"Ein toller Meilenstein erreicht": Heilbronner Falken erleichtert über Oberliga-Lizenz
Nach intensiven Beratungen sieht das DEB-Spielgericht die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Drittligisten Heilbronner Falken als gegeben. Falken-Verantwortliche und -Spieler sind erleichtert. Es gibt aber Auflagen.
Die Erleichterung ist bei allen Beteiligten zu spüren, nachdem das Spielgericht des Deutschen Eishockey-Bunds (DEB) dem Verband als spielleitende Stelle die Empfehlung ausgesprochen hat, den Heilbronner Falken doch noch die Lizenz für die Oberliga-Saison 2025/26 zu erteilen. Allerdings haben die Verantwortlichen administrative Auflagen zu erfüllen und am Ende der Hauptrunde werden „aufgrund der Versäumnisse im Zulassungsverfahren“ sechs Punkte abgezogen. Das schmerzt.
„Wir sind froh, dass wir diese Etappe geschafft haben und uns Vertrauen geschenkt wurde. Daran, so ein Prozedere noch mal zu haben, hat niemand mehr Interesse – logischerweise“, sagte der geschäftsführende Gesellschafter der Falken, Franz Böllinger, am Abend. „Das Erreichte ist ein toller Meilenstein. Ich habe aber auch die Arbeit, die vor uns liegt, vor Augen.“
Heilbronner Falken bekommen Oberliga-Lizenz: Verhandlung dauert rund drei Stunden
Die Erteilung der Spiellizenz über den Umweg des Spielgerichts wurde von der Spruchkammer nicht einfach durchgewunken. Etwa drei Stunden hat die Verhandlung nach Informationen der Heilbronner Stimme gedauert. „Nach intensiver Beratung und Gesprächen mit den Verantwortlichen der Falken, konnte die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, mit den seitens der Heilbronner Falken nachgereichten Unterlagen, glaubhaft dargelegt werden“, heißt es dazu in der Pressemitteilung des DEB. „Ein Verfahren kann nie ein Durchwinken sein. Es war jedoch eine sehr vertrauensvolle und konstruktive Auseinandersetzung“, erklärte Franz Böllinger.
Die Falken-Verantwortlichen – in München standen der geschäftsführende Gesellschafter sowie der Wirtschafts- und Steuerprüfer Pascal Weyhing Rede und Antwort – erhielten allerdings von der Spielgerichts-Spruchkammer einen Rüffel. „Die Kommission wies die Vereinsverantwortlichen erneut auf die grundsätzlichen Rahmenbedingungen des Zulassungsverfahren mit den entsprechenden verbindlichen Fristen hin und mahnte zur künftigen Beachtung“, schrieb der DEB.
Oberliga-Lizenz für Heilbronner Falken: Zu den administrativen Auflagen zählen Nachweispflichten
Zu den „administrativen Auflagen“ will sich Franz Böllinger nicht äußern. Licht ins Dunkel, was darunter zu verstehen ist, brachte hingegen Matthias Scholze. „Das sind Nachweispflichten gegenüber dem DEB. Der Verband muss informiert werden über Dinge, die im Lizenzierungsverfahren aufgefallen sind, er wird sozusagen mit ins Boot geholt“, berichtete der Leiter Kommunikation beim DEB, beschwichtigte aber: „Das ist in so einem Fall Normalität, wenn die Lizenz erst über das Spielgericht erteilt wird. Das muss man nicht dramatisieren.“
Viel Unterstützung haben die Falken zuletzt von ihren Fans erhalten. „In erster Linie haben das die Fans, die Sponsoren und die Mitarbeiter, die in dem Prozess intern involviert waren, mit harter Arbeit erreicht. Dafür danke ich allen“, sagte Böllinger. Falken-Kapitän Freddy Cabana ergänzte: „Das ist wirklich eine gute Nachricht. Jetzt gilt es für uns als Team nach vorne zu schauen. Ich will den Fans für die unglaubliche Solidarität und die Spendenaktion danken, das gibt uns noch mehr Motivation für die neue Saison. Sie sind in Vorleistung getreten, jetzt wollen wir das zurückzahlen.“
OB Mergel fordert ein langfristiges, tragfähiges Konzept für die Heilbronner Falken
Auch Robin Just ist erleichtert. „Gerade für Spieler mit Familie ist es schwierig, wenn man etwas in der Luft hängt. Es ist umso schöner zu sehen, dass gerade in schlechten Zeiten die Falken-Familie so einen Zusammenhalt gezeigt hat“, meinte der Routinier.
Im elsässischen Wintzenheim erreichte Heilbronns OB Harry Mergel die Nachricht. „Ich habe Hoffnung und Vertrauen in die handelnden Personen gehabt“, sagte Mergel, machte aber zugleich klar: „Jetzt fängt die Arbeit an. Es muss ein langfristiges, tragfähiges Konzept geben. Das ist ein klarer Warnschuss gewesen und ich hoffe, dass die Verantwortlichen ihn auch gehört haben.“