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Keine Busse nach Veranstaltungsende: Verkehrsclub fordert besseren ÖPNV für Heilbronn

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Volle Kleintaxis, keine Rückfahrten nach Mitternacht: Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) übt Kritik an der Anbindung von Großveranstaltungen im Raum Heilbronn an den Nahverkehr. Stadt und Verkehrsverbund HNV verweisen auf die Veranstalter.


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Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) kritisiert die unzureichende Anbindung von Großveranstaltungen an den öffentlichen Nahverkehr. Als Beispiele nennt er das Open-Air-Kino zwischen Heilbronn und Erlenbach sowie das Haigern-Live-Festival in Talheim.

VCD fordert bessere Anbindung für Heilbronner Open-Air-Kino und Festivals

„Es ist ein unglaubliches Trauerspiel, dass die Verantwortlichen bis heute nicht in der Lage sind, dafür zu sorgen, dass Tausende Besucherinnen und Besucher diese Veranstaltungen am Stadtrand von Heilbronn bequem und klimafreundlich erreichen können“, schreibt Michael Schwager, Vorstand im Regionalverband Hall-Heilbronn-Hohenlohe des VCD.

Die Genossenschaftskellerei – im Innenhof findet das Open-Air-Kino statt – verfüge zwar über eine eigene Haltestelle der Linie 631. Abends seien Fahrgäste jedoch regelmäßig auf Kleintaxis angewiesen, die bei hoher Nachfrage schnell überfüllt seien.

Stadt Heilbronn sieht Veranstalter in der Pflicht

Auch beim Haigern-Festival gebe es ähnliche Probleme, wie der VCD betont. Zwar fahre ein Shuttlebus zum Festivalgelände, doch nach Veranstaltungsende gebe es von Flein keine Rückfahrmöglichkeit mit dem Linienbus mehr. „Niemand fühlt sich zuständig, niemand weiß etwas, und niemand interessiert es“, kritisiert Schwager. Zwar habe man wiederholt das Landratsamt, die Stadt Heilbronn oder den HNV kontaktiert, doch Rückmeldungen seien selten bis gar nicht erfolgt.

Großer Andrang bei Veranstaltungen wie dem Haigern-Festival – doch der VCD kritisiert seit Jahren die ÖPNV-Anbindung.
Großer Andrang bei Veranstaltungen wie dem Haigern-Festival – doch der VCD kritisiert seit Jahren die ÖPNV-Anbindung.  Foto: Seidel, Ralf

Die Stadt Heilbronn weist die Verantwortung zurück und verweist auf die Rolle der Veranstalter. „Nachhaltige Mobilitätsketten sind uns ein wichtiges Anliegen. Der Veranstalter kann über den bestehenden Linienverkehr hinaus zusätzliche Fahrten bestellen oder Kombi-Ticket-Vereinbarungen eingehen. Die entstehenden Kosten werden ihm in Rechnung gestellt“, teilt die Stadt auf Anfrage mit. Grundsätzlich sei es Aufgabe der Veranstalter, die An- und Abreise zu organisieren.

Auftrag für Fahrten in Heilbronn über den Regelverkehr hinaus notwendig 

Unterstützung gebe es von den Stadtwerken, die im Bedarfsfall Zusatzfahrten gegen Bezahlung anbieten. „So wünschenswert ein über den Regelverkehr hinaus gehendes Angebot ist, so wenig ist es eine Pflichtaufgabe, Besucher von Veranstaltungen Dritter mit Bussen aus öffentlichen Mitteln nach Hause zu bringen“, sagt Tilo Elser, Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Heilbronn.

Für das Open-Air-Kino sei zudem der Landkreis Heilbronn zuständig, da die Linie 631 nicht zum Stadtbusnetz gehöre. Damit liege die Verantwortung beim HNV als Aufgabenträger. Auch beim Haigern-Festival gelte dieses Prinzip: Stadt- und Landkreisbusse fahren bis zum Betriebsschluss, ein darüber hinausgehendes Shuttle müsse der Veranstalter bestellen oder selbst bereitstellen.

Beispiel Heilbronner Weindorf zeigt: Zusatzbusse möglich, wenn Veranstalter zahlen

Martin Mäule, Geschäftsführer des HNV (Heilbronner-Hohenloher-Haller-Nahverkehr GmbH), bestätigt: „Wir sind die Letzten, die uns da versperren. Man kann konkret drüber reden.“

Wenn sich ein Veranstalter finanziell beteilige, seien Zusatzfahrten kein Problem. So sei es etwa beim Erlenbacher Weinfest gehandhabt worden – ebenso wie beim anstehenden Heilbronner Weindorf. Der HNV selbst beauftrage die Busunternehmen, sobald entsprechende Zusatzfahrten bestellt würden.

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