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Kommentar: Spielen muss erlaubt sein

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Mit ausgeklügelten Hygienekonzepten lässt sich in fast allen Sportarten ein regulärer Spielbetrieb durchführen - auch mit einer begrenzten Zahl an Zuschauern. Sport ist zu wichtig, um die Chance nicht zu nutzen, meint unser Autor.

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Auch wenn es im Zweikampf mal zur Sache geht: Ein wenig Rücksichtnahme ist auf und neben dem Platz erforderlich. Foto: Schmerbeck
Auch wenn es im Zweikampf mal zur Sache geht: Ein wenig Rücksichtnahme ist auf und neben dem Platz erforderlich. Foto: Schmerbeck  Foto: Schmerbeck, Marc

Seit rund vier Wochen wird in der Region wieder Fußball gespielt. Natürlich noch nicht im Ligabetrieb, doch durch die zahlreichen Test- und Pokalpartien haben inzwischen alle Vereine ihre Erfahrungen mit Fußballspielen in Corona-Pandemie-Zeiten gesammelt.

Obwohl seit 1. August wieder 500 Teilnehmer auf den Sportplätzen erlaubt sind, ist keines der ausgetragenen Spiele zu einem lokalen Herd für das Virus geworden. Offenbar funktionieren die erstellten Hygienekonzepte und deren penible Einhaltung. Die aktuell steigenden Infektionszahlen sind in erster Linie auf private Feiern und Urlaubsrückkehrer zurückzuführen.

User äußern unterschiedliche Standpunkte 

Insofern spricht auch nichts dagegen, in der inzwischen erprobten Weise den Ligabetrieb in der Region aufzunehmen. Natürlich bleiben Risiken, wenn Spieler positiv getestet werden und das ganze Team für zwei Wochen in Quarantäne muss. Selbst Verdachtsfälle können schon zu Spielabsagen führen und die Spielpläne sind extrem eng getaktet. Hier wird es flexible Lösungen brauchen und Vereine, die eben auch mal einen Nachholtermin akzeptieren, zu dem sie nicht in Bestbesetzung antreten können.  

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Das Thema polarisiert jedenfalls, wie unsere Umfrage, aber auch einzelne Leser-Statements zeigen. Ein User hätte sich beispielsweise gewünscht, dass der Amateurfußball erst zwei Wochen nach Ende der Sommerferien starten würde - wenn abzusehen ist, ob es schwerwiegende Auswirkungen auf den Pandemie-Verlauf durch die Rückkehr von Urlaubern gibt. Ein anderer fordert in seiner Nachricht an die Stimme plakativ: "Menschenleben vor Fußball." Eine dritte Stimme wiederum verweist darauf, dass angesichts von großen Demonstrationen und Feiern, ja wohl "ein paar Leute auf die Fußballplätze kommen dürften".

Praxistest im Handball steht bevor

Alles nachvollziehbare Standpunkte. Es darf aber auch nicht vergessen werden, dass viele Vereine und Sportheimbetreiber existenziell auf die Zuschauer- und Gastronomieeinnahmen angewiesen sind. Das gilt nicht nur für den Fußball, sondern auch für andere Sportarten wie Handball, Eishockey oder Basketball. Am Dienstagabend soll in der Beilsteiner Langhanshalle das erste Handball-Testspiel in der Region mit Zuschauern über die Bühne gehen. "Der Praxistest für unser Hygienekonzept", sagt Michael Gramsch, Teammanager der Drittliga-Frauen. Die anderen Sportarten werden in den nächsten Wochen folgen.

Natürlich lässt sich argumentieren, dass die Normalisierung des Sportbetriebs in einer solchen Krise keine Priorität haben darf. Diese Ansicht verkennt allerdings, dass Sport wie Kultur wichtige Komponenten des menschlichen Miteinanders sind, Orte der Begegnung, gesellschaftlicher Kitt. Zudem hängen nicht wenige Arbeitsplätze und Existenzen an Veranstaltungen im Sport- und Kulturbereich - vom Bierbrauer bis zum Busunternehmer.

Vorsichtig und rücksichtsvoll im Miteinander sollten bald überall wieder die Bälle geworfen, die Schläger geschwungen und die Tore bejubelt werden - nicht nur von den Akteuren auf den Spielfeldern, sondern auch von den Zuschauern auf den Tribünen.   

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