Glasfaser-Ausbau: Wurde Rüblingen vom Unternehmen Giga-Netz vergessen?
Zahlreiche Bürger im Kupferzeller 190-Einwohner-Teilort sind aktuell im Unklaren, ob sie beim Glasfaser-Ausbau dabei sein können oder nicht: Sie haben zwar entsprechende Verträge unterzeichnet, aber keine Bestätigung erhalten. Probleme gibt es unterdessen auch in Bretzfelder Ortsteilen.

Die Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken (WHF) hat seit 2021 einen Pakt mit dem privaten Telekommunikationsanbieter Deutsche Giga-Netz geschlossen. Auch 13 der 16 Kommunen im Hohenlohekreis sind dabei, um große Zonen mit zu niedrigen Datenraten ans Glasfasernetz der Zukunft anschließen zu können.
Kupferzell hat im Frühsommer die erforderliche Quote von 35 Prozent Bevölkerungsbeteiligung geschafft und ist daher beim Ausbau mit an Bord. Das gilt jedenfalls für die Gesamtgemeinde. Doch im Teilort Rüblingen existieren diesbezüglich aktuell immer noch große Unklarheiten, wie die jüngste Gemeinderatssitzung zutage brachte. Zwar haben die allermeisten Hauseigentümer dort den Vorvertrag unterzeichnet - dennoch ist den Bürgern vor Ort gegenwärtig noch "völlig unklar", ob sie tatsächlich beim Glasfaser-Ausbau dabei sein werden.
Man fühlt sich ignoriert
So fehle bis heute die offizielle Bestätigung - und man habe vom Unternehmen Giga-Netz seitdem auch auf Nachfrage nichts mehr gehört, wie FWV-Rat Thomas Härterich, selbst Einwohner des 190-Einwohner-Örtchens, berichtet. In anderen Kupferzeller Ortsteilen indessen wurde die Aufnahme ins Glasfaser-Programm vom Hamburger Konzern mittlerweile längst bestätigt - und die entsprechenden "Ich-bin-dabei"-Stecker zieren längst hochoffiziell zahlreiche Vorgärten.
Und damit nicht genug. Denn Probleme gibt es auch andernorts: Nach HZ-Informationen präsentiert sich die Lage in den Bretzfelder Teilorten Brettach und Weißlensburg ähnlich.
Dass man sich in Rüblingen vom Anbieter Giga-Netz verlassen fühlt - das hat eine Vorgeschichte. Denn bereits im Rahmen der vertraglichen Vorvermarktungs-Phase wurde das Örtchen vom Hamburger Unternehmen schlicht vergessen: Kein einziges Plakat warb dort für den Beitritt zum Internet der Zukunft. Über den Grund kann Bürgermeister Christoph Spieles bis heute nur mutmaßen: "Ob da jemand die Gemarkungsgrenze falsch interpretiert hat, weiß ist nicht", so der Rathauschef. Erst als man vom Kupferzeller Rathaus aus auf das Problem hinwies, tauchte Rüblingen auf dem Radar des Netz-Schaffers auf.
Bald soll Klarheit herrschen
Gespräche sollen auch jetzt dazu führen, den Rüblingern die Unsicherheit alsbald zu nehmen: Er habe das Unternehmen diesbezüglich bereits kontaktiert, berichtet Spieles. Bis Ende dieser Woche rechne er mit einem Ergebnis, das dann den Bürgern endlich die erhoffte Klarheit verschaffen wird. Gemeinderat Härterich deutlich: "So wie das jetzt läuft - das kann nicht sein!"
Unterdessen rechnet der Verwaltungschef nicht mehr damit, dass im Gemeindegebiet noch in diesem Jahr die ersten Leitungen fürs Lichtgeschwindigkeits-Netz verlegt werden. Man gehe aktuell von einem Start im Frühjahr 2023 aus. Wo dann genau mit den Bauarbeiten begonnen wird, ist derzeit noch offen.






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