Zwangsversteigerung: Große Wollhaus-Fläche ist verkauft
Das ehemalige Kaufhof-Areal im Wollhaus hat einen neuen Besitzer. Ein Oedheimer Immobilienunternehmen hat das markante Anwesen im Rahmen einer Zwangsversteigerung gekauft.

Die lange leer stehende, zentrale Wollhaus-Fläche ist verkauft. Die Oedheimer Immobilienfirma Neufeld hat am Dienstagnachmittag bei einer Zwangsversteigerung, angetrieben von einer Hamburger Bank, den Zuschlag für fünf Millionen Euro bekommen. Der Verkehrswert der Wollhaus-Flächen lag laut Gerichtsgutachten bei fast 9,8 Millionen Euro. Vertreter des Unternehmens stießen nach dem Termin mit Sekt an.
Neufeld war schon lange im Gespräch gewesen, hatte sich aber stets nicht auf Anfragen äußern wollen. Die Oedheimer hatten sich bereits bei einer Zwangsversteigerung im Jahr 2020 die große Wollhaus-Passage gesichert. Damals zahlten sie drei Millionen Euro. Die Bank fordert 3,9 Millionen Euro. Zuletzt hatte die Wollhaus-Passage einem dänischen Fonds gehört.
Das jetzt abgeschlossene Verfahren zeigt, dass sich weitere Wollhaus-Eigentümer überlegt hatten, dem Verfahren beizutreten. Auch die Stadt Heilbronn erhebt Ansprüche auf Grundsteuer in Höhe von fast 430.000 Euro.
Der vorherige Eigentümer, eine dänische Firma, hat in Dänemark keinen Sitz mehr. Der Direktor hat sich laut Gericht in die Vereinigten Arabischen Emirate abgemeldet. Der Vertreter der Bank sagt: "Die DZ Hyp AG erklärt sich mit ihrem Anspruch auf Erlöszuteilung aus dem betreibenden Recht in vollem Umfang befriedigt."
Den Neufeld-Einstieg hören in der Wollhaus-Ladenzeile die Geschäftsinhaber, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen wollen, gern. „Cool“, freut sich ein Betreiber eines kleines Geschäfts. Sein Nachbar findet: Das Wollhaus sei der beste Standort im Land. „Da geht mehr“, sagt er. Es fehlten Bäcker und ein Café. Letztendlich ist ihm aber egal, wer einzieht – solange sich die einstigen Kaufhof-Türen wieder öffnen. „Dann kommt die Kundschaft, und es kommen neue Geschäfte.“