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Bangen um die Zukunft der Klinik in Öhringen nach Klinikreform

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Der Kreistag in Hohenlohe beschäftigt sich mit Szenarien für das Hohenloher Krankenhaus. Die Klinikreform könnte zu einer Herabstufung führen, so die Sorge. Wie schätzt SLK-Chef Thomas Weber die Lage ein?

Das Hohenloher Krankenhaus in Öhringen ist seit Mai 2018 unter den Fittichen der BBT-Gruppe.
Das Hohenloher Krankenhaus in Öhringen ist seit Mai 2018 unter den Fittichen der BBT-Gruppe.  Foto: Reichert, Ralf

Was geschieht mit dem Hohenloher Krankenhaus in Öhringen, wenn die bundesweite Klinikreform unter Dach und Fach ist? Diese Frage treibt viele Bürger um. Die Verantwortlichen blicken deshalb mit Spannung auf die nächste Sitzung der Bund-Länder-Kommission am Donnerstag und hoffen auf Entscheidungen, die den Krankenhausstandort Öhringen langfristig sichern.

Nähe zu großen Kliniken in Heilbronn und Schwäbisch Hall

Nach den derzeitigen Plänen müsste das Hohenloher Krankenhaus damit rechnen, seinen Status zu verlieren und in die unterste Versorgungsstufe eingruppiert zu werden. Innerhalb dieses Levels ist keine Notfallversorgung vorgesehen, sondern lediglich eine pflegerische Akutversorgung und als Option Belegbetten für niedergelassene Ärzte. Der Grund für die mögliche niedrige Einstufung: Die großen Versorger SLK-Gesundbrunnen in Heilbronn und Diak Klinikum in Schwäbisch Hall sind innerhalb einer Fahrzeit von 30 Minuten zu erreichen.


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Wie Matthias Warmuth, Geschäftsführer der BBT-Gruppe, am Montag im Kreistag sagte, gebe es nach aktuellem Stand ein dreistufiges Prüfverfahren. "Im ersten Schritt erfüllen wir die Strukturvoraussetzungen für ein Haus der Grund- und Regelversorgung mit Notfallversorgung." Das Problem sei der zweite Schritt. Gebe es in "erreichbarer Nähe" Kliniken, die die Schwerpunktversorgung oder Maximalversorgung sichern, werde "auf ein Haus ohne Notfallversorgung" reduziert. Das sei "aber kein Krankenhaus mehr, sondern eine Pflegeeinrichtung".

100 Millionen Euro kostet der Klinikneubau, der 2025 fertig sein soll

Die Hoffnungen ruhen nun darauf, dass der Bund die Kriterien zugunsten kleinerer Kliniken im ländlichen Raum verändert - oder das Land die Befugnis bekommt, über die Zukunft des Hauses in Öhringen zu entscheiden. Dann stünden die Chancen für das Hohenloher Krankenhaus gut, so das Kalkül vor Ort.


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Baden-Württemberg hat den 100 Millionen Euro teuren Klinik-Neubau, der bis 2025 stehen soll, mit 51,1 Millionen Euro gefördert. Das Land dürfte kein Interesse daran haben, dieses Geld in den Wind zu schreiben - und baulich ist in Öhringen alles auf das höhere Level mit Notfallversorgung abgestimmt.

SLK-Chef Weber will zunächst Details abwarten

SLK-Geschäftsführer Thomas Weber hält von solchen Gedankenspielen grundsätzlich nichts. "Noch kein Mensch weiß, wie die Kriterien aussehen, nach denen letztendlich entschieden wird." Es sei zwar richtig, dass das Hohenloher Krankenhaus gemäß Plänen vom Januar mit der niedrigsten Versorgungsstufe zu bewerten sei, allerdings habe sich seitdem viel getan. "Nehmen Sie nur das Beispiel der Leistungsgruppen, diese sind von anfänglich 128 auf inzwischen 64 zusammengestrichen worden." Allein daran sehe man, "da steckt noch so viel Veränderung drin."

Es könnte zum Beispiel Ausnahmegenehmigungen für die Länder geben, die nicht auf die Notfallversorgung an bestimmten Krankenhäusern verzichten wollen. Ob diese kommen und wie sie konkret aussehen, "ist doch die Gretchenfrage, auf die wir alle warten".


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Weber hofft, dass die für Donnerstag angesetzten Bund-Länder-Konsultationen mehr Klarheit bringen und will sich vorher keinen Spekulationen anschließen: "Ich finde, man muss damit vorsichtig umgehen, sonst verunsichert man die Bevölkerung unnötig."

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