professionellen Simulator und sind auch mit einem komplett neuen Auto in die Saison gegangen", erzählt Pommer. Hinzu käme das familiäre Umfeld. "Es ist nicht alles so steril und man ist als Fahrer mehr als nur Fahrer."


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Plan für die nächste Saison steht noch nicht fest

Zwar kannte Pommer, der im Vorjahr einen Master in Immobilienwirtschaft abschloss, die Racing-Experience-Equipe seit 2011 als Gegner aus anderen Rennserien und war gegen die Hauser-Brüder Gary und David bereits in der Formel 3 gefahren. Doch dass am Ende alles so reibungslos verlaufen und auch der 455 PS starke Duqueine D-08 ohne größere technische Probleme durch die Saison kommen würde, war trotz Pommers großem Vertrauen in die "sehr guten Ingenieure" im Team nicht vorhersehbar.

Wohlüberlegt entschied sich Markus Pommer im Frühjahr für ein Engagement beim Team Racing Experience − und machte damit alles richtig.
Wohlüberlegt entschied sich Markus Pommer im Frühjahr für ein Engagement beim Team Racing Experience − und machte damit alles richtig.  Foto: Markus Toppmoeller

Doch nun stehen Gary Hauser und Markus Pommer als zweite Gesamtsieger des noch jungen ADAC Prototype Cup Germany in den Siegerlisten der Serie für Le-Mans-Prototypen der Leistungsklasse 3. Der 32-jährige Untereisesheimer hat mit dem Erfolg bewiesen, dass er in einem konkurrenzfähigen Fahrzeug noch immer vorne mitfahren kann.

"Der Titelgewinn hilft auf jeden Fall", sagt Pommer mit Blick auf seine Motorsport-Karriere. Gerne würde er auch über den Winter hinaus im Prototypen-Sport bleiben und an den Erfolg anknüpfen. "Aber ich warte jetzt erst einmal ab, was das Team vorhat. Das wird auf jeden Fall meine erste Anlaufstelle sein."


Rennteam als Familienunternehmen

Das Team Racing Experience aus dem luxemburgischen Wormeldingen ist ein kleines Familienunternehmen mit über 40-jähriger Rennsport-Tradition. Besitzer und Teamchef ist in zweiter Generation Christian Hauser, seine Frau Karin kümmert sich um die Logistik.

Auch die Söhne David und Gary sind im Motorsport aktiv; Gary als Teamkollege von Markus Pommer. Gary Hausers Ehefrau Lea Mauer ist Team-Managerin bei Racing Experience. „Markus ist ein sehr analytischer Fahrer und hat große Erfahrung“, beschrieb sie Pommer kürzlich gegenüber ADAC Motorsport.

 
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