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Nach Zittern um Oberliga-Lizenz: Heilbronner Falken mit Statement zur Finanzlage

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Fans, Sympathisanten und Partner mussten zuletzt zusammen mit den Heilbronner Falken um die Oberliga-Lizenz bangen. Jetzt gibt es ein Statement zur Finanzlage des Vereins. Fehlende Dokumente werden genannt und Altlasten konkretisiert. 


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Zwei Tage nach dem Erhalt der Oberliga-Lizenz für die Saison 2025/26 haben die Heilbronner Falken eine Stellungnahme zu ihrer finanziellen Situation veröffentlicht. Darin werden erstmals die vom Deutschen Eishockey-Bund (DEB) bei der Lizenzierung beanstandenden fehlenden Dokumente genannt und die bislang unter dem kryptischen Begriff „Altlasten“ subsumierten Verbindlichkeiten konkretisiert.

Nach Zittern um Oberliga-Lizenz: Appell der Heilbronner Falken an Fans, Partner und Sympathisanten

Zudem wurde betont, dass „die Zulassung zum Spielbetrieb nur ein Etappenziel“ im Konsolidierungsprozess sei und es „selbstredend weiterer großer Kraftanstrengungen“ der Organisation bedürfe, „um alle wirtschaftlichen und organisatorischen Themen zu meistern“. Damit einher ging einmal mehr der Appell, die „Hilfe und Kontakte aller Fans, Partner und Sympathisanten in Anspruch“ nehmen zu wollen, um „weitere Sponsoren zu finden und sie für die Falken zu begeistern“. Die einzelnen Punkte im Überblick:

Die Altlasten: Hierzu zählen laut den Heilbronner Falken „zu teure Kader in der DEL2 ohne damit einhergehende Steigerung der Einnahmen“, „Rückzahlungen aus Corona-Zeiten“ und „Fehlentscheidungen hinsichtlich des Fanshops in der Innenstadt“.

Der letzte Punkt verwundert, hatte es doch im Vorfeld der Eröffnung im Dezember 2022 geheißen, dass die Gesellschafter für den Fanshop eine fünfstellige Summe bereitstellen würden, die unabhängig vom Erfolg des Projekts nicht das Budget der Falken belasten werde.

Der im Dezember 2022 eröffnete und knapp zwei Jahre später endgültig wieder geschlossene Fan- und Ticketshop der Heilbronner Falken hat offenbar einen Teil der „Altlasten“ verursacht.
Der im Dezember 2022 eröffnete und knapp zwei Jahre später endgültig wieder geschlossene Fan- und Ticketshop der Heilbronner Falken hat offenbar einen Teil der „Altlasten“ verursacht.  Foto: Stephan Sonntag

Heilbronner Falken geben Auskunft über Finanzlage

Die offenbar zu teuren DEL2-Kader haben ja die nach wie vor im Amt befindlichen Gesellschafter selbst verantwortet. Als Marco Merz im Mai 2022 das Amt des Geschäftsführers von seinem Interims-Vorgänger Timo Ruf übernahm, stand der Kader für die Saison 22/23 bereits größtenteils fest. Merz betonte bei seiner Vorstellung sogar, dass er sich aus den sportlichen Belangen weitgehend heraushalten wolle: „Wir haben ein sehr kompetentes Trainerteam und unseren Kooperationspartner Mannheim.“

Merz wollte sich auf Stimme-Nachfrage am Donnerstag nicht zu den offensichtlich auf seine Person abzielenden Vorwürfen äußern. Dass der 31-Jährige das erste Oberligajahr unentgeltlich arbeitete und sogar aktuell bei der Beseitigung des Lizenzierungschaos mithalf, wurde von der Organisation in ihrer Stellungnahme hingegen nicht gewürdigt. 

Mietvertrag über die Eishalle in Heilbronn soll schnell finalisiert werden

Fehlende Unterlagen: Aufgrund von Zahlungsrückständen fehlten die Unbedenklichkeitsbescheinigungen von Krankenkassen und Berufsgenossenschaft. Die hat der Club inzwischen nachgereicht. Gefehlt hatte offenbar auch der Mietvertrag mit den Stadtwerken über die Eishalle am Europaplatz. Es werde mit „Hochdruck“ am „finalen Abschluss des Mietvertrags gearbeitet“, versicherten die Falken. Stadtwerke-Geschäftsführer Erik Mai bestätigte am Donnerstag gegenüber der Stimme, dass die entsprechenden Absichtserklärungen inzwischen unterschrieben seien. Zu den Gründen für den Verzug wollte er sich nicht äußern: „Das verstehe ich unter Professionalität.“ 

Höhe der Verbindlichkeiten: Hierzu gibt es in der Stellungnahme nur einen indirekten Hinweis. Seit dem Abstieg aus der DEL2 sei bereits „ein nicht unerheblicher Teil der Altlasten“ reduziert worden: „Das gelang insbesondere durch Mittelzuführung der Gesellschafter im mittleren sechsstelligen Bereich.“ Die drei Gesellschafter – Franz Böllinger, Tom Bucher und Rainer Maurer – haben zudem gegenüber dem DEB garantiert, dass die „langfristigen Schulden bedient werden können“.

Geld aus der Crowdfunding-Kampagne soll nicht in den Kader investiert werden

Crowdfunding: Die aus der Crowdfunding-Kampagne erlösten mittlerweile mehr als 109 000 Euro von knapp 1000 Einzelspendern hätten dabei geholfen, dem DEB zu versichern, dass der Club „auch in dieser Saison ein verlässlicher Partner“ sei. Das Geld solle zu „100 Prozent der wirtschaftlichen Gesundung der Organisation“ zugutekommen. 

Einnahmen erhöhen: Die Verhandlungen um einen Verkauf des Hallennamens werden in der Stellungnahme der Heilbronner Falken nicht explizit erwähnt. Sie könnten sich aber hinter den „in diesem Sommer bereits eingeleiteten wichtigen Schritten zur Steigerung der Einnahmen im Bereich Sponsoring“ verbergen. Zusätzliche Einnahmen sollen zudem über die neuen Flex-Banden in der Eishalle am Europaplatz generiert werden. Helfen würden den Falken auch höhere Zuschauerzahlen, besonders während der Oberliga-Hauptrunde. „Das steigert auch die Stimmung in unserem Wohnzimmer“, hieß es.

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