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TSG Heilbronn Reds gehen mit Punktabzügen in die Winterpause

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Die Heilbronner Regionalliga-Basketballer bekommen nach einem Verbandsurteil zwei Punkte abgezogen. Der verdiente Sieg zum Hinrunden-Abschluss gegen Aufsteiger Lokomotive Göppingen verbessert die Ausgangslage im Abstiegskampf daher vorerst nur marginal.

Für Trainer Goran Mijic (links) und seinen Shooting Guard Vedran Milicevic (rechts) wird die Mission Klassenerhalt in der im nächsten Jahr beginnenden Rückrunde nicht einfacher. Die Reds haben trotz ihres Sieges zwei Punkte weniger.
Für Trainer Goran Mijic (links) und seinen Shooting Guard Vedran Milicevic (rechts) wird die Mission Klassenerhalt in der im nächsten Jahr beginnenden Rückrunde nicht einfacher. Die Reds haben trotz ihres Sieges zwei Punkte weniger.  Foto: Seidel, Ralf

Simon Schmitz stand am vergangenen Sonntagnachmittag ungewollt ein wenig sinnbildlich für das zurückliegende Halbjahr seiner Mannschaft: Der Kapitän der TSG Heilbronn Reds, als großgewachsener Center und kommunikativer Teamplayer ein Stabilitätsanker der Mannschaft – auf wie neben dem Spielfeld – saß nach einem frisch operierten Nasenbeinbruch dick bandagiert und in zivil auf der Ersatzbank und war zum Zuschauen gezwungen. Nur dabei statt mittendrin und dabei auch noch in Mitleidenschaft gezogen – das beschreibt recht treffend auch die Hinrunde des gesamten Regionalligisten.

Dass Schmitz’ Mannschaftkollegen durch einen 80:58 (45:26)-Erfolg gegen Lokomotive TS Göppingen die zwei Punkte am Sonntagnachmittag auch ohne ihn einfuhren, ließ den 29-Jährigen anschließend ein wenig durchatmen. Denn sie waren dringend nötig.

Vier Doppellizenz-Spieler sind einer zu viel: Team-Manager räumt Fehler ein

Statt im Aufstiegsrennen mitzumischen, stehen die Reds zur Saisonhalbzeit nur auf Tabellenplatz zwölf. Mindestens drei, möglicherweise auch vier Mannschaften steigen in der 14er-Liga ab. Kurzum: Es ist ernst. „Wir hatten natürlich zu Saisonbeginn ganz andere Ziele. Dann hatten wir aber viele Abgänge, waren und sind vom Verletzungspech geplagt und ich selbst war ja zwischenzeitlich auch abwesend (vierwöchiger Urlaub, Anm. d. Red.). Wenn dann auch noch immer irgendjemand im Training fehlt, kannst du deine Ziele einfach nicht erreichen“, fand Schmitz klare Worte, die am Sonntag noch auf andere Fakten trafen.


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Denn am Grünen Tisch haben die Reds (10 Punkte) zwei Zähler abgezogen bekommen, weil in den verlorenen Partien gegen Schlusslicht SV Fellbach II (8 Punkte) am dritten Spieltag und jüngst bei der BG Viernheim/Weinheim (10 Punkte) in Michael Hartig, Vassili Gatzoris, Elyesa Çamdal und Can Okçu jeweils vier Reds-Spieler mit einer Doppellizenz auf dem Spielberichtsbogen standen. Erlaubt gewesen wären jedoch höchstens deren drei.

„Das muss ich auf meine Kappe nehmen“, gesteht Team-Manager Matthias Götz. Auch wenn man im Sinne der Nachwuchsförderung über denn Sinn dieser Regel streiten könne, „sind die Regeln wie sie sind“, sagt er. „Für die Jungs tut es mir leid.“

Heilbronn Reds verlieren zweimal einen direkten Vergleich

Was ihn hingegen frustriert ist das Vorgehen des Verbandes. Denn dem fiel der Verstoß gegen die in der Jugend-Spielordnung beschriebene Regel, die sich in jener für die Regionalliga nur mit einem Verweis darauf wiederfinde, offenbar erst nach dem Spiel in Weinheim auf, nicht aber Anfang Oktober nach der Partie gegen den SV Fellbach II. Dass die TSG-Korbjäger nun also rückwirkend sanktioniert werden, ärgert Götz.

Weil die Reds beide Spiele ohnehin verloren hatten, empfindet man beim Regionalligisten die nun jeweils erfolgte Spielwertung von 0:20 Körben und einem zusätzlichen Minuspunkt zudem als zu hart. Hinzu kommt, dass dadurch auch die direkten Vergleiche gegen Fellbach II und Viernheim/Weinheim automatisch verloren sind, sofern beide Teams in der Rückrunde regulär gegen die Reds antreten. Weil das im Abstiegskampf noch zum Faktor werden könnte, prüfen die Heilbronner einen Einspruch.

Tim Klein ist nach seiner zweiwöchigen Pause inzwischen wieder einsatzfähig, doch Simon Schmitz, Dariusz Blank und Sinisa Cibula (von links) gehörten gegen Lokomotive Göppingen zur langen Liste der Verletzten.
Tim Klein ist nach seiner zweiwöchigen Pause inzwischen wieder einsatzfähig, doch Simon Schmitz, Dariusz Blank und Sinisa Cibula (von links) gehörten gegen Lokomotive Göppingen zur langen Liste der Verletzten.  Foto: Seidel, Ralf

Aus 19 mach neun: Reds-Kader ist erheblich geschrumpft

Trainer Goran Mijic sieht das Malheur gewohnt pragmatisch: „Die Situation ist jetzt so, wie sie ist.“ Schon im gesamten Saisonverlauf muss der 39-Jährige improvisieren. Zum Hinrunden-Abschluss gegen Göppingen standen ihm aus seinem ursprünglichen 19-köpfigen Spieler-Kader noch neun einsatzfähige Akteure zur Verfügung. „Ich bin mit der Mannschaft zufriedener als es die Ergebnisse zeigen“, sagt Mijic. „Das Team kämpft, aber uns fehlt einfach die Qualität, wenn immer wieder Spieler verletzt sind.“

Klassenerhalt soll in der Rückrunde keine Zitterpartie werden

Die große Unbeständigkeit beim Personal färbte regelmäßig auf die Leistungen der Mannschaft ab, der auch nach einem halben Jahr noch der Rhythmus fehlt. „Warum? Das ist eine gute Frage“, sagt Point Guard Marques Charlton. „Ich denke, auswärts bekommen wir einfach unsere PS nicht so richtig auf die Straße. Wir sind schon die ganze Saison unbeständig; das müssen wir im nächsten Jahr abstellen.“


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Kein Ziel, aber einen Plan: Gelingt den Heilbronn Reds der große Wurf?


Auch Simon Schmitz rätselt noch: „Es ist schwierig zu sagen, warum wir uns in den Spielen nicht immer für unseren (Trainings-)Aufwand belohnen können. Es war in dieser Hinrunde ja auch oft der Fall, dass wir gegen die besseren Mannschaften gewonnen und gegen die schlechteren verloren haben. Das Phänomen ist für mich auch nicht erklärbar.“

Unerlässlich sei im nächsten Jahr in jedem Fall die Rückkehr der Verletzten, „damit wir dann eine kleine Serie starten können, um ins Tabellenmittelfeld zu kommen“, fordert Charlton. Und so sieht es auch Simon Schmitz: „Wir brauchen einfach zwei, drei Siege mehr als das untere Mittelfeld, damit wir abgesichert sind – und dann wäre es gut, wenn wir das Anfang der Rückrunde schaffen und nicht erst gegen Ende.“ Der Kapitän dürfte zum Rückrunden-Auftakt am 11. Januar zu Hause gegen die Titans Stuttgart wieder mitmischen können.


TSG Heilbronn Reds: Schnakenberg (10), López (17), Charlton (15), Maisel (12), Milicevic (16); Klein (4), Hartig (4), Gatzoris (2), Çamdal.

Schiedsrichter: Thomas Heinlein/Toni Zimmermann.

Zuschauer: 320.


Reds-Erfolg gegen Lokomotive TS Göppingen nach furiosem Auftaktviertel

Dank des besten Viertels ihrer bisherigen Saison haben die TSG Heilbronn Reds die Hinrunde in der Regionalliga am vergangenen Sonntagnachmittag in der Mörike-Halle mit einem Erfolgserlebnis beendet. Beim 80:58 (45:26)-Erfolg gegen den Tabellenfünften und Aufsteiger Lokomotive TS Göppingen waren die furiosen ersten zehn Spielminuten, die die Reds mit 27:5 für sich entschieden, der Schlüssel zum Sieg.

„Wir haben so ein Spiel gar nicht erwartet, weil die halbe Mannschaft verletzt ist“, sagte Trainer Goran Mijic, der unter anderem auf seinen Kapitän Simon Schmitz (Nasenbeinbruch), Sinisa Cibula (Handbruch), Dariusz Blank (Sprunggelenk) und Can Okçu (Zahnschmerzen) verzichten musste. „Die Jungs haben genau so ein Spiel und einen solchen Sieg gebraucht und verdient. Sie haben mehr gegeben, als eigentlich möglich ist“, lobte Mijic.


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Das Tempo, die Wurfquote, die Aggressivität, der Zug zum Korb, die offensive Verteidigung, die Balleroberungen – es stimmte einfach alles im Spiel der Reds, die mit der klaren Führung im Rücken die Intensität zwar ein wenig drosselten, die Spielkontrolle jedoch stets behielten. „Immer wenn wir zu Hause spielen, haben wir eine Menge Energie in unserem Spiel. Wir sind direkt aggressiv und mit einer hohen Intensität aus der Kabine gekommen, haben die ballführenden Gegenspieler früh gestört und dadurch viele einfache Körbe gemacht“, beschrieb Aufbauspieler Marques Charlton das Erfolgsrezept.

„So ein Sieg wie heute gibt uns sicherlich noch einmal einen Push für die Rückrunde. Wenn wir alle gesund zusammensind, dann sind wir in meinen Augen definitiv eine ernstzunehmende Mannschaft“, ergänzte Simon Schmitz.

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