VfR Heilbronn feiert Aufstieg: Welche Rolle Ex-Bundesligatrainer Uwe Rapolder spielte
Der VfR Heilbronn hat den Aufstieg in die Verbandsliga perfekt gemacht. Für Interimstrainer Zdenko Juric steht fest: Ohne die Expertise von Uwe Rapolder wäre das nicht möglich gewesen.

Seine Freudentränen konnte Onur Celik nicht mehr zurückhalten, als er am Samstag die Aufstiegs-T-Shirts an Spieler und Helfer des VfR Heilbronn verteilte. Die ganze Anspannung fiel von dem Club-Neugründer ab. Berater Uwe Rapolder versuchte derweil den Biergeruch irgendwie wegzubekommen und streifte das nun nicht mehr so frische Shirt schnell wieder ab, stand oben ohne auf dem Rasen. Die Spieler hatten den ehemaligen Bundesligacoach doch noch erwischt, ihm eine Bierdusche verpasst, als noch einige Raketen in den blauen Nachmittagshimmel flogen.
Ein Großteil der Mannschaft kam wenig später zu einem Gruppenbild zusammen – mittendrin Pascal Marche, bis zum Saisonende Trainer des VfR. Die Relegation durfte er nur als Zuschauer miterleben – nach der Niederlage im letzten Saisonspiel gegen den TV Oeffingen war er freigestellt worden. Die Aufstiegsspiele wollte er sich aber als Zuschauer nicht nehmen lassen. Auch er hat einen großen Anteil am Aufstieg.
Relegationsbilanz des VfR Heilbronn: Drei Siege, kein Gegentor
Durch ein 1:0 gegen den TV Echterdingen hat der VfR am Samstag vor 1200 Zuschauern in Weilimdorf den finalen Schritt in die Verbandsliga gemacht. Zuvor ebnete der Zweite der Landesliga 1 den Weg zum Finale durch Erfolge in Neckarsulm gegen die anderen Landesliga-Zweiten TSV Weilimdorf (1:0) und den VfL Nagold (2:0). Am Ende standen innerhalb von zehn Tagen drei Siege. Alle ohne Gegentor. Das von Rapolder, Interimstrainer Zdenko Juric und Co Enzo Romano ging auf. Heilbronn hatte in allen drei Spielen nicht unbedingt mehr Ballbesitz, wirkte aber dank der stabilen Defensive immer souverän.
"Ohne Uwe hätten wir es nicht geschafft", sagte Juric. "Durch seine Expertise, sein Engagement und seine Ansprache war er enorm wichtig. Nach dem Sieg gegen Heimerdingen, den Niederlagen gegen Sindringen/Ernsbach und Oeffingen und der Entlassung von Pascal Marche war die Mannschaft tot. Wir mussten sie wieder aufrichten, in den Köpfen der Spieler arbeiten. Und wenn dann einer wie Uwe vor den Spielern in der Kabine steht, ist das top."
Uwe Rapolder und sein Defensivplan für den VfR Heilbronn
Mehr zweiter Trainer im Hintergrund sei er gewesen, meinte Rapolder zu seiner Funktion in der Aufstiegsrunde. "Wir haben viel geredet, aber vor allem auch trainiert", meinte er. "Spiele müssen vorbereitet sein. Und gerade nach den Niederlagen am Saisonende war richtig Druck drin. Da galt es einen Plan zu entwickeln. Und das war der Defensivplan. Wichtig war, dass Leidenschaft da war, Einsatz und Wille." Und in diesem spielte Marvin Reitz (Juric: "Das ist ein Krieger") eine zentrale Rolle. Und offensiv waren Leorant Marmullaku und Mirco Born ständige Unruheherde, von den gegnerischen Teams nur schwer in Griff zu bekommen.
So ging auch am Samstag die erste Chance nach 20 Sekunden auf das Konto des Duos. Echterdingens Torhüter Yule Tröger erwies sich aber als Spielverderber. Danach spielte sich die Partie erstmal lange im Mittelfeld ab. Echterdingen hatte den Ball aber keine Räume. In der 26. Minute schlug Reitz dann einen lange Pass, Born legte den Ball zwischen zwei Abwehrspielern durch und schloss ins lange Eck ab - 1:0.
VfR Heilbronn verteidigt mit viel Leidenschaft
Ihre erste Chance hatten die Echterdinger durch einen Freistoß von Caglar Celiktas (34.), den Torhüter Murat Zeyrek zur Ecke lenkte. Das 1:0 zur Halbzeit war nicht unverdient. Nach der Pause gingen die ersten zehn Minuten noch an den VfR, dann kam Echterdingen immer stärker auf. Anas Handanagic (55.) scheiterte ebenso an Zeyrek (61.) wie Celiktas. In der 68. Minute hätten die Echterdinger gerne einen Elfmeterpfiff gehört, der aber ausblieb. Der VfR stand nun tief, etwas zu tief, doch es passierte nichts mehr.
"Das war schon ein starker Gegner", meinte VfR-Spieler David Scheurenbrand. "Abe wir haben gezeigt, dass wir ein Team sind, dass jeder für jeden durchs Feuer geht. Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung." Und er meinte auch: "Wir waren schon überrascht, als Pascal entlassen wurde. Aber wir haben es relativ gut verarbeitet und als Mannschaft hinbekommen. Es waren ja weiter Personen da, die uns die ganze Saison begleitet haben."
TV Echterdingen: Tröger, Todorovic, Celiktas, Mahmut (57. Vran), Dölker, Bulut, Bey, Miller, Pirracchio (69. Wörne), Kuhn, Handanagic (84. Kienzle).
VfR Heilbronn: Zeyrek, Gentner, Reitz, Marmullaku (90. Diakiesse), Dörner, Born (90. Häffele), Marmein, Hofmann, Halilaj (62. Scheurenbrand), Faber (76. Fallmann), Hellmann.
Tore: 0:1 (26.) Mirco Born;
Schiedsrichter: Janik Wieland
Zuschauer: 1200.