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Audi A5 E-Hybrid im Test: Plug-in-Kombi aus Neckarsulm überzeugt

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Audi hat sich beim Thema Antrieb breit aufgestellt. Die VW-Tochter bietet aktuell immer mehr Modelle mit Plug-in-Hybrid an. Wir haben uns den Audi A5 Avant E-Hybrid aus dem Werk Neckarsulm genauer angeschaut.


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Die Absazuzahlen für E-Autos legen weltweit zu. „Ich bin fest davon überzeugt, dass Elektromobilität sich perspektivisch weltweit durchsetzt. Schauen Sie sich nur mal die Innovationsgeschwindigkeit im Bereich des Elektroautos an. Da bewegt sich in kurzer Zeit unglaublich viel“, sagte Audi-Chef Gernot Döllner im Gespräch mit der Heilbronner Stimme.

Audi: Plug-in-Hybrid der Baureihe A5 in zwei Leistungsstufen

Im Reichweitentest unserer Zeitung kam der Audi A6 Sportback E-Tron auf nahezu 500 Kilometer Reichweite mit vollem Akku. Am Ende entscheiden aber die Kundinnen und Kunden, wie sie unterwegs sein wollen. „Wir sind mit dem Dreiklang aus Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, Plug-in-Hybriden und vollelektrischen Fahrzeugen gut aufgestellt und können flexibel auf die Anforderungen der Märkte reagieren“, sagt Döllner. „Diesen Dreiklang wird es noch mindestens zehn Jahre so geben.“

Während der Fahrt gewinnt der neue A5 Avant E-Hybrid Energie zurück, zum Beispiel beim Bremsen. Den Grad der Energie-Rückgewinnung kann man über Paddles am Lenkrad einstellen oder es dem Hybridsystem selbstständig überlassen.
Während der Fahrt gewinnt der neue A5 Avant E-Hybrid Energie zurück, zum Beispiel beim Bremsen. Den Grad der Energie-Rückgewinnung kann man über Paddles am Lenkrad einstellen oder es dem Hybridsystem selbstständig überlassen.  Foto: Audi

Audi hat in diesem Jahr eine große Offensive bei den Plug-in-Hybriden gestartet. Zehn neue Modelle hat der Autobauer auf den Markt gebracht. Mit der Kombination aus Benzin- und Elektromotor hat die Marke mit den vier Ringen insbesondere Geschäfts- und Flottenkunden im Blick.  Die Technik, die als Übergang vom Verbrenner zum reinen E-Auto gilt, wird beim neuen A5 aus dem Werk sowohl für Limousine und auch den Avant angeboten, sie trägt die Bezeichnung E-Hybrid. Dabei kombiniert Audi einen 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 185 kW mit einer bis zu 105 kW starken E-Maschine. Angeboten wird der A5 E-Hybrid grundsätzlich mit Allradantrieb und in zwei Leistungsstufen mit wahlweise 220 kW oder 270 kW.

Audi A5 Avant E-Hybrid: Kraftvoller Antritt mit 367 PS Leistung

Für unsere Testfahrten stand der Audi A5 Avant E-Hybrid in der stärkeren Variante (ab 72.550 Euro) bereit. Die Kraft der zwei Herzen ist beeindruckend: Die Systemleistung beträgt 220 kW/367 PS. Mit maximal 500 Newtonmeter Drehmoment marschiert der Allrad-Kombi aus Neckarsulm zügig voran. Bis Tempo 100 vergehen gerade einmal 5,1 Sekunden, Überholmanöver sind zügig erledigt. Gerade auf Landstraßen bereitet der zusätzliche Elektroschub viel Fahrspaß. Klar: Wer die zur Verfügung stehende Kraft ständig abruft, fährt den Akku schnell leer und ist dann auch nicht mehr rein elektrisch unterwegs.

Audi A5 Avant E-Hybrid: Um die 100 Kilometer elektrisch unterwegs

„Die neue Generation unserer Plug-in-Hybrid-Modelle bietet mit bis zu 270 kW Systemleistung ein sportlich-komfortables Fahrerlebnis sowie eine ausgewogene Kombination aus Performance und Effizienz“, sagt Audi-Chef Gernot Döllner. Herzstück ist neben dem Antrieb eine neue Batterie im Heck der Fahrzeuge. Sie hat nun eine Kapazität von 25,9 kWh - das sind rund 45 Prozent mehr als beim früheren A6 Plug-in-Hybrid. Mit vollem Akku sollen nun elektrische Reichweiten von mehr als 100 Kilometern möglich sein. In unserem Test schaffte der Audi A5 Avant E-Hybrid im reinen Stadtbetrieb eine rein elektrische Reichweite von 94 Kilometern.

Für den Schnelllader ist der Plug-in-Hybrid allerdings nicht vorbereitet. An der heimischen Wallbox oder öffentlichen Ladesäulen kann der Akku mit bis zu 11 kW befüllt werden. Das dauert dann aber auch gut zweieinhalb Stunden. 

An der heimischen Wallbox oder öffentlichen Ladesäulen kann der Akku mit bis zu 11 kW befüllt werden. Das dauert dann aber auch gut zweieinhalb Stunden.
An der heimischen Wallbox oder öffentlichen Ladesäulen kann der Akku mit bis zu 11 kW befüllt werden. Das dauert dann aber auch gut zweieinhalb Stunden.  Foto: Audi

Audi A5 Avant E-Hybrid gewinnt während der Fahrt Energie zurück

Im normalen Hybridbetrieb ist etwaiges Zu- und Abschalten des Verbrenners kaum zu merken. Die Übergänge der Betriebszustände gelingen perfekt. Auch Federung und Fahrverhalten des A5 Avant E-Hybrid zeigen sich von der besten Seite. So vermittelt der Plug-in-Hybrid eine gute Portion Fahrspaß. Beim Fahrwerk setzt Audi auf eine ausgewogene Abstimmung mit einer angenehmen Spreizung zwischen komfortabel und sportlich. Markentypisch bleibt der Wagen dabei ziemlich in der Mitte dieses Spektrums und leistet sich keine groben Ausreißer.

Während der Fahrt gewinnt der neue A5 Avant E-Hybrid Energie zurück, zum Beispiel beim Bremsen. Den Grad der Energie-Rückgewinnung kann man über Paddles am Lenkrad einstellen oder es dem Hybridsystem selbstständig überlassen. In Verzögerungsphasen werden kurzfristig bis zu 88 kW Leistung zurückgewonnen. Den Verbrauch gibt Audi mit 2,1 bis 2,6 Liter an (CO2-Ausstoß: 47 bis 60 g/km) – das setzt aber voraus, dass möglichst viele Strecken elektrisch zurückgelegt werden. Ist der Akku leer, verrichtet der Vierzylinder-Benziner alleine seine Arbeit. Der 185 kW/252 PS starke Motor verbraucht dann bei gemäßigter Fahrweise um die sieben Liter pro 100 Kilometer.

Innen setzt Audi auf ein vollständig digitales Cockpit (11,9 Zoll), das fließend in ein 14,5 Zoll großes Curved Display, also einen gewölbten Bildschirm, übergeht und stark dem Fahrer zugeneigt ist.
Innen setzt Audi auf ein vollständig digitales Cockpit (11,9 Zoll), das fließend in ein 14,5 Zoll großes Curved Display, also einen gewölbten Bildschirm, übergeht und stark dem Fahrer zugeneigt ist.  Foto: Audi

Audi A5 Avant e-Hybrid: Digitales Cockpit mit großen Bildschirmen

Innen setzt Audi auf ein vollständig digitales Cockpit (11,9 Zoll), das fließend in ein 14,5 Zoll großes Curved Display, also einen gewölbten Bildschirm, übergeht und stark dem Fahrer zugeneigt ist. Die Darstellung ist gestochen scharf, vieles lässt sich selbst konfigurieren und der Besitzer kann Favoriten hinterlegen wie zum Beispiel häufig genutzte Telefonnummern oder Ziele für das Navi. Auf Wunsch lässt sich für den Beifahrerplatz ein eigenes 10,9-Zoll-Display ordern. Das nimmt dem Beifahrer die Angst vor Langeweile auf langen Strecken. Denn der kann zum Beispiel einen Film schauen. 

Produktion in Neckarsulm: Batterien werden automatisch eingebaut

Produziert werden die Plug-in-Hybride wie alle anderen Variante des Audi A5 am Standort Neckarsulm. Bei den Plug-in-Hybriden gibt es allerdings eine Besonderheit. Ein wichtiges Projekt über die Weihnachtspause ist der Ausbau des neuen Fahrerlosen Transport-Systems (FTS) in der Halle A13, in der A5 und A6 gefertigt werden. Die Fahrerlosen Transport-Fahrzeuge (FTF) sollen in Zukunft die Batterien für die Plug-in-Hybride der Baureihen A5 und A6 anliefern. 

„Der gesamte Einbauprozess läuft künftig  vollautomatisiert ab“, erklärt eine Audi-Sprecherin. Der automatisierte Einbauprozess der Batterien wird unseren Informationen zufolge im nächsten Jahr auch beim neuen Audi RS 5 eingesetzt. Das Topmodell der Baureihe A5 wird das erste RS-Modell der Audi Sport GmbH mit Plug-in-Hybrid.

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