Bundestagswahl 2025: Was ist die Fünf-Prozent-Hürde?
Mehrere Parteien kämpfen um den Einzug in den Bundestag, zittern müssen FDP, die Linke und das BSW. Das steckt hinter der Fünf-Prozent-Hürde.
Die Bundestagswahl ist angelaufen. Millionen Wahlberechtigte haben die Möglichkeit, mittels ihrer Erst- und Zweitstimme über die Politik der nächsten vier Jahre in Deutschland abzustimmen. 37 Prozent der Deutschen halten Migration für das wichtigste Thema im Bundestagswahlkampf, dicht gefolgt von Wirtschaft, so der aktuelle Deutschlandtrend.
Bei der Bundestagswahl 2025 droht Parteien wie der FDP, der Linken und dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) eine Zitterpartie: Diese bewegen sich in aktuellen Umfragen um die Fünf-Prozent-Hürde. Erreichen sie fünf Prozent der Zweitstimmen nicht, würde ihnen das nicht nur den Einzug in den Bundestag kosten, sondern auch staatliche Förderungen. Doch was steckt hinter dieser Regelung?
Bundestagswahl 2025: Darum gibt es die Fünf-Prozent-Hürde
Die Fünf-Prozent-Hürde ist eine wichtige Regel im deutschen Wahlsystem. Sie besagt, dass Parteien mindestens fünf Prozent der Zweitstimmen benötigen, um in den Bundestag einziehen zu können.
Eingeführt wurde die Fünf-Prozent-Hürde, um zu verhindern, dass das Parlament zu sehr zersplittert. Außerdem soll sie es den Parteien erleichtern, stabile Regierungsmehrheiten zu bilden.
Kritiker sehen in der Klausel allerdings eine Benachteiligung kleinerer Parteien und eine mögliche Verzerrung des Wählerwillens. Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Juli 2024 hat die Hürde in ihrer jetzigen Form für verfassungswidrig erklärt und den Weg geebnet, um sie möglicherweise abzusenken.
Fünf-Prozent-Hürde: Drei Parteien zittern bei der Bundestagswahl 2025
Laut aktuellen Umfragen müssen derzeit drei Parteien um den Einzug in den Bundestag bangen: Ob es die FDP, die Linke oder das BSW auf fünf Prozent der Zweitstimmen schaffen, ist nicht sicher. Und das könnte große Auswirkungen haben.
Forsa-Chef Manfred Güllner schrieb kürzlich in einer Analyse, die der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt: „Verschiebungen von wenigen Prozentpunkten haben großen Einfluss auf die Mandatsverteilung.“
Blieben FDP, Linke und BSW unter der Fünf-Prozent-Hürde, so könnte es mit der Union, der AfD, der SPD und den Grünen lediglich vier Fraktionen im Bundestag geben. Würden alle drei einziehen, entstünde ein Parlament mit sieben Partien – je nach Erfolg der Freien Wähler, die auf drei Mandate und damit die Grundmandatsklausel hoffen, sogar bis zu acht Parteien. Beim Redaktionsgespräch mit der „Heilbronner Stimme“ gab sich der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki kürzlich überzeugt, dass seine Partei den Einzug in den Bundestag schaffen wird.
Unter fünf Prozent bei der Bundestagswahl 2025: Hoffen auf Direktmandate
Erreichen Parteien bei der Bundestagswahl nicht fünf Prozent der Zweitstimmen, so gibt es dennoch die Möglichkeit, in den Bundestag einziehen zu können: Das ist mit Direktmandaten möglich.
Parteien, die bei der Bundestagswahl 2025 mindestens drei Direktmandate gewinnen, ziehen weiter in den Bundestag ein – auch wenn sie unter fünf Prozent der Zweitstimmen bleiben. Die Ampel hatte die Grundmandatsklausel im Rahmen der Wahlrechtsreform 2023 eigentlich gekippt, weshalb auch Kandidaten aus Heilbronn zittern müssen. Allerdings entschied das Bundesverfassungsgericht im Sommer 2024, dass sie vorerst weiter gilt.

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