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Noch lange nicht alles g'schafft

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Die Region Heilbronn-Franken ist nicht bei allen Zukunftsthemen vorn dabei. Bei der Digitalisierung will sie aber durchstarten. Dabei helfen Millionenförderungen. Wenn nur das Geld irgendwann ankommt ...

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Klick und da? Wenn es nur immer so einfach wäre. Es gibt vielerorts dicke Bretter zu bohren.

Foto: NicoElNino/stock.adobe
Klick und da? Wenn es nur immer so einfach wäre. Es gibt vielerorts dicke Bretter zu bohren. Foto: NicoElNino/stock.adobe  Foto: NicoElNino/stock.adobe.com

Wer schon vergessen hat, mit welcher Vehemenz die neuen Entwicklungen rund um die Digitalisierung unserer Welt alles Althergebrachte über den Haufen werfen, der muss einen Blick zurück werfen. Die WirtschaftsStimme gibt Anhaltspunkte allein schon bei der Verwendung des Begriffs. 2001 bis 2003 kam er gar nicht vor, im Juni 2004 dann zum ersten Mal. Dann wieder Funkstille bis 2009.

Und heute? In der September-Ausgabe 2021 kam der Begriff auf 15 von 28 Seiten vor, Dutzende Male, in Artikeln und ebenso in den Anzeigen der Werbekunden. Überraschend ist das nicht. Der eine oder andere wird sich eher fragen, warum auf den anderen 13 Seiten auf ihn verzichtet werden konnte. Keine Branche kann sich heute erlauben, das Thema zu ignorieren.

 


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Mehr als Opas Dias scannen

Trotzdem ist der Begriff Digitalisierung noch immer schwer zu greifen. Wikipedia hilft da auch nicht weiter. "Unter Digitalisierung (von lat. digitus, Finger und engl. digit, Ziffer) versteht man die Umwandlung von analogen, d. h. stufenlos darstellbaren Werten bzw. das Erfassen von Informationen über physische Objekte in Formate, welche sich zu einer Verarbeitung oder Speicherung in digitaltechnischen Systemen eignen." Okay, damit ist also auch die Überspielung von VHS-Aufnahmen in aktuelle Dateiformate gemeint oder das Scannen von Opas Dias aus den 60er Jahren. Aber nicht in erster Linie.

Es geht um die Transformation der Wirtschaft und zahlreicher Lebensbereiche. Es geht ums Erfassen, Überwachen und Steuern. Es geht um neue Geschäftsmodelle und es geht um die Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI).

 


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Anstrengungen werden honoriert

Die Region Heilbronn-Franken: Aus einem Landstrich, wo in erster Linie "g"schafft" wurde, ist einer geworden, in dem gestaltet wird. Beispielsweise mit einem Innovationspark Künstliche Intelligenz. Es ist der vorläufige Höhepunkt einer Entwicklung, die in Heilbronn vor rund 20 Jahren begann und inzwischen deutlich an Fahrt aufgenommen hat.

Was die großen Zukunftsthemen angeht, war die Region nicht immer auf der Höhe der Zeit. Lange ignoriert wurde beispielsweise, welche Chancen auch die erneuerbaren Energien bergen. 2009 etwa beschrieb die WirtschaftsStimme, dass Heilbronn-Franken bereits die Windkraftregion Nummer eins im Südwesten war, im Telefunken-Park die Wiege der europäischen Photovoltaik. Mit den Pfunden wuchern wollten weder Unternehmen noch Wirtschaftsförderer.

Früh gekümmert und am Ende doch zu spät

Erst als sich ab 2012 das DLR anschickte, mit den Windrädern im umstehenden Harthäuser Wald grünen Wasserstoff zu produzieren, kam Bewegung in die Sache. Heute, neun Jahre später, befindet man sich bei der Bewerbung um Fördermittel in guter Gesellschaft. Ein Alleinstellungsmerkmal ist das Label Wasserstoff-Region nicht mehr.

Was das Thema E-Mobilität angeht, sieht es kaum besser aus. Audi in Neckarsulm wurde im VW-Konzern hinten angestellt. Zahlreiche Zulieferer hängen direkt an der Verbrennertechnologie und müssen nun umsteuern. Um den Herausforderungen insbesondere in der Automobilindustrie zu begegnen, wurde von der Initiative Pro Region eigens ein Bündnis für Transformation initiiert. Es soll ausgebaut werden - vielleicht schon bald gefördert mit mehr als zehn Millionen Euro aus Berlin.

 


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Ohne Antrag kein Geld, so einfach ist das

Mitte April hatte die Region bereits in Stuttgart den Zuschlag für die Förderung von drei Projekten erhalten. Für Wasserstoff, KI und Medizin-IT soll es einen zweistelligen Millionen-Betrag gegen.

Die Freude war riesig, doch bis heute warten die Verantwortlichen bei den Wirtschaftsfördergesellschaften auf die Antragsformulare aus dem Wirtschaftsministerium, ohne die kein Geld bewilligt werden kann. Ja, auch staatliche Verwaltungen und Politik müssen dringend transformieren, was das Zeug hält.

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