Betrieb von Frankenbahn durch SWEG: Kein Wettbewerb im regionalen Bahnverkehr
Der Wettbewerb auf wichtigen regionalen Schienenstrecken funktioniert nicht. Ein wichtiger Grund ist der schlechte Zustand der Infrastruktur, meint unser Autor.

Konkurrenz belebt das Geschäft. Nach diesem Grundsatz wurde in den vergangenen Jahren der regionale Bahnverkehr umgekrempelt. Netze wurden neu ausgeschrieben, in der Region zog der Platzhirsch Deutsche Bahn wegen eines Formfehlers den Kürzeren.
Die Kunden gewöhnten sich an die Logos der privaten Anbieter Abellio und Go-Ahead. Abellio BW ist pleite,Go-Ahead Deutschland schlüpft unter das Dach des ÖBB-Konzerns aus dem Nachbarland. Jetzt zeichnet sich ab, dass sich für das Abellio-Erbe kein Bieter findet - außer der landeseigenen SWEG.
Bald fahren wieder nur Unternehmen im Staatsbesitz
Auf der Magistrale zwischen Stuttgart und Heilbronn fahren also bald wieder nur Unternehmen im Staatsbesitz. Zwar haben Kunden durchaus profitiert, es gibt modernere Züge und mehr Verbindungen. Trotzdem: Die mit dem Wettbewerb verbundenen Hoffnungen auf Preisvorteile sind verpufft, ein Teil der Bahnstrategie von Minister Winfried Hermann (Grüne) ist gescheitert.
Die Gründe sind aber vielfältig und zum Teil nicht vom Land zu verantworten. Allen voran: Der jämmerliche Zustand der Frankenbahn-Infrastruktur, die immer noch in DB-Verantwortung liegt, macht den Einstieg für jedes Unternehmen zum unkalkulierbaren Risiko. Hier ist weiter keine Besserung in Sicht. Für Bahnkunden sind das trübe Aussichten.