Markus Pommer krönt sich zum Prototype-Cup-Champion
Untereisesheimer LMP3-Pilot fährt gemeinsam mit Teamkollege Gary Hauser im niederländischen Assen vorzeitig zum Titel. Die große Siegesfeier muss jedoch noch einige Wochen warten.

Mit 31 Punkten Vorsprung waren sie nach der achtwöchigen Sommerpause als Spitzenreiter zum TT Circuit nach Assen gekommen, und mit 56 Punkten und dem Titel als Gesamtsieger des ADAC Prototype Cup Germany im Gepäck haben Markus Pommer und Gary Hauser (Luxemburg) die Niederlande wieder verlassen.
Nach einer von Podestplätzen gepflasterten Saison krönte sich das Duo beim vorletzten Saisonwochenende auf der Traditionsstrecke in Assen vorzeitig zum zweiten Meister in der noch jungen Geschichte des ADAC Prototype Cups. "Es lief einfach alles wie am Schnürchen", sagt der 32-jährige Pommer über das Wochenende.
Punkte-Vorsprung war beruhigend, aber nicht vorentscheidend
Dennoch kam der vorzeitige Titelgewinn für den Fahrer des MC Heilbronn "etwas unerwartet". So unerwartet, dass kaum Zeit zum ausgelassenen Feiern blieb. "Ich habe zwar vor dem Rennen mal angesprochen, dass es an diesem Wochenende mit dem Titel klappen könnte, hatte aber gleichzeitig auch die Befürchtung, dass uns bei einem eigenen Ausfall von den 31 Punkten Vorsprung nur noch sechs bleiben könnten. Dann wäre wieder alles offen gewesen."
Doch schon am Samstag hatten Pommer/Hauser für ihr luxemburgisches Racing-Experience-Team beim ersten Lauf des Wochenendes den dritten Saisonsieg gefeiert und ihre ärgsten Verfolger im Gesamtklassement, den Schweizer Julien Apothéloz und Óscar Tunjo (Kolumbien), die als Zweite ins Ziel gekommen waren, weiter distanziert. Startfahrer Pommer war von der Pole Position ins Rennen gegangen und hatte sich auch von einer Safety-Car-Phase nicht aus dem Konzept bringen lassen. Nach dem Fahrerwechsel brachte Hauser den Duqueine D-08 als Sieger ins Ziel.
Pommers Aufholjagd besiegelt den Titelgewinn
In das zweite Rennen am Sonntag startete Gary Hauser von Position vier, bevor Markus Pommer das Cockpit nach 18 Runden übernahm und als Zweiter die schwarz-weiß-karierte Flagge sah. Weil Apothéloz/Tunjo ihr LMP3-Fahrzeug nach einer Startkollision abstellen mussten, war früh klar, dass dem Racing-Experience-Duo ein dritter Platz zum Titelgewinn genügen würde.

Doch Hauser war infolge des Startunfalls selbst auf Rang sieben zurückgefallen und konnte hinter dem Safety Car und später im Verkehr kaum Boden gut machen. Erst nach einem frühen Fahrerwechsel holte Pommer schrittweise auf und fuhr bereits auf Rang drei, als sich Spitzenreiter Robin Rogalski drehte und Pommer Platz zwei erbte.
Party wird beim Schaulaufen am Nürburgring nachgeholt
Konstanz und die ausgeglichen gute Fahrerpaarung seien die wichtigsten Faktoren für den Triumph gewesen, sagt Pommer, dem der Titel nach anderthalb durchwachsenen Jahren besonders guttat. "Ich wusste, was ich kann, und dass ich vorne mitfahren kann. Aber es kratzt natürlich trotzdem ein bisschen am Selbstbewusstsein, wenn es nicht so gut läuft. Da tut es schon gut, wenn man wie in diesem Jahr wieder Rennen gewinnt." Dass das Duo bei allen Rennen ins Ziel kam und auch, wie etwa in Zandvoort, bei komplizierten Rennen "mit wilden Rennverläufen" clever fuhr und seinen LMP3-Boliden immer ins Ziel brachte, machte in der Rückschau den entscheidenden Unterschied.
Der letzte Saisonlauf Mitte Oktober auf dem Nürburgring wird für Markus Pommer und Gary Hauser nun zum Schaulaufen. "Wir ziehen das voll durch und wollen da auf jeden Fall unsere Saisonleistungen noch einmal bestätigen", sagt Pommer. Dann wird auch genügend Zeit für eine ordentliche Party sein.