Wenig Urlaub, viel Vorfreude: Riner, Holtman und Däuble reisen zur U20-Weltmeisterschaft
Lara Däuble von der SG Schozach-Bottwartal und ein Duo von Bundesligist Sport-Union Neckarsulm reisen mit ihren Nationalmannschaften zur U20-Weltmeisterschaft nach Nordmazedonien.

Der Zeitplan ist eng getaktet, der Spielplan voll. "Anderthalb Wochen hatte ich seit dem Ende der Bundesliga-Saison Urlaub", erzählt Alessia Riner am Montagnachmittag kurz vor dem Abflug nach Nordmazedonien und lacht: "Aber das hat gereicht."
Im Binnenstaat auf der Balkanhalbinsel wird vom 19. bis zum 30. Juni die beste weibliche U20-Nationalmannschaft der Welt ermittelt. Mindestens sieben Partien bestreitet dabei jede Mannschaft. Mit dabei ist mit Alessia Riner (Sport-Union Neckarsulm/Schweiz), der 17-Jährigen Lara Däuble (SG Schozach-Bottwartal/Deutschland) und Neckarsulms Sommer-Neuzugang Lynn Holtman (Niederlande) auch ein Trio von Vereinen aus der Region.
DHB-Team reist mit Rückenwind nach Skopje
Däuble und die deutsche Mannschaft reisen mit dem Rückenwind des Sieges beim Vier-Nationen-Turniers in Portugal nach Skopje. "Wir haben eine sehr homogene Mannschaft, in der eine sehr gute Harmonie herrscht. Die Ausgeglichenheit unseres Aufgebots macht uns stark", sagt Bundestrainer Christopher Nordmeyer.
Nach der Turniervorbereitung in Hannover spielt die DHB-Auswahl in einer anspruchsvollen Gruppe gegen Serbien (19. Juni), Spanien (21. Juni) und Frankreich (22. Juni). Ihre 6:1- und 5:0-Abwehr hat die deutsche Mannschaft inzwischen verfeinert, im Angriffsspiel soll auch Linkshänderin Däuble, die nach dem Turnier zu Frisch Auf Göppingen wechseln wird, in der Jane-Sandanski-Arena für die nötigen Tore sorgen.
Schweizerinnen möchten ihren Junioren-Abschluss genießen
Die Sportstätte in Skopje, in der auch die Schweiz und die Niederlande ihre Vorrundenspiele bestreiten werden, kennen Alessia Riner und Lynn Holtman noch aus dem Jahr 2022. Damals waren die inzwischen 20-jährige Riner und die 19-jährige Holtman bei der U18-WM in Nordmazedonien 21. und Vierte geworden. "Für uns ist es das vierte und letzte gemeinsame Turnier als Junioren-Nationalmannschaft", sagt Riner, "wir wollen nochmal Spaß haben und das Turnier genießen".
Mit vielen ihrer Mitspielerinnen hat Riner bereits in der Schweizerischen Handball-Akademie zusammengespielt. "Der Teamgeist ist daher sehr gut. Wenn alles passt, können wir weit kommen", sagt die Linksaußen. Ein konkretes Ziel sei allerdings nicht ausgegeben worden. In der Vorrunde haben die Schweizerinnen mit Tunesien (19. Juni), Chile (20. Juni) und Ägypten (22. Juni) in jedem Fall eine machbare Gruppe erwischt.
Niederlande gehört zu den Top-Teams der Altersklasse
Riner spielt als einziges Kadermitglied im Ausland und kann bereits auf 32 A-Nationalspiele verweisen. Ihr kommt daher eine besondere Rolle zu: "Ich habe natürlich ein bisschen mehr Erfahrung als viele der anderen Spielerinnen und deswegen auch eine etwas größere Rolle. Ich werde versuchen, das Team so gut es geht zu unterstützen."

Lynn Holtman bestreitet das Turnier offiziell noch für ihren aktuellen Verein Westfriesland SEW. Auf die niederländische Rückraum-Spielerin wartet in Gruppe A zum Auftakt am Mittwoch der Iran, anschließend geht es gegen Brasilien (20. Juni) und Rumänien (22. Juni) weiter. Viermal beendeten die Niederländerinnen eine U20-WM zuletzt unter den besten zehn Mannschaften. Am vergangenen Freitag bekamen sie beim 21:36 von Favorit Ungarn in einem Testspiel allerdings ihre Grenzen aufgezeigt.
Verspäteter Vorbereitungseinstieg in Neckarsulm
Sollten sich sowohl die Niederlande als auch die Schweiz nach der Vorrunde unter den besten zwei Teams ihrer Gruppe befinden, käme es in der Hauptrunde zu einem direkten Duell zwischen Holtman und Riner, bevor sich beide am 8. Juli zum verspäteten Vorbereitungsbeginn in Neckarsulm wiedersehen.