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Hotel und Wohnungen
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Weg für Neubau an Sontheimer Landwehr in Heilbronn ist frei

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Der Heilbronner Gemeinderat gibt grünes Licht für ein zunächst umstrittenes Projekt. Der Bebauungsplan für ein neues Hotel plus Wohnungen an der Sontheimer Landwehr berücksichtigt Bedenken von Bürgern und Bezirksbeiräten.

Auf diesem 35 Ar großen Grundstück an der Sontheimer Landwehr ist ein Gebäudekomplex aus einem Drei-Sterne-Plus-Hotel mit 140 Zimmern sowie 29 Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen geplant.
Foto: Ralf Seidel
Auf diesem 35 Ar großen Grundstück an der Sontheimer Landwehr ist ein Gebäudekomplex aus einem Drei-Sterne-Plus-Hotel mit 140 Zimmern sowie 29 Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen geplant. Foto: Ralf Seidel  Foto: Seidel, Ralf

Vier Jahre nach dem ersten Aufschlag hat der Heilbronner Gemeinderat jetzt einen Knopf an den Bebauungsplan für einen zunächst ziemlich umstrittenen Neubaukomplex mit Hotel, Wohnungen und Tiefgarage an der Sontheimer Landwehr 10-14 gemacht. Das 35 Ar große Grundstück liegt neben der Firma Illig, einem Discounter und einem Wohngebiet. Einmütig lobten die Stadträte, dass es der Verwaltung in vielen Gesprächen und Sitzungen gelungen sei, nach zunächst heftiger Kritik und Überrumpelungsvorwürfen die Anregungen von Bürgern und Bezirksbeiräten weitgehend zu berücksichtigen. Es ging vor allem um Lärm und Verkehr.

Gibt es in Heilbronn Bedarf für weitere Hotelbetten?

Auch die Grundsatzfrage, ob der Bedarf nach weiteren Hotelbetten überhaupt gegeben sei, konnte Investor Jürgen F. Kelber von der Heilbronner Wohnpark Sontheim Projekt GmbH positiv beantworten. Die Sozialquote soll "mindestens" 20 Prozent betragen. SPD, Grüne und Linke forderten zunächst 30 Prozent.

Der auf einem bereits im Februar 2023 geräumten Grundstück geplante Gebäudekomplex soll neben einem 140-Zimmer-Hotel im Drei-Sterne-Plus-Bereich auch 29 Zwei- bis Drei-Wohnungen enthalten, außerdem eine Tiefgarage für 102 Pkws sowie zwei Kurzparkerplätze für Gäste und Taxen. Auch 58 Fahrradstellplätze für Bewohner und 36 fürs Hotel fehlen im Plan nicht.

An der Sontheimer Landwehr sind vier Geschosse plus Penthouse geplant

Mit vier Geschossen plus Penthouse soll der Neubau in seiner "Großstruktur" auf die städtebaulich heterogene Umgebung mit Gewerbe- und Wohnbauten "ordnend und vermittelnd" wirken, so heißt es, und gleichzeitig den Straßenlärm abschirmen. Die Wohnungen sind im östlichen Teil zum Wohngebiet hin geplant, das Hotel nach Westen: mit Empfang, Restaurant, Verwaltung, Fitness- und Nebenräumen im Erdgeschoss und den Hotelzimmern darüber. Der Innenhof soll öffentlich zugänglich sein, für die Hausbewohner gibt es kleine Grünflächen.

 


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Als Ausgleich für bereits gerodetes Grün müssen mindestens 17 Bäume, auf 150 Metern Hecken, 34 Sträucher und auf 200 Quadratmetern Stauden gepflanzt werden. Zudem sind Fassaden- und Dachbegrünung vorgeschrieben, außerdem für 60 Prozent des Daches Photovoltaik und insgesamt besondere bauliche Schallschutzmaßnahmen. Das meiste ist auch über einen städtebaulichen Vertag mit der Stadt geregelt.

Debatte um Sozialquote im Gemeinderat

Im Ratsrund ging es zunächst um die Sozialquote. "Wir sollten das nicht ideologisch, sondern pragmatisch anpacken", meinte Oberbürgermeister Harry Mergel und verwies auf das Gebiet Hochgelegen, wo die Quote sogar 50 Prozent betrage. Die von SPD, Grünen und Linke geforderten 30 Prozent seien für den Investor in Sontheim "wirtschaftlich nicht darstellbar". "Wenn man mit ihm nochmal über eine Quote zwischen 20 und 30 Prozent redet, sind wir einverstanden", sagte SPD-Stadträtin Marianne Kugler-Wendt, die von einer am Ende guten Beteiligung von Bürgern und Bezirksbeiräten sprach, wobei sie die gewünschte Bürgerversammlung vermisste.

 


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"Die 30-Prozent-Quote muss weiterhin das Ziel sein", betonte indes Konrad Wanner (Linke). Darauf warnte Marion Rathgeber-Roth (UfHN), das Großprojekt nochmals zu gefährden. Ähnlich äußerten sich Gottfried Friz (FDP), Eugen Gall (FWV) und Raphael Benner (AfD). Dagegen sprach sich Michael Seher (Pro) sogar für eine "Null Prozent Quote" aus: zur Förderung der darbenden Bauwirtschaft. Die Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, Lärmminderung und vor allem zur Klimaanpassung hob Eva Luderer (Grüne) lobend hervor.

 
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