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Zukunft der Badewelt Sinsheim: Therme soll verkauft werden

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Die Therme Group will alle Einrichtungen der Wund-Gruppe übernehmen – damit auch die Badewelt Sinsheim. Die Österreicher arbeiten schon länger mit den Deutschen zusammen und haben weltweite Expansionspläne.


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Die Badewelt Sinsheim soll den Besitzer wechseln: Die österreichische Therme Group und die Josef-Wund-Stiftung haben vereinbart, dass die drei Thermalbäder der Wund Holding an die Therme Group gehen. Das teilten die beiden Unternehmen mit.

Betroffen sind demnach neben Sinsheim auch die Bäderbetriebe in Titisee-Neustadt und Euskirchen. Die Therme Group hatte bereits 2024 die Therme Erding, die weltweit größte Einrichtung ihrer Art mit jährlich zwei Millionen Besuchern, von Wund übernommen. Die Kartellbehörden müssen noch zustimmen.

Verkauf von Badewelt Sinsheim: Eigentümer und Interessent arbeiten bereits zusammen

Das 2011 gegründete österreichische Unternehmen arbeitet schon seit längerem mit der Wund-Gruppe zusammen in einer strategischen Kooperation, die sich vor allem auf Themen wie Architektur und Nachhaltigkeit erstreckt. Kontakte bestanden aber bereits zu Zeiten von Firmengründer Josef Wund, der 2017 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Derzeit wird die Wund-Holding von seinem Enkel Edelfried Balle geleitet, der auch dem Beirat der Therme Group angehört. Die Therme-Group selbst gehört mehrheitlich ihrem Gründer Robert Constantin Hanea.

Mehr Besucher in Badewelt Sinsheim

Nach jüngsten verfügbaren Zahlen verzeichnete die Badewelt Sinsheim im Wirtschaftsjahr 2023/2024 einen Anstieg der Besucherzahlen um etwa sieben Prozent auf 672.005 (Vorjahr: 627.000). Der Umsatz stieg um etwa drei Prozent auf 32 Millionen Euro. Für das folgende Geschäftsjahr wurden 715.000 Besucher bei einem Umsatz von 32,8 Millionen Euro erwartet.

Möglicher Verkauf von Badewelt Sinsheim: Interessent hat weltweit Bäder-Projekte

Bislang betreibt die Therme Group lediglich zwei Standorte: die Thermen in Bukarest und in Erding. Allerdings verfolgt sie mehrere weitere Bäder-Projekte, die sich in unterschiedlichen Stadien der Umsetzung befinden: In Manchester in Großbritannien war im September Spatenstich, die Planungen für eine Therme in Bad Vilbel bei Frankfurt sind schon weit fortgeschritten – als Baubeginn wird nächstes Jahr angepeilt. Die Investitionssumme ist mit 400 Millionen Euro veranschlagt. Weitere Projekte gibt es in Dubai, Singapur, Südkorea, Toronto (Kanada) sowie in den USA in Washington und in Dallas.  

Bei der Übernahme der Wund-Standorte scheint der Kapitalbedarf enorm zu sein. Die Österreicher nehmen jedenfalls den Finanzinvestor CVC mit ins Boot, teilen sie mit. Dazu sei das Joint Venture Therme Horizon gegründet worden. István Szőke, Managing Partner von CVC Capital Partners, verspricht in der Mitteilung, dass CVC sich als langfristiger Partner sehe. Der Investor ist unter anderem an der Parfümeriekette Douglas, dem Anlagenbauer Syntegon und dem Sportwetten-Anbieter Tipico beteiligt.

Badewelt Sinsheim wird verkauft: Kommt jetzt die Rutschenwelt?

„Mit nun allen vier Standorten unter unserer Verantwortung werden wir ihre Erlebnisse weiterentwickeln“, kündigte Firmenchef Hanea in der Mitteilung an. Schon seit längerem ist etwa für den Standort Sinsheim eine Rutschenwelt im Gespräch. Konkrete Zeitpläne für den Bau bestehen aber nicht. Inwiefern dieser nun näherrückt, wurde am Freitag noch nicht mitgeteilt.

Christoph Palm, Vorstand der Josef-Wund-Stiftung, ergänzte: „Mit diesem Schritt sichern wir einen wesentlichen Teil des beruflichen Lebenswerks unseres Stifters.“ Bislang bezog die 2015 gegründete Stiftung Erträge aus den Gewinnen der Bäderbetriebe. Sie fördert Projekte aus den Bereichen Bildung, Gesundheit und Kreativität und setzt Projekte zum Thema Wasser um.

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