Polizei Baden-Württemberg kritisiert Politik: "Dann haben wir riesiges Problem"
Am Freitagabend raste ein Auto in eine Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Fünf Menschen verloren durch den Anschlag ihr Leben. Alle Entwicklungen im Newsblog.
- Ein Auto ist in eine Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gefahren.
- Fünf Menschen verlieren durch den Anschlag ihr Leben.
- Der Tatverdächtige muss wegen des Vorwurfs fünffachen Mordes, mehrfach versuchten Mordes und mehrfacher gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft.
Fast auf den Tag genau acht Jahre nachdem ein islamistischer Terrorist mit einem Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz gelenkt hat, ereignet sich in Magdeburg ein ähnlicher Anschlag. Ein Mann fährt mit einem Auto in eine Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Alle Entwicklungen im Newsblog:
Polizeigewerkschaft Baden-Württemberg kritisiert Politik: "Haben dann riesiges Problem"
Montag, 10.43 Uhr: Ralf Kusterer, stellvertretender Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft und Vorsitzender der Polizeigewerkschaft in Baden-Württemberg, fordert gegenüber dem "SWR" nach dem Anschlag in Magdeburg schärfere Gesetze.Die Polizeibehörden würden in vielen notwendige Informationen nicht erhalten und seien häufig von Hinweisen befreundeter ausländischer Geheimdienste abhängig. Kusterer fordert außerdem Gesetzesänderungen bei der Videoüberwachung und eine Vorratsdatenspeicherung.
Außerdem bemängelt er die personellen Ausstattung der Polizei, die sich nachteilig auf den Schutz von Weihnachtsmärkten auswirke. "Unser Problem an Weihnachten ist, dass sich die Polizei zerteilen müsste. Da haben wir ein riesiges Problem", so Küster weiter. Allein in Baden-Württemberg würden rund 2.700 Polizeibeamte fehlen.

Trauer in Baden-Württemberg nach Anschlag in Magdeburg
Montag, 9.53 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann bekundete seine Trauer um die Opfer der Attacke in Magdeburg. "Das schreckliche Ereignis in Magdeburg erschüttert uns zutiefst – gerade in der Adventszeit, die eigentlich von Frieden, Besinnung und Gemeinschaft geprägt sein sollte", sagte der Grünen-Politiker.
Landtagspräsidentin Muhterem Aras betonte: "Die schreckliche Tat von Magdeburg macht fassungslos. Sie hat unsere Hoffnung auf friedvolle Weihnachten zerstört." Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz sagte: "Es ist unfassbar, wie eine solche Tat inmitten der vorweihnachtlichen Besinnlichkeit verübt werden konnte – an einem Ort, wo sich Familien und Kinder friedlich aufhielten. Die Brutalität trifft unser gesellschaftliches Grundvertrauen ins Mark."
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Manuel Hagel sagte: "Weihnachtsmärkte sind Orte, an denen wir zusammenkommen, Freude teilen und Hoffnung spüren – umso schrecklicher ist es, wenn dieses Gefühl von Sicherheit erschüttert wird. Unsere Gedanken und Gebete gelten den Verletzten, den Opfern und ihren Familien."
Anschlag von Magdeburg: AfD-Kundgebung angekündigt – parallel gibt es Menschenkette durch Stadt
Montag, 8.47 Uhr: In Magdeburg kommt nach dem Anschlag der Ältestenrat des Landtags um 14.00 Uhr zusammen. Er wolle sich als Führungsgremium des Parlaments ein Bild machen, hieß es.Für den frühen Abend hat zudem die AfD zu einer Kundgebung auf den Magdeburger Domplatz mit anschließendem Trauermarsch eingeladen. Dazu werden die AfD-Vorsitzende Alice Weidel und mehrere AfD-Landespolitiker erwartet. In der Einladung hieß es, die schreckliche Tat zeige auf dramatische Weise die Gefahren der derzeitigen Einwanderungspolitik.
Parallel zur AfD-Veranstaltung hat eine Initiative namens "Gib Hass keine Chance" zu einer Menschenkette um den Alten Markt aufgerufen. Dort war der Täter Taleb A. am Freitagabend mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt gerast und hatte fünf Menschen getötet und 200 verletzt. Er sitzt in Untersuchungshaft.

Todesfahrt in Magdeburg – Festnahme nach Drohung gegen Weihnachtsmarkt in Bremerhaven
Montag, 7.25 Uhr: Die Polizei hat in Bremerhaven einen Mann festgenommen, der in einem Tiktok-Video schwere Straftaten auf dem Weihnachtsmarkt der Stadt androht. Nach Bekanntwerden des Videos sei der Verfasser am Sonntagabend "sehr schnell" ermittelt und im Stadtgebiet vorläufig festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung. Weitere Details zum Festgenommen oder darüber, wie ernst die Drohungen waren, gab die Polizei zunächst nicht bekannt.
Die Bremer Polizei hatte zuvor, nachdem mehrere Nutzer auf das Video hingewiesen hatten, auf der Plattform X mitgeteilt, das Video sei ihr und der Polizei Bremerhaven bereits bekannt. "Weitere Maßnahmen sind bereits eingeleitet worden."
Nach Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt: Landkreise sehen absoluten Schutz als unmöglich an
Montag, 6.06 Uhr: Der Deutsche Landkreistag verweist nach dem Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg darauf, dass es auch mit erhöhter Polizeipräsenz und mehr Kontrollen keine Sicherheitsgarantie geben kann. "Es gibt überall eine höhere Präsenz von Polizei- und Ordnungskräften und auch in Magdeburg sind die Zugänge polizeilich kontrolliert und Taschen durchsucht worden", sagte Landkreistags-Präsident Achim Brötel (CDU) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Es wird aber einen absoluten Schutz nicht geben können."
Wegen der Gefahren durch Messerattacken seien die gesetzlichen Voraussetzungen bis hin zu generellen Verboten bereits deutlich verschärft worden, sagte er. Zudem seien Weihnachtsmärkte und ähnliche Veranstaltungen Orte der Begegnung und des Miteinanders. "Daher muss man bei aller abstrakten Gefahr auch mit Augenmaß vorgehen, damit sie es bleiben können."
Buschmann warnt nach Magdeburg-Anschlag vor zu viel Symbolpolitik
20.30 Uhr: Nach dem Anschlag von Magdeburg warnen Spitzenpolitiker vor vorschnellen Schlüssen und Symbolpolitik. "Unsere Aufgabe ist, den Opfern und ihren Angehörigen beizustehen. Schlecht wäre ein Überbietungswettbewerb um symbolische Maßnahmen. Das würde der schlimmen Situation nicht gerecht", sagte FDP-Generalsekretär Marco Buschmann dem "Spiegel".
Auch SPD-Generalsekretär Matthias Miersch rief zur Besonnenheit auf: "Instrumentalisierungen oder vorschnelle Schlüsse helfen niemandem und spalten nur unsere Gesellschaft", sagte er dem "Spiegel". "Stattdessen sollten wir nach erfolgter Auswertung die notwendigen Lehren ziehen – sowohl für die Sicherheitsarchitektur als auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt."
Bundesamt verwies Hinweisgeber auf Verdächtigen von Magdeburg-Anschlag direkt an Polizei
19.16 Uhr: Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hat eine Person mit Hinweisen zu dem späteren Täter des Anschlags von Magdeburg an die Polizei verwiesen. Dies entspreche dem für solche Fälle vorgesehen Vorgehen. "Der hinweisgebenden Person wurde ein direkter Link zu der entsprechenden Polizeibehörde, deren Auftritt auch in englischer Sprache verfügbar ist und wo die jeweiligen Anliegen mitgeteilt werden können, zur Verfügung gestellt", heißt es in einer schriftlichen Antwort auf eine entsprechende Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Die Frage, ob das Bamf auch selbst die Polizei verständigt hat, wurde nicht beantwortet.
Das Bundesamt hatte zuvor auf der Plattform X mitgeteilt, der Hinweis sei im Spätsommer vergangenen Jahres über die Social-Media-Kanäle eingegangen. "Dieser wurde, wie jeder andere der zahlreichen Hinweise auch, ernst genommen."
Im Netz kursieren derzeit Screenshots, die Nachrichten einer Person mit Warnungen vor dem Täter Taleb A. an das Bamf zeigen sollen. Die Echtheit dieser Screenshots war zunächst nicht zu verifizieren.
Baerbock verspricht nach Anschlag in Mageburg baldige Aufarbeitung
18.18 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock kündigt nach dem Anschlag von Magdeburg eine Aufarbeitung in den kommenden Tagen an. «Da sind die Sicherheitsbehörden dran», sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur auf dem Weihnachtsmarkt in Kleinmachnow.
Nach der Todesfahrt rückt die Frage in den Blick, ob die Gewalttat hätte verhindert werden können. Mehrere Behörden hatten in der Vergangenheit Hinweise auf den Täter Taleb A. erhalten. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte ebenfalls schnelle Aufklärung zugesagt.
Polizeigewerkschaft kritisiert nach Magdeburg-Anschlag Mangel bei Behördenaustausch
17.16 Uhr: Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisiert nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg einen fehlenden Behördenaustausch. "Wir sprechen zu wenig bei den Behörden untereinander. Der Datenaustausch ist nicht automatisiert", sagte Jochen Kopelke dem Fernsehsender Phoenix. Eine Rolle spielen zudem aus seiner Sicht falsche Schwerpunkte bei Sicherheitsgesetzen. "Der Datenschutz verhindert, dass viel mehr Informationen fließen. Das ist ein Kernproblem in der deutschen föderalen Sicherheitsarchitektur."

Nach einer Trauerphase müsse intensiv darüber gesprochen werden, welche Sofortmaßnahmen ergriffen werden müssten, sagte der GdP-Vorsitzende. Er frage sich, warum nicht vor dem Anschlag das Nötige getan worden sei - obwohl sehr viele Behörden im Vorfeld den Täter im Visier gehabt hätten. Man müsse sich schnellstens auch grundsätzlich Gedanken darüber machen, wie man etwa Hinweise aus dem Ausland künftig behandele. "Das muss viel besser standardisiert und automatisiert stattfinden." Seit langem warte man polizeilich auch darauf, schneller auf Erkenntnisse in anderen Regionen Deutschlands zurückgreifen zu können.
Habeck warnt nach Magdeburg-Tat vor sich ausbreitendem Hass
17.01 Uhr: Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt hat Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck die Bürger aufgerufen, sich nicht durch Desinformation verunsichern zu lassen. "Glauben Sie nicht, was Ihnen Propagandisten im Netz weismachen wollen. Die Lüge ist schneller als die Wahrheit", sagte der Vizekanzler in einer in den sozialen Medien veröffentlichten Videobotschaft. "Nehmen Sie sich Zeit für die Wahrheit. Nehmen Sie sich Zeit für Skepsis, für Zweifel, nachzufragen. Lassen Sie sich nicht vom Hass anstecken."
Vieles an dem Anschlag sei noch ungeklärt, auch das genaue Motiv. "Trotzdem befürchte ich, wird sich das im Netz sofort propagierte Misstrauen gegenüber Muslimen, Ausländern, Menschen mit Migrationsgeschichte weiter in die Gesellschaft eingraben." Genau dies sei das Ziel derer, die es verbreiteten, warnte Habeck. "Nichts daran ist unschuldig. Es ist das, was Rechtsextremisten und Autokraten-Verehrer, ja, Extremisten jeder Art wollen: Misstrauen, Angst und Zorn schüren."
Kommunen: Weihnachtsmärkte dürfen nach Magdeburg-Anschlag nicht zu Festungen werden
16.17 Uhr: Nach dem Anschlag in Magdeburg warnen die Städte und Kommen vor zu strengen Sicherheitsvorkehrungen auf Weihnachtsmärkten. "Weihnachtsmärkte dürfen nicht zu uneinnehmbaren Festungen werden", sagte der Ehren-Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, dem Magazin "Kommunal" und "Kommunal.de".
Der Charakter des Miteinanders und der Lebensfreude müsse erhalten bleiben. Zugleich habe Sicherheit auf Weihnachtsmärkten für die Kommunen «oberste Priorität», betonte der langjährige Hauptgeschäftsführer. Es gebe seit Jahren eine enge Abstimmung mit der Polizei und Ordnungsbehörden.

Hunderte bei Mahnwache in Magdeburg nach Anschlag auf Weihnachtsmarkt
15.27 Uhr: Nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt sind Trauer und Anteilnahme in der Stadt weiter groß. Sonntagmittag kamen mehrere hundert Menschen zu einer Mahnwache an der Johanniskirche zusammen, dem zentralen Ort der Trauer in Magdeburg. Familien waren dabei, Menschen jeden Alters. Viele hatten Tränen in den Augen, hielten sich gegenseitig im Arm. Sie standen schweigend mit Blick auf das stetig wachsende Blumenmeer.

Keine islamistischen Bezüge bei Verdächtigen nach Magdeburg-Anschlag gefunden
14.09 Uhr: Im Zuge der Ermittlungen gab es laut Pegel auch eine Durchsuchung bei dem Mann. Es seien jedoch keine Hinweise auf eine reelle Anschlagsvorbereitung gefunden worden, ebenso keine islamistischen Bezüge. "Im Gegenteil, er schien sich zu distanzieren und Gegenteiliges zu vertreten", sagte Pegel.
Im Januar 2014 gab es demnach gegen den Mann den Verdacht der Nötigung. Er wollte bei einer Behörde in Stralsund Hilfe zum Lebensunterhalt beantragen und soll für den Fall, dass er die Hilfe nicht bekommt, mit Handlungen gedroht haben, die internationale Beachtung bekommen würden. Er soll im Amt überdies gedroht haben, sich umzubringen, falls sein Ansinnen abschlägig beschieden werde.Daraufhin habe es eine sogenannte Gefährderansprache der Polizei gegeben, berichtete Pegel weiter. Der Mann sei auf Konsequenzen solcher Taten hingewiesen worden und ihm sei gesagt worden, dass man einen sehr viel genaueren Blick auf ihn haben werde.
Verdächtiger von Magdeburg drohte in Mecklenburg-Vorpommern
13.30 Uhr: Der mutmaßliche Täter des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ist vor mehreren Jahren in Mecklenburg-Vorpommern wiederholt mit der Androhung von Straftaten aufgefallen. Im Jahr 2013 wurde er vom Amtsgericht Rostock zu 90 Tagessätzen wegen Störung des öffentlichen Friedens durch die Androhung von Straftaten verurteilt, wie Landesinnenminister Christian Pegel (SPD) bei einer Pressekonferenz in Schwerin sagte. Zuvor hatte der "Spiegel" über das Urteil berichtet.

Dem Minister zufolge hat der heute 50-jährige Taleb A. von 2011 bis Anfang 2016 in Mecklenburg-Vorpommern gelebt und in Stralsund Teile seiner Facharzt-Ausbildung absolviert. In einem Streit um die Anerkennung von Prüfungsleistungen habe er gegenüber Vertretern der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern mit einer Tat gedroht, die internationale Beachtung bekommen werde. Dabei habe er auf den Anschlag beim Boston-Marathon verwiesen.
12:40 Uhr: Ein Experte für Zufahrtsschutz erhebt im Gespräch mit dem "Stern" schwere Vorwürfe gegen die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. "Mit der Anwendung der anerkannten Regeln der Technik wäre diese Tat nicht möglich gewesen", erklärte Christian Schneider. Er verwies auf Barrieren,die seit dem Breitscheidplatz-Anschlag in Berlin auf vielen Märkten üblich sind. Schneider ist sich sicher, dass das Auto nicht bis auf den Weihnachtsmarkt gekommen wäre, hätte es solche Barrieren an allen Zufahrten gegeben.

An mindestens zwei Stellen soll der Weihnachtsmarkt jedoch nicht ausreichend duch Zufahrtsbarrieren geschützt gewesen sein. Der Grund: Rettungskräfte sollten im Notfall schnell auf den Markt gelangen. Laut "ntv" soll die Polizei dort mobile Einsatzkräfte positioniert haben, um die Eingänge zu schützen.
Bereits vor Weihnachtsmarkt-Todesfahrt in Magdeburg: Hinweise zu Tatverdächtigem
10:12 Uhr: Hätte die Todesfahrt in Magdeburg verhindert werden können? Diese Frage wird aktuell in Medienberichten und auf Social Media diskutiert. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hatte nach eigenen Angaben vor der Attacke auf den Weihnachtsmarkt einen Hinweis zu dem mutmaßlichen Täter erhalten. Der Hinweis sei im Spätsommer letzten Jahres über die Social-Media-Kanäle eingegangen, schrieb das Bamf am Samstag auf der Plattform X. "Dieser wurde, wie jeder andere der zahlreichen Hinweise auch, ernst genommen."
Da das Bundesamt keine Ermittlungsbehörde sei, sei die hinweisgebende Person, wie in solchen Fällen üblich, direkt an die verantwortlichen Behörden verwiesen worden, hieß es. Im Netz kursieren derzeit Screenshots, die Nachrichten einer Person mit Warnungen vor dem mutmaßlichen Täter Taleb A. an das Bamf zeigen sollen. Die Echtheit dieser Screenshots war zunächst nicht zu verifizieren.
Hinweise auf mutmaßlichen Täter vor Todesfahrt über Magdeburger Weihnachtsmarkt
Auch aus Saudi-Arabien gab es eine Warnung. Der Chef des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, sagte am Samstagabend im ZDF-"heute journal", das BKA habe im November 2023 einen Hinweis aus Saudi-Arabien zu dem Mann bekommen. "Hier ist auch ein Verfahren eingeleitet worden. Die Polizei in Sachsen-Anhalt hat dann auch entsprechende Ermittlungsmaßnahmen vorgenommen." Die Sache sei aber unspezifisch gewesen.
Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg: Tatverdächtiger kommt in Untersuchungshaft
22. Dezember, 8:16 Uhr: Gegen den mutmaßlichen Täter des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt wurde Haftbefehl erlassen. Der 50-Jährige müsse wegen des Vorwurfs fünffachen Mordes, mehrfach versuchten Mordes und mehrfacher gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft, teilte die Polizei am frühen Sonntagmorgen in Magdeburg mit. Der Verdächtige war am Samstagabend einem Haftrichter vorgeführt worden.
Der Mann soll freigehaltene Rettungsgassen genutzt haben, um mit seinem Auto über den Weihnachtsmarkt zu rasen und mit großer Geschwindigkeit Menschen umzufahren. Nach Behördenangaben wurden vier Frauen im Alter von 45, 52, 67 und 75 Jahren sowie ein neunjähriger Junge getötet.
Faeser nach Todesfahrt in Magdeburg: Weiter auf Weihnachtsmärkte gehen
20:16 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser rät nach der Todesfahrt in Magdeburg nicht grundsätzlich von Weihnachtsmarkt-Besuchen ab. Im ZDF sagte die SPD-Politikerin am Abend, die Länder wollten nun lageabhängig schauen, "wo müssen wir unsere Weihnachtsmärkte und wo müssen wir Polizeipräsenz nochmal verstärken, aber nur da, wo nötig".
Faeser sagte weiter: "Deswegen gehe ich davon aus, dass man auch weiter auf Weihnachtsmärkte gehen kann." Allerdings müsse das jeder für sich selbst einschätzen. "Ich weiß, dass im Bundesland Sachsen-Anhalt jetzt auch aus Pietätsgründen einige abgesagt wurden. Es wurde zum Teil auf Musik verzichtet."
Auch Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strob empfiehlt weiterhin den Besuch der Weihnachtsmärkte. Sie könnten „als ein Ort der Familie, als ein Ort der Freude, als ein Ort der Gemeinsamkeit“ guten Gewissens und mit einer gewissen Wachsamkeit besucht werden.
Rechte Parolen bei Gedenken an Tote nach Anschlag auf Mageburger Weihnachtsmarkt
20:03 Uhr: In das Gedenken in der Magdeburger Innenstadt mischten sich am Samstagabend auch rechte Parolen. Etwa 1.000 Teilnehmer versammelten nach einer ersten Schätzung der Polizei auf einem zentralen Platz der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt. Zu sehen waren dort unter anderem ein Transparent mit dem Wort "Remigration" sowie sogenannte Heimat-Fahnen. Rufe wie "Wir sind das Volk" waren zu hören.

Gedenken an Opfer vom Weihnachtsmarkt in Magdeburger Trauerandacht
19:41 Uhr: In einer Trauerandacht haben Vertreter der beiden großen christlichen Kirchen, Angehörige der Opfer und Politiker des Anschlags vom Magdeburger Weihnachtsmarkt gedacht. Im Beisein von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz und Ministerpräsident Reiner Haseloff rief der Landesbischof der evangelischen Kirche Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, dazu auf, dem Gewalttäter keinen Raum zu lassen. "Die Gewalttäter der Welt sind Zerstörer der Friedensräume", sagte er. "Der Friedensraum Weihnachtsmarkt wurde zerstört."
Allein vor dem Dom beteiligten sich nach ersten Schätzungen der Polizei mehr als 1.000 Menschen am Gedenken für die fünf Toten und 200 Verletzten des Angriffs. Für sie war eine große Videoleinwand aufgebaut, auf die der Gottesdienst übertragen wurde.
Vor dem Seitenportal des Doms stellten Menschen Dutzende leuchtende Kerzen auf und legten Blumen nieder. Weil der Eingang vor Beginn des Gottesdienstes mit Gittern abgesperrt worden war, trugen Polizisten die Kerzen zu dem Portal. Zum Gedenken an den Anschlag läuteten genau 24 Stunden nach dem Anschlag die Glocken aller Kirchen in der Stadt.

Tatverdächtiger von Magdeburg wird Haftrichter vorgestellt
18:46 Uhr: Der mutmaßlich Verantwortliche für die Todesfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt soll einem Haftrichter vorgeführt werden. Das solle noch am Samstag in Magdeburg erfolgen, sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage. Der Haftrichter entscheidet, ob der Tatverdächtige in Untersuchungshaft gebracht wird. Bisher ist er nach Angaben der Ermittlungsbehörden noch in Polizeigewahrsam.
Gegen den 50 Jahre alten Mann werde wegen des Verdachts auf fünffachen Mord und versuchten Mord in 200 Fällen ermittelt, sagte Horst Walter Nopens, Leitender Oberstaatsanwalt in Magdeburg. Nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg werden die Ermittlungen weiterhin von der Polizei in Sachsen-Anhalt geführt. Die Bundesanwaltschaft prüfe noch, ob sie die Ermittlungen übernehme, so die Sicherheitskräfte in Magdeburg.
Todesfahrt von Magdeburg: US-Präsident Joe Biden drückt Mitgefühl aus
18:37 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit mindestens fünf Toten sein Beileid erklärt. "Keine Gemeinschaft - und keine Familie - sollte ein solch abscheuliches und düsteres Ereignis ertragen müssen, insbesondere wenige Tage vor einem Fest der Freude und des Friedens", hieß es in der Mitteilung des Weißen Hauses.
Biden erklärte, man stehe im engen Kontakt mit den deutschen Behörden und werde "bei Bedarf alle verfügbaren Ressourcen und Hilfe anbieten". Die Attacke in Magdeburg und ihre Hintergründe würden noch untersucht, aber eines gelte ganz klar: "Die Vereinigten Staaten werden immer an der Seite unserer Verbündeten gegen gewalttätigen Terror stehen."
Israels Außenminister schockiert über Anschlag von Magdeburg
18:13 Uhr: Der israelische Außenminister Gideon Saar hat sich schockiert über den Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg geäußert. «"Ich verurteile dieses verheerende Verbrechen", schrieb er auf der Plattform X. Seiner Amtskollegin Annalena Baerbock, den Familien der Opfer und dem deutschen Volk spreche er sein Beileid aus. Den Verletzten wünschte Saar baldige Genesung. "Israel steht in Trauer an der Seite des deutschen Volkes und bietet jede erforderliche Hilfe an", fügte der Minister hinzu.
Stadt Magdeburg: Mit Todesfahrt auf Weihnachtsmarkt war nicht zu rechnen
17:04 Uhr: Die Todesfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ist nach Einschätzung der Stadtverwaltung in dieser Form nicht vorhersehbar gewesen. Man habe es mit einem Fall zu tun, mit dem kein Veranstalter habe rechnen könne, sagte der Magdeburger Ordnungsdezernent Ronni Krug.
Das Sicherheitskonzept für den Markt sei immer wieder angepasst und zuletzt im November dieses Jahres verschärft worden. Das Konzept sei «nach bestem Wissen und Gewissen» erstellt worden. Vielleicht habe man einen solchen Fall auch nicht verhindern können, sagte Krug. Allerdings wolle er nicht den polizeilichen Ermittlungen vorgreifen.
Mögliches Motiv für Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg gefunden
16:41 Uhr: Das Motiv des Todesfahrers von Magdeburg war möglicherweise Unzufriedenheit mit dem Umgang von Flüchtlingen aus Saudi-Arabien in Deutschland. Das sei der gegenwärtige Stand der Ermittlungen, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Walter Nopens in Magdeburg. Der Tatverdächtige kommt aus Saudi-Arabien.
"Was davon stimmt, müssen wir jetzt aufklären, müssen wir weiter ermitteln", sagte Nopens. Dazu müssten Datenträger, Computer und mobile Endgeräte ausgewertet werden. Am Ende des Tages werde man dann hoffentlich wissen, "was ihn zu der Tat getrieben hat".

Vorwurf: Fünffacher Mord und versuchter Mord in 200 Fällen auf Mageburger Weihnachtsmarkt
16:25 Uhr: Die Staatsanwaltschaft Magdeburg ermittelt gegen den mutmaßlichen Täter vom Weihnachtsmarkt bislang wegen fünffachen Mordes. Wie der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Walter Nopens sagte, lautet der Tatvorwurf darüber hinaus versuchter Mord in 200 Fällen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung.
Mutmaßlicher Täter nutzte Rettungsweg zum Weihnachtsmarkt in Magdeburg
16:10 Uhr: Bei der Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg mit fünf Tote und 200 Verletzten soll der mutmaßliche Täter über den Flucht- und Rettungsweg auf den zentralen Platz gelangt sein. Die Fahrt habe rund drei Minuten bis zur Festnahme gedauert, sagte Tom-Oliver Langhans, der Direktor der Polizeiinspektion Magdeburg, in Magdeburg.
Der Flucht- und Rettungsweg, auf dem der mutmaßliche Täter von Magdeburg auf den Weihnachtsmarkt gelangt sein soll, war nach Angaben der Stadt nicht durch Sperren oder Poller geschützt. Notarzt und Feuerwehr sollten über diesen Weg bei Unfällen oder anderen Einsätzen auf dem Platz gelangen können, sagte Ronni Krug, Beigeordneter für Personal, Bürgerservice und Ordnung der Stadt.
Dort seien aber mobile Einsatzkräfte der Polizei stationiert gewesen. Die Wege seien daher nicht ungeschützt gewesen, verteidigte Krug das Konzept. Es habe sich "über lange Jahre bewährt".
Merz nach tödlicher Attacke in Mageburg: "Wir müssen das stoppen"
15:10 Uhr: Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz hat nach der tödlichen Attacke in Magdeburg auch die Politiker in die Pflicht genommen. Die schreckliche Tat passe nicht in das bekannte Muster. Das verpflichte "uns Politiker, zunächst innezuhalten und erst auf der Basis gesicherter Erkenntnisse zu beurteilen, was gestern geschehen ist", schrieb der CDU-Chef auf der Plattform X. Merz war heute gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und mehreren Ministern nach Magdeburg gereist.
"Es bleibt unerträglich, dass wir uns nur noch mit Ängsten und Sorgen versammeln und nicht mehr unbeschwert feiern können. Wir müssen das stoppen", schrieb er weiter. Aber am heutigen Tage seien das Mitgefühl, die Trauer und die Hilfe wichtiger. "Unser Land steht zusammen", betonte er.
Kirchenglocken läuten am Abend nach Todesfahrt in Magdeburg
14:51 Uhr: Als Reaktion auf den Anschlag in Magdeburg, bei dem fünf Menschen ihr Leben verloren, sollen dort um 19:04 Uhr die Kirchenglocken läuten. Am Abend soll es zudem eine Gedenkfeier im Dom geben.
"Heute, um 19.04 Uhr, dem Zeitpunkt des gestrigen Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt, werden die Glocken aller Kirchen in Magdeburg und vieler Gotteshäuser im Umland läuten", kündigte die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) an. Auch in den katholischen Kirchen sollen die Glocken geläutet werden.
Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt: Saudi-Arabien soll vor Tatverdächtigem gewarnt haben
14:29 Uhr: Laut saudischen Sicherheitskreisen soll Saudi-Arabien Deuutschland vor dem mutmaßlichen Täter des Magdeburg-Anschlags gewarnt haben. Das Königreich habe seine Auslieferung beantragt, darauf habe Deutschland nicht reagiert, hieß es. Der Mann stammt demnach aus der Stadt Al-Hofuf im Osten Saudi-Arabiens. Er sei Schiit gewesen. Nur etwa zehn Prozent der Bevölkerung in dem mehrheitlich sunnitischen Land sind schiitisch. Es gibt immer wieder Berichte über Diskriminierungen gegenüber Schiiten im Land.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin hatte es vor rund einem Jahr eine Art Warnhinweis zu dem Mann an die deutschen Behörden gegeben. Bundesinnenministerin Nancy Faeser verwies bei einem Statement in Magdeburg darauf, dass derzeit Ermittlungen liefen. Details nannte sie nicht. Was es möglicherweise an Warnungen gegeben habe oder nicht, obliege den Ermittlungsbehörden, betonte die SPD-Politikerin.

Weihnachtsmärkte in Österreich ziehen Konsequenzen aus Magdeburg-Anschlag
14:09 Uhr: In Österreich wurden die Sicherheitsvorkehrungen auf einigen Weihnachtsmärkten erhöht. In Linz hieß es, es gebe weitere "technische Sicherungsmaßnahmen". In mehreren Bundesländern verkehren nun mehr Polizeistreifen.
In Wien wurden die Sicherheitsmaßnahmen "auf hohem Niveau intensiviert", wie die Polizei mitteilte. Sie verwies darauf, dass in Österreich seit Oktober 2023 - nach dem Terrorangriff auf Israel - die Terror-Warnstufe 4 gelte. Das ist mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen verbunden. Vielerorts sind Beamte in Zivil im Einsatz.
Generell seien die Weihnachtsmärkte bereits gut geschützt, teilte das Innenministerium mit. Dies zeige ein Vorfall am Freitag in Wien, als eine bewaffnete Person mit finnischer Staatsbürgerschaft festgenommen worden sei.
Nach Magdeburg-Anschlag: Winterzauber in Öhringen bleibt geöffnet
13:20 Uhr: Die Stadt Öhringen und der Marketingverein Öhringen.Lieblingsstadt sehen wegen des Anschlags in Magdeburgkein Handlungsbedarf für die weitere Durchführung des am Donnerstag eröffneten „Winterzaubers“ auf dem Öhringer Marktplatz. Dort gibt es unter anderem eine Eisstockbahn sowie diverse Essens- und Getränkestände. Sollten Beschicker Musik laufen lassen, werde man sie darum beten, dies auf angemessene Weise zu tun, erklärte Anna-Maria Dietz, Chefin des Stadtmarketings, auf Stimme-Anfrage.
Der traditionelle Weihnachtsmarkt hatte am vergangenen Sonntag, 15. Dezember, letztmals geöffnet. Der „Winterzauber“ ist eine Premiere und soll die Frequenz in der Öhringer Innenstadt in der dunklen Jahreszeit weiter hoch halten: auch und vor allem zugunsten des Einzelhandels. Er findet bis Ende Januar immer donnerstags bis sonntags statt.
Nach Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg: Baden-Württemberg schickt Polizeikräfte
12:47 Uhr: Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) unterstützt Magdeburg nach der tödlichen Attacke mit Personal. "Heute Vormittag um 10.00 Uhr wurden unter anderem zwei Einsatzzüge der Polizei mit insgesamt knapp 80 Kolleginnen und Kollegen nach Magdeburg entsandt. Mein Dank gilt an dieser Stelle auch den Einsatzkräften vor Ort, den vielen Polizisten, Rettungs- und Hilfskräften, die in diesen Stunden Großes leisten", sagte Strobl in Stuttgart.

Wie geht es nach dem Magdeburg-Anschlag mit den Weihnachtsmärkten in Baden-Württemberg weiter?
12:42 Uhr: Wie geht es nach dem Anschlag in Magdeburg mit den Weihnachtsmärkten in Baden-Württemberg weiter? Die Polizei in Stuttgart hält an ihren Sicherheitsvorkehrungen für den Weihnachtsmarkt fest. "Unser Konzept hat sich bislang bewährt", sagte ein Sprecher der Polizei. Auch in Heilbronn setzt man weiter auf eine Dauerpräsenz der Beamten als Ansprechpartner auf dem Weihnachtsmarkt, wie ein Polizeisprecher mitteilte.
Im Gebiet des Polizeipräsidiums Ravensburg werde punktuell nachjustiert, kündigte Polizeipräsident Uwe Stürmer an. In anderen Städten hält die Polizei noch Absprachen mit den Veranstaltern oder der Stadt. In Karlsruhe stehe die Polizei im Austausch mit der Stadt, sagte ein Sprecher. Die Polizei in Mannheim überprüfe ihr Sicherheitskonzept natürlich noch einmal, hieß es dort.
Nach Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg: Zahl der Toten steigt weiter
12:15 Uhr: Die Zahl der Toten nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt ist auf fünf gestiegen. Das berichtet "ZDFheute" und beruft sich auf Aussagen von Reiner Haseloff (CDU) , Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt.

Heilbronner Weihnachtsmarkt reagiert auf Anschlag in Magdeburg – Gedenkminute am Nachmittag
12 Uhr: Der Heilbronner Käthchen Weihnachtsmarkt reagiert auf den Anschlag in Magdeburg. Auf Musik und Programm wird verzichtet – um 15 Uhr findet eine Gedenkminute statt.
Reaktionen auf Todesfahrt in Magdeburg: Bundeskanzler Olaf Scholz vor Ort eingetroffen
11:19 Uhr: Nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist Bundeskanzler Kanzler Olaf Scholz (SPD) vor Ort eingetroffen. Gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), Bundesjustizminister Volker Wissing (parteilos), Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) und Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) kamen sie zunächst mit dem Kabinett in der Staatskanzlei zusammen, wie die Staatskanzlei bestätigte. Gemeinsam mit Ministerpräsident Reiner Haseloff besuchten sie anschließend den Tatort in der Magdeburger Innenstadt.
Nach Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg: Länder erhöhen Polizeipräsenz
11:06 Uhr: Erste Länder verschärfen laut der "Deutschen Presse-Agentur" ihre Sicherheitsvorkehrungen auf den Weihnachts- und Adventsmärkten. So soll etwa in Berlin, Bayern und Hamburg die Polizeipräsenz auf den Märkten erhöht werden. Das Thüringer Innenministerium berät mit den Marktveranstaltern im Freistaat mögliche Nachbesserungen der Sicherheitskonzepte. Auch in Leipzig sollen die Polizeipräsenz sichtbar erhöht und Zuwege zusätzlich gesichert werden.
In Hessen soll die Präsenz auf den Märkten deutlich hochgefahren werden, wie Innenminister Roman Poseck (CDU) ankündigte. Der Magdeburger Weihnachtsmarkt soll nach der Todesfahrt geschlossen bleiben, wie die zuständige Gesellschaft zur Durchführung der Magdeburger Weihnachtsmärkte mitteilte.
"Schreckliches Ereignis in Magdeburg erschüttert uns zutiefst": Baden-Württembergs Ministerpräsident reagiert auf Anschlag
10:28 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann zeigt sich nach dem Magdeburg-Anschlag erschüttert. "Das schreckliche Ereignis in Magdeburg erschüttert uns zutiefst – gerade in der Adventszeit, die eigentlich von Frieden, Besinnung und Gemeinschaft geprägt sein sollte. Meine Gedanken sind bei den Opfern, ihren Angehörigen und allen, die von diesem Anschlag betroffen sind", sagte der Grünen-Politiker.
Baden-Württemberg stehe in dieser schweren Zeit fest an der Seite der Menschen in Sachsen-Anhalt. "Mein Dank gilt den Einsatzkräften vor Ort."
Nach Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg: Zahl der Toten und Verletzten steigt
9:41 Uhr: Die Zahl der Toten nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt steigt am Samstagvormittag auf vier. Das berichtet "Focus" und beruft sich auf Informationen der Polizei. Die Zahl der Schwerstverletzten soll nun bei 41 liegen, zudem gebe es 164 weitere Verletzte.
Nach Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg: Polizei geht von Einzeltäter aus
9:10 Uhr: Viele Fragen bleiben nach der Todesfahrt über den Magdeburger Weihnachtsmarkt noch offen. Klar ist bisher der ungefähre Ablauf des Anschlags – auch erste Details über den mutmaßlichen Täter sind bekannt. Die "Heilbronner Stimme" gibt eine Übersicht über den aktuellen Stand.
21. Dezember, 8:10 Uhr: Am Freitagabend verlieren mindestens zwei Menschen in Magdeburg ihr Leben, als ein Auto in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt rast: ein Erwachsener und ein Kleinkind. Die Polizei sprach von 15 Schwerstverletzten. Die Ermittler gehen weiter von einem Einzeltäter aus.
Hinweise, nach denen ein zweites, möglicherweise tatrelevantes Auto in der Innenstadt gesichtet wurde, hätten sich nicht bestätigt, teilte die Polizei auf X mit. Die Einsatzmaßnahmen dauerten an, es würden unter anderem Durchsuchungen durchgeführt, hieß es weiter. Eine Sprecherin sagte, es laufe eine Durchsuchung in Bernburg. Details nannte sie nicht. "Aktuell haben wir keine Hinweise auf Mittäter." Bei dem festgenommenen Verdächtigen soll es sich um einen Arzt aus Bernburg handeln, der aus Saudi-Arabien stammt.
Nach Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg: Mindestens zwei Tote, mehr als 50 Verletzte
23:45 Uhr: Der Anschlag auf die Menschen auf dem Weihnachtsmarkt hat Magdeburg erschüttert. Bis zum 23. Dezember finden keine kulturellen Veranstaltungen statt, teilt die Stadt via "X" mit. Über den vierten Advent bleiben demnach alle Kultureinrichtungen geschlossen.
23:10 Uhr: Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris hat sich in einer Pressekonferenz mit dem Ministerpräsidenten Reiner Haseloff und Landesinnenministerin Tamara Zieschang geäußert. Dabei kämpfte sie mit den Tränen. "Ich hätte mir nie vorstellen können, dass die Stadt Magdeburg von so einem Ereignis betroffen ist und wie nahe der Terror auch an uns Menschen ist", sagte sie den Medienvertretern nach dem Anschlag. Dennoch hoffe sie, "dass es auch weiter möglich ist, Freude am Leben zu haben – in der Perspektive".
23:05 Uhr: Der FC Bayern hat nach dem Anschlag auf einem Weihnachtsmarkt in Magdeburg auf seine geplante Weihnachtszeremonie im Stadion verzichtet. "Dass ich hier stehe, haben wir uns völlig anders vorgestellt", sagte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen nach dem 5:1 der Münchner in der Fußball-Bundesliga gegen RB Leipzig.
Hintergrund für die Planänderung sei der "grauenvolle" Anschlag in Magdeburg. Aus dem mit 75.000 Zuschauern besetzten Stadion gab es für die Entscheidung Applaus. "Diese Zeremonie sollte eine fröhliche sein, das passt einfach nicht in diesen Moment", sagte Dreesen.
23:01 Uhr: Die Polizei in Magdeburg hat ein Hinweisportal eingerichtet. Hier können Augenzeugen den Behörden alle Erkenntnisse weitergeben. Am Abend waren in den sozialen Medien einige Videos des Anschlags aufgetaucht.
Nach Anschlag auf Weihnachtsmarkt: Bundeskanzler Scholz kommt nach Magdeburg
22:59 Uhr: Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg wird Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach Angaben von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Samstag in die Stadt reisen. "Der Kanzler wird morgen vorbeischauen und hier mit uns die Lage bewerten und auch sicherlich mit uns gemeinsam nicht nur trauern, sondern auch entsprechend Maßnahmen besprechen, die notwendig sind", sagte Haseloff am Abend in Magdeburg. "Und ich kann mir vorstellen, dass aufgrund der Schwere dieses Anschlages auch der Generalbundesanwalt tätig werden wird."
22:56 Uhr: Die Universitätsklinik Magdeburg hat Hotlines veröffentlicht, unter denen sich Angehörige nach Opfern des Anschlags in Magdeburg erkundigen können.
22:35 Uhr: Nach dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sind etliche Einsatzkräfte unterwegs. 50 Kräfte des Rettungsdienstes sollen laut der Stadt die Verletzten versorgen. Die Feuerwehr sei mit mehr als 100 Kräften vor Ort, so die Stadtverwaltung Magdeburg auf X.
Nach Anschlag in Magdeburg: Bürger sollen zu Hause bleiben

22:33 Uhr: Die Polizei in Magdeburg rät den Menschen in ihren Häusern zu bleiben.
Anschlag in Magdeburg: Das ist über den Verdächtigen bekannt
22:26 Uhr: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) geht nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg nach jetzigem Stand von einem Einzeltäter aus. Der Mann sei gefasst, sagte Haseloff am Abend in Magdeburg. Bei dem festgenommenen Verdächtigen handle es sich um einen Arzt, der in Bernburg lebe und arbeite.
Landesinnenministerin Tamara Zieschang sagte, der Mann stamme aus Saudi-Arabien, sei seit 2006 in Deutschland und habe einen unbefristeten Aufenthaltstitel. Der Täter ist laut Haseloff mit einem Leihwagen in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gerast.
Zwei Tote nach Anschlag in Magdeburg – Kleinkind gestorben
22:09 Uhr: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff spricht von mindestens zwei Menschen, die bei dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gestorben sind. Demnach sollen ein Erwachsener und ein Kleinkind tot sein.
Innenministerin verspricht Aufklärung des Anschlags
22.07 Uhr: Innenministerin Nancy Faeser hat ihr Mitgefühl mit Opfern und Angehörigen des mutmaßlichen Anschlags von Magdeburg zum Ausdruck gebracht. "Die Nachrichten aus Magdeburg sind zutiefst erschütternd", schrieb sie auf X. "Die Rettungsdienste tun alles, um die Verletzten zu versorgen und Menschenleben zu retten", so die SPD-Politikerin. "Die Sicherheitsbehörden werden die Hintergründe aufklären."
22:06 Uhr: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) reagierte mit Entsetzen auf das Geschehen. "Das ist ein furchtbares Ereignis, gerade jetzt in den Tagen vor Weihnachten", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Er wolle sich jetzt selbst ein Bild von der Lage vor Ort machen und sei im Auto auf dem Weg nach Magdeburg. Zu Opfern und Hintergründen des Geschehens konnte Haseloff zunächst keine Angaben machen.
Festgenommener Verdächtiger wohl kein Islamist
21:55 Uhr: Der festgenommene Verdächtige in Magdeburg ist den deutschen Behörden nach Informationen aus Sicherheitskreisen bislang nicht als Islamist bekannt gewesen. Der Mann soll nach ersten Erkenntnissen etwa 50 Jahre alt sein und aus Saudi-Arabien stammen.
Anschlag in Magdeburg: Auto fährt auf Weihnachtsmarkt in Menschenmenge
21:50 Uhr: Bei dem mutmaßlichen Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ist mindestens ein Mensch getötet worden. Mehr als 50 Menschen seien verletzt worden, sagte die Magdeburger Bürgermeisterin Regina-Dolores Stieler-Hinz.
21:49 Uhr: Bundeskanzler Scholz äußert sich zum Anschlag in Magdeburg über X. Die Meldung lasse "Schlimmes erahnen". Seine Gedanken seien bei den Opfern.
21:46 Uhr: Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt werden die ersten Verletzten im Universitätsklinikum Magdeburg behandelt. Die ersten zehn bis 20 Patienten würden aktuell versorgt, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Man stelle sich jedoch auf deutlich mehr Verletzte ein. "Wir rüsten gerade auf. Intensivbetten stehen bereit." Die Uniklinik steht mit anderen Krankenhäusern aus Sachsen-Anhalt in Kontakt, um sich bei der Versorgung der Verletzten abzustimmen. Außerdem wurde im Haus 8 ein psychologischer Dienst für Angehörige eingerichtet.


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