Trump zum Kandidaten der Republikaner ernannt – US-Wahlkampf im Newsblog
Nach dem Attentat auf Donald Trump hat der Wahlkampf in den USA eine neue Stufe erreicht. Der frühere Präsident wurde nun offiziell zum Kandidaten für die Präsidentschaft ernannt. Alle Entwicklungen zum US-Wahlkampf hier im Newsblog.
- Biden nach Attentat auf Donald Trump: "Wir sind keine Feinde"
- Schüsse auf Donald Trump – Getöteter Zuschauer beschützte seine Familie
- Bei einem Wahlkampfauftritt kommt es zu Schüssen auf Donald Trump
- Versuchtes Attentat mit Folgen für Deutschland und Europa
Der Wahlkampf in den USA läuft auf Hochtouren und bewegt auch die Medien in Europa. Mit dem Attentat auf den Kandidaten und früheren Präsidenten Donald Trump ist die Stimmung im Land so aufgeheizt wie lange nicht mehr. Der 78-Jährige Trump wurde am Samstag während einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania auf der Bühne durch einen Schusswaffenangriff verletzt.
Zuvor waren auf Seiten der Demokraten Debatten losgetreten worden, ob der amtierende Präsident Joe Biden nochmal als Kandidat ins Rennen gehen sollte. Der 81-Jährige war wegen seines verwirrten Auftretens beim Nato-Gipfel und im TV-Duell gegen Trump aufgefallen.
Auf dem Parteitag der Republikaner wurde Trump nun offiziell zum Kandidaten für die Präsidentschaft ernannt. Alle Entwicklungen zum Attentat und zum Wahlkampf lesen Sie hier im Newsblog.
Trump offiziell zum Präsidentschafts-Kandidaten für die Republikaner ernannt
21.35 Uhr: Beim Parteitag haben die Republikaner Donald Trump nun offiziell zum Kandidaten für die Präsidentschaftswahl ernannt. Er galt bereits im Vorhinein als sicher, wurde aber nun formell bestätigt.
Donald Trump ernennt Vizepräsidentschafts-Kandidaten
21.15 Uhr: Donald Trump hat auf dem Parteitag der Republikaner den Senator aus Ohio, J.D. Vance, zum Vizepräsidentschaftskandidaten ernannt. Wie "Focus" berichtet, hatte Trump vor Jahren einmal "Amerikas Hitler" genannt. Früher habe Vance als Trumps schärfster Kritiker gegolten.
Parteitag der US-Republikaner beginnt – Trump soll formell Kandidat werden
20.45 Uhr: Überschattet vom Attentat auf Donald Trump hat der Parteitag der US-Republikaner offiziell begonnen. Die Delegierten der Partei kommen bis einschließlich Donnerstag in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin zusammen, um den früheren US-Präsidenten Trump formell zum Präsidentschaftskandidaten zu küren. Das soll noch am deutschen Montagabend passieren. Dazu werden die Delegierten basierend auf den Ergebnissen der parteiinternen Vorwahlen ihr Votum abgeben. Der Prozess gilt als Formalie - Trump hat die nötigen Stimmen sicher. Höhepunkt der Veranstaltung soll eine Rede Trumps am Donnerstagabend (deutsche Nacht zu Freitag) sein.
Nach Trump-Attentat: Anhänger vergleichen ihn mit John F. Kennedy
18.15 Uhr: Das Attentat weckt bei vielen älteren Amerikanern Erinnerungen an das Attentat auf Präsident John F. Kennedy im Jahr 1963. Menschen weltweit kennen die Fernsehszenen, die zeigen, wie Kennedy bei einer Wahlkampfparade in Dallas von zwei Schüssen getroffen wird, später stirbt er im Krankenhaus.
Trump überlebte die Attacke auf ihn – und sagte später, „nur Gott allein“ habe seinen Tod verhindert. Es erscheine „wie ein Wunder“, so auch Mike Johnson, republikanischer Vorsitzender des Repräsentantenhauses, „Gott hat Präsident Trump gestern beschützt“. Analysten gehen davon aus, dass das Narrativ vom „politischen Erlöser“ Trump neuen Aufwind geben wird. Er habe sich im Wahlkampf vielfach als Heilsbringer stilisiert. Die ganze Analyse lesen Sie hier.
Donald Trump: Richterin stellt Verfahren in Dokumenten-Affäre ein
17 Uhr: In der Affäre um die Mitnahme geheimer Regierungsdokumente hat die zuständige Richterin das Strafverfahren gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump eingestellt. Das teilte Richterin Aileen Cannon in Miami im Bundesstaat Florida mit und begründete die Entscheidung mit Zweifeln an der rechtmäßigen Ernennung des Sonderermittlers in dem Fall. Sonderermittler Jack Smith kann Berufung gegen die Entscheidung einlegen.
Trump war in der Dokumenten-Affäre im vergangenen Jahr auf Bundesebene angeklagt worden. Ihm wird in diesem Fall die gesetzeswidrige Aufbewahrung höchst sensibler Informationen aus seiner Zeit als Präsident (2017 bis 2021) vorgeworfen. Trump wurde in vier verschiedenen Verfahren angeklagt, als erster Ex-Präsident in der Geschichte der USA. In einem wurde er bereits verurteilt - wegen illegal verbuchter Schweigegeldzahlungen an einen Pornostar. Damit bestreitet er den Präsidentschaftswahlkampf als verurteilter Straftäter.
Sicherheit für Parteitag der Republikaner nach Trump-Attentat erhöht
16:45 Uhr: Die Sicherheitsmaßnahmen für den beginnenden Parteitag der Republikaner und für Trump werden nochmals verstärkt. Die Planung für die Sicherheit des Treffens in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin sei nach dem Attentat vom Samstag "überprüft und verstärkt" worden, erklärte die Direktorin des Secret Service, Kimberly Cheatle.
Die Behörde ist unter anderem für den Schutz des Amtsinhabers im Weißen Haus und von Ex-Präsidenten zuständig. Der Plan für die Sicherheitsmaßnahmen des heute beginnenden viertägigen Parteitags sei flexibel und werde, wenn nötig, weiter angepasst, "um für die Teilnehmer, Freiwillige und die Stadt Milwaukee die höchste Stufe der Sicherheit" zu garantieren, erklärte die Direktorin weiter. Trump (78) soll bei dem Parteitag offiziell zum Kandidaten der Republikaner für die Präsidentschaftswahl im November gekürt werden.
Trump und Biden werben nach Attentat für Einheit
15. Juli 2024, 15:00 Uhr: Sowohl der Republikaner Donald Trump als auch der demokratische Amtsinhaber Joe Biden mahnen zur Einheit und werben für einen gemäßigteren Ton im Wahlkampf. Die politische Debatte im Land sei sehr hitzig geworden, sagte Biden. "Es ist Zeit, sie abzukühlen", mahnte er. "Wir alle haben die Verantwortung, das zu tun." Gewalt sei nie eine Lösung. "Wir lösen unsere Meinungsverschiedenheiten an der Wahlurne. So machen wir es – an der Wahlurne, nicht mit Kugeln", sagte Biden nach dem Attentat, bei dem Trump am Samstag verletzt worden war.
Trump landete unterdessen nur einen Tag nach den dramatischen Szenen in Pennsylvania im US-Bundesstaat Wisconsin, wo er als Kandidat für die Wahl im November offiziell nominiert werden soll. Vor Beginn des Parteitags warb er für eine Überwindung der politischen Spaltung im Land. Er habe seine ursprünglich geplante und sehr angriffslustige Rede für den Parteitag verworfen, sagte der 78-Jährige in einem Interview mit der New York Post. "Ich will versuchen, das Land zu einen", sagte Trump demnach. "Aber ich weiß nicht, ob es möglich ist. Die Menschen sind sehr gespalten."
König Charles sendet persönliche Botschaft an Donald Trump
15. Juli 2024, 12:03 Uhr: Der britische König Charles III. hat nach dem Attentat auf Donald Trump eine persönliche Nachricht an den früheren US-Präsidenten geschickt. Der genaue Inhalt der Botschaft wurde nicht veröffentlicht. Sie sei aber im Einklang gewesen mit einem Gespräch zwischen Premierminister Keir Starmer und Trump, hieß es der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge aus Palastkreisen. Starmer hatte in dem Telefonat am Wochenende die Gewalt bei dem Attentat verurteilt, sein Mitgefühl für die Opfer und deren Angehörigen zum Ausdruck gebracht sowie Trump und allen anderen Verletzten eine rasche Genesung gewünscht.
Bundeskanzler Scholz hatte nach Attentat keinen persönlichen Kontakt zu Trump
15. Juli 2024, 11:33 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat bisher keinen direkten Kontakt zu dem republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber gesucht. Es gebe aber "Gesprächsfäden" sowohl zu den US-Demokraten als auch zu den Republikanern, betonte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. So habe sich Scholz in der vergangenen Woche in den USA mit Vertretern beider Lager getroffen. Die Bundesregierung verurteilt den Angriff auf Trump klar. "Das war ein verabscheuungswürdiges Verbrechen", sagte Hebestreit.
Die Einschätzung der Bundesregierung zu den Erfolgschancen der zwei Kandidaten im US-Wahlkampf habe sich durch das Attentat nicht verändert, sagte Hebestreit. Grundsätzlich gehöre ein Regierungswechsel in einer Demokratie immer dazu. Gleichzeitig dürften die Wahlkampffähigkeiten von US-Präsident Joe Biden nicht unterschätzt werden. "Und insofern wäre es zu früh, schon zu glauben, dass die amerikanische Präsidentschaftswahl entschieden ist", betonte Hebestreit.
Nach Attentat auf Donald Trump: Kopfbewegung rettete ihm vermutlich das Leben
15. Juli 2024, 09:08 Uhr: Nach dem Anschlag hat Donald Trump zu Ruhe und Einigkeit aufgerufen. "Das ist eine Chance, das ganze Land, die ganze Welt zusammenzubringen", sagte Trump der Zeitung Washington Examiner. Der Vorfall habe ihn zutiefst erschüttert, und er beginne erst jetzt, das Geschehene zu begreifen. Um den Bildschirm besser sehen zu können, drehte Trump bei der Wahlkampfveranstaltung seinen Kopf nach rechts und ein wenig nach oben. Das rettete ihm vermutlich das Leben.
"Das Unglaublichste war, dass ich mich nicht nur gedreht habe, sondern genau zum richtigen Zeitpunkt und im richtigen Ausmaß", wird er zitiert. "Ich wende mich selten von der Menge ab. Wenn ich das in diesem Moment nicht getan hätte, dann würden wir heute nicht reden, oder?", erklärte er weiter. Trump erlitt eine blutige Wunde am Ohr, aber keine weiteren Verletzungen.
US-Präsident Biden mit Rede an die Nation
15. Juli 2024, 07:10 Uhr: Unterdessen hat US-Präsident Joe Biden vor Gewalt im Wahlkampf gewarnt – und an die Verantwortung der Menschen appelliert. In einer Rede an die Nation rief er zu Einigkeit und Ruhe auf. "Wir lösen unsere Meinungsverschiedenheiten an der Wahlurne. So machen wir es - an der Wahlurne, nicht mit Kugeln", sagte Biden bei einer Ansprache an die Nation aus dem Oval Office im Weißen Haus.
Nach Attentat: Donald Trump dankt Gott
15. Juli 2024, 6 Uhr: Der frühere US-Präsident Donald Trump hat sich nach einem vergleichsweise glimpflich verlaufenen Attentat auf ihn dankbar gezeigt. In einem Interview mit der Boulevardzeitung "New York Post" sagte er: "Durch Glück oder durch Gott – und viele Leute sagen, es war Gottes Werk – bin ich noch hier". Mit Blick auf das Attentat vom Samstag, bei dem er am Ohr verletzt wurde, sagte er der Zeitung weiter: "Ich sollte nicht hier sein. Ich sollte tot sein. Ich sollte tot sein."
Info: Lesen Sie hier den Newsblog vom Vortag