Heilbronner Falken sind gerettet – Gericht erteilt Oberliga-Lizenz mit Auflagen
Die Heilbronner Falken sind noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Im Nachsitzen erhalten sie doch die Spielberechtigung für die Eishockey Oberliga.
Knapp zwei Wochen ist es her, als die Heilbronner Eishockeywelt mächtig ins Wanken gerät. Der Deutsche Eishockey-Bund verweigert den Heilbronner Falken die Lizenz für die Oberliga-Saison 2025/26.
Trotz mehrfacher Fristverlängerung ist es den Verantwortlichen um den geschäftsführenden Gesellschafter Franz Böllinger nicht gelungen, die kommende Spielzeit wirtschaftlich plausibel abzubilden, zudem fehlen Unbedenklichkeitsbescheinigungen.
Heilbronner Falken sind gerettet – Spielgericht erteilt Oberliga-Lizenz mit Auflagen
War es das dann mit dem Profi-Eishockey in der Käthchenstadt? Mitnichten. Eine Möglichkeit bleibt den Heilbronner Falken. Sie können gegen die Entscheidung Einspruch erheben und das Spielgericht anrufen. Das geschieht fristgerecht – und seitdem arbeiten die Verantwortlichen mit Hochdruck hinter den Kulissen, um den DEB dort mit neuen - primär finanziellen - Argumenten umzustimmen.
Auch die Fans werden aktiv. Unter anderem rufen sie Crowdfunding-Aktionen ins Leben. Mit Erfolg: Mehr als 100.000 Euro kommen innerhalb kürzester Zeit zusammen, zudem sorgt ein Demonstrationsmarsch durch die Stadt für die nötige Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit.
Heilbronner Falken leisten vor dem Spielgericht stundenlange Überzeugungsarbeit
Franz Böllinger strahlt vor der Fahrt zur Verhandlung nach München am Dienstag gedämpften Optimismus aus: „Wir sind zuversichtlich und hoffen, dass wir die Lizenz noch erhalten.“ In der Tat ist es ihm und einem Experten-Team gelungen, alle benötigten Unterlagen sowie weitere Gelder und Sponsorenzusagen zu erhalten.
Es geht in München auch gar nicht darum, die Entscheidung der Lizenzverweigerung anzufechten. Die war zum damaligen Zeitpunkt gerechtfertigt. Vielmehr hofft man vonseiten der Falken darauf, dass die Situation neu bewertet und das Spielgericht nachträglich für eine Lizenzvergabe stimmt.
Wer denkt, dass die Verhandlung reine Formsache ist, sieht sich getäuscht. Böllinger und Pascal Weyhing, ein Steuerberater, der die Heilbronner Falken bei ihren Bemühungen unterstützt und berät, tragen ihre Argumente vor, beantworten geduldig die Fragen des Spielgerichts und entkräften so nach und nach die Bedenken des Gremiums.
Heilbronner Falken: Urteil fällt nach mehrstündiger Sitzung
Nach mehrstündiger Sitzung fällt dadurch das erhoffte Urteil: Die Heilbronner Falken erhalten im Nachhinein die Zulassung für den Spielbetreib in der kommenden Eishockey-Oberligasaison. Damit hat die Liga endlich Klarheit, tritt mit 14 Teams in einer Doppelrunde ab Ende September an. Nach 56 Spielen stehen die Playoff-Teams fest, die dann um den Aufstieg in die DEL2 spielen.

Dass es für die Heilbronner Falken eine Strafe gibt, war klar. Sechs Punkte bekommen sie in der kommenden Saison abgezogen. Zudem müssen sie die Gerichtskosten tragen. Der finanzielle Aufwand dürfte zu verkraften sein. Nicht zu beziffern ist bisher der Imageschaden, den die Lizenzverweigerung den Falken beschert hat. Aber die Situation hat auch eines gezeigt: Falken geben niemals auf. Fans, Verantwortliche und auch die regionale Politik sind eng zusammengerückt, um gemeinsam das Eishockey in Heilbronn am Leben zu halten.