Heilbronner Falken erreichen bald Spendenziel – und ernten deutliche Kritik
Der Deutsche Eishockey-Bund hat den Heilbronner Falken zunächst die Oberliga-Lizenz verweigert. Auch eine Spendenaktion generiert jetzt frisches Geld. Fans finden klare Worte.
Die Heilbronner Falken in Not: Seit der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) bekannt gegeben hat, dass die Falken keine Lizenz für die Eishockey-Oberliga erhalten, laufen diverse Aktionen, um doch noch eine Spielerlaubnis zu erhalten. Denn nur ab Oberliga aufwärts handelt es sich um Profi-Eishockey. Doch wie professionell die Strukturen im Heilbronner Eishockey sind, fragen sich gerade eingefleischte Fans.
Heilbronner Falken wollen weitere Spendengelder generieren
Eine eilig ins Leben gerufene Spendenaktion der Falken hat das erste Etappenziel von 100.000 Euro beinahe erreicht. Am Freitagmorgen sind es schon mehr als 95.000 Euro, die innerhalb einer Woche zusammengekommen ist.
„Die extrem positive Dynamik von allen Fans und Unterstützern in Form von Spenden und verschiedensten anderen Wegen verstehen wir als Bekenntnis zum Profi-Eishockey am Standort Heilbronn“, schreiben die Falken in einem aktuellen Statement. Die generierten Gelder würden zur Absicherung des Spielbetriebs beitragen neben weiteren Maßnahmen, die den Angaben zufolge im Hintergrund laufen.
Für die „längerfristige Perspektive“ haben sich die Verantwortlichen laut Statement entschlossen, „die Schwarmfinanzierung über unser Etappenziel hinaus zu öffnen und die Option weiterer Spenden möglich zu machen bis zur finalen Entscheidung durch den DEB“. Dessen Schiedsgericht entscheidet letztlich über die Lizenz-Vergabe.
Fans fordern mehr Transparenz der Heilbronner Falken zur finanziellen Lage
Bei aller Spendenbereitschaft: Die Fans finden deutliche Worte über dieses Vorgehen. „Die ’wahnsinnige Bereitschaft’ sieht man leider beim Thema Transparenz eher weniger“, lautet ein wiederkehrender Vorwurf zum aktuellen Falken-Statement. „Keinerlei Transparenz zur finanziellen Situation“, schreibt ein anderer Nutzer. Und ein Dritter: „Dass ihr weiter Geld einsammelt, wirft aber neue Fragen auf. Wie groß ist denn wirklich der Fehlbetrag?“
Den Fans im Netz stößt sauer auf, dass ihnen aus ihrer Sicht entscheidende Informationen offenbar vorenthalten werden. „Die Gesellschafter müssen jetzt das Geschehene schonungslos analysieren und daraufhin Maßnahmen und Prozesse entwickeln, um diese Situation in Zukunft zu vermeiden“, fordert ein weiterer Nutzer. Antworten erhoffen sich Fans und Beobachter am Freitagabend: Dann findet in Heilbronn eine Kundgebung samt anschließendem Fanmarsch statt.