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Warum nicht jeder Abstieg der Heilbronner Falken den Abstieg bedeutet hat

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In zwei Jahrzehnten sind die Heilbronner Falken sportlich vier Mal aus der zweiten Liga abgestiegen. Zwei Mal hatte der Klub Glück. Auch diesmal?

Die Botschaft der Fans war im April 2015 unmissverständlich − trotzdem stiegen die Falken sportlich ab. Dennoch blieb Heilbronn Zweitligist.
Foto: Archiv/Veigel
Die Botschaft der Fans war im April 2015 unmissverständlich − trotzdem stiegen die Falken sportlich ab. Dennoch blieb Heilbronn Zweitligist. Foto: Archiv/Veigel  Foto: Veigel

Eines sind Anhänger der Heilbronner Falken sicher nicht: Erfolgs-Fans. Der Blick in die jüngere Vergangenheit zeigt: Falken-Anhänger sind Kummer gewohnt. Und mit dem Abstieg kennt man sich in Heilbronn aus. Eine Chronologie:

 

Saison 2003/2004

Dieser Abstieg hatte sich angedeutet. Der Verein hatte in den Jahren zuvor Schulden angehäuft. Investitionen in Spieler brachten nicht den erhofften sportlichen Erfolg. Selbst die Ausgliederung zur neuen Saison in eine GmbH konnte den finanziellen Kollaps am Ende nicht verhindern. Sportlich fiel der Abstieg überraschend deutlich aus: Die Falken holten in der Abstiegsrunde nicht einen einzigen Punkt. Später folgte der Insolvenzantrag der Spieler aufgrund fehlender Gehaltszahlungen, es war der zweite wirtschaftliche Kollaps der Falken.

 


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Saison 2014/2015

Hatten die Falken in der Vorsaison gerade noch die Kurve bekommen und dank des überragenden Michael Hackert den ESV Kaufbeuren nach einem 0:3-Serienrückstand mit 4:3 bezwungen, folgte ein Jahr später der sportliche Abstieg. Nachdem die Falken in den Jahren zuvor mit hohem finanziellem Aufwand versucht hatten, eine Spitzenmannschaft in der zweiten Liga zu etablieren, gab es eine Zäsur, um die Lizenz nicht zu gefährden. Die junge Mannschaft konnte nicht mithalten, verlor in den Playdowns gegen Kaufbeuren - und war nun Oberligist. Eigentlich.

Mitten in die Vorbereitungen auf die 3. Liga hinein kam die Nachricht, dass dem EV Landshut die Lizenz entzogen wurde - Heilbronn durfte Zweitligist bleiben, die Falken besaßen das erste Nachrückerrecht.

 


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Saison 2015/2016

So schön dieser Klassenerhalt auf Umwegen auch war: Sportlich hatten die Falken in der Saison drauf nichts zu melden. Schließlich hatte der Verein mit der Oberliga geplant, entsprechend war der Kader zusammengestellt. Und der Spielermarkt gab wenige Wochen vor dem Ligastart erwartungsgemäß nichts her. Abgesehen davon, dass dem Verein auch die finanziellen Möglichkeiten fehlten. Von den ersten 20 Spielen gingen 18 verloren, seit dem 4. Spieltag waren die Falken Schlusslicht - und blieben es bis zum Ende.

So kam es auch in den Playdowns, wie es kommen musste: Heilbronn stieg nach neun Jahren in der zweiten Liga zum zweiten Mal in Folge sportlich ab. Doch wieder ging es nicht in die Oberliga. Die Hamburg Freezers zogen sich nach der Saison aus der DEL zurück, Bremerhaven bekam den Zuschlag für die höchste deutsche Spielklasse - und in der DEL2 war wieder ein Plätzchen frei geworden. Erneut rückten die Falken nach. Zum zweiten Mal war der Klassenerhalt dank glücklicher Umstände gelungen.

 


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Saison 2022/2023

Eine Weile lang war Ruhe: Die Falken schafften den Klassenerhalt in den Folgejahren immer sportlich, umgingen die Playdowns und wähnten sich auf einem guten Weg zu einem Topteam. Doch dann kam alles anders. In der Vorsaison noch im Playoff-Halbfinale - immerhin der größte Erfolg in den vergangenen 15 Jahren - fassten die Falken gar nicht mehr Fuß. Die ersten sieben Spiele gingen allesamt verloren, erst im achten Spiel gelang der erste Sieg: 6:4. Gegen die Bayreuth Tigers.

Die Falken kamen in dieser Saison nie in Fahrt, dümpelten im Tabellenkeller vor sich hin. Auch nach der Entlassung von Trainer Jason Morgan wurde es nicht wirklich besser: Es ging in die Abstiegsrunde. Erst verlor das Team von Martin Jiranek gegen Selb in sechs Spielen. Dann gegen Bayreuth. Das 0:5 im letzten Spiel ist der unrühmliche Höhepunkt und bedeutet den sportlichen Abstieg. Ein Rettungsanker ist diesmal nicht in Sicht.

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