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Straßenparker in der Heilbronner Innenstadt sollen umziehen

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Anwohner der nördlichen Innenstadt leiden unter zugeparkten Straßen, belegten Anwohnerstellplätzen und zu viel Verkehr. Wie kann das Quartier attraktiver werden und wie entwickelt sich das Parkraumkonzept der Stadt?

von Carsten Friese
Hier gibt es sehr oft Engpässe und Staus: die Lohtorstraße am Heilbronner Rathaus. Wie kann ein sinnvolles Konzept die Situation verbessern?
Foto: Andreas Veigel
Hier gibt es sehr oft Engpässe und Staus: die Lohtorstraße am Heilbronner Rathaus. Wie kann ein sinnvolles Konzept die Situation verbessern? Foto: Andreas Veigel  Foto: Veigel, Andreas

Ein neues Park- und Straßenraumkonzept für die nördliche Heilbronner Innenstadt – das haben Anwohner in dem Viertel zuletzt immer vehementer gefordert. Zugeparkte Straßen, belegte Anwohnerstellplätze, immer wieder Rückstaus und Abgase, weil Bürger – auch von außerhalb – den einen guten und noch günstigen Parkplatz möglichst ganz nahe an der Fußgängerzone suchen.

Lohtorstraße, Gerberstraße, Turmstraße, Lamm-, Schäfer-, Erhard-, Hasen- oder Zehentgasse sind Schauplätze, um die es geht. Was will die Stadt nun konkret anpacken? Wie weit ist ein Konzept gediehen, das die Situation verbessert und Interessen von Anwohnern Einzelhändlern und Kunden ausgleicht?

 


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Der Gemeinderat hat im Juli Leitlinien zur Park- und Straßenraumnutzung beschlossen, die Verwaltung soll sie umsetzen. Fakt ist: Einen klaren Zeitplan gibt es derzeit noch nicht. "Die Umsetzung soll in einem Beteiligungsprozess herausgearbeitet werden", teilt Jens Boysen auf Anfrage mit, stellvertretender Leiter im Amt für Straßenwesen.

Das heißt: Bei dem "sensiblen Thema" will die Verwaltung die Umsetzung zunächst "mit allen relevanten Interessengruppen" beleuchten. Bewohner, Gewerbetreibende, Stadtbesucher, Politik, Verwaltung zählen dazu. Wegen Corona wurde der geplante Auftakt im Dezember verschoben, nun soll die Abstimmung im März starten. Sechs Leitlinien geben vor: Bewohnerparken soll Vorrang haben, Gehwege für den Fußverkehr freigehalten werden. Die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum soll steigen. Zudem soll die Verfügbarkeit von Kurzzeitparkplätzen verbessert werden. Und: Man will den bestehenden Parkraum besser bewerben, auch digitales Bezahlen ermöglichen.

 


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Ziel: Verlagerung des ruhenden Verkehrs in die Parkhäuser

Das grundlegende Ziel dahinter? Öffentlicher Raum stehe nur beschränkt zur Verfügung, betont Boysen. Mehrfachnutzungen seien wünschenswert, aber wegen statischer Verkehrs-Regelungen "oftmals nicht umsetzbar". Der Aufenthaltsqualität von Quartieren komme stärker wachsende Bedeutung zu. "Übergeordnetes Ziel ist die Verlagerung des ruhenden Verkehrs aus den innerstädtischen Straßenräumen in die Parkhäuser", unterstreicht der Vize-Amtsleiter. Liegen Ergebnisse aus dem Beteiligungsprozess vor, sollen diese im Gemeinderat diskutiert und das weitere Vorgehen entschieden werden.

Ein interessanter Zahlenvergleich: In der Innenstadt stehen 5850 Parkplätze zur Verfügung. Davon liegen 4450 in öffentlichen Parkhäusern, die selten voll sind. 1400 Parkplätze gibt es im öffentlichen Straßenraum. Aus Belegungsdaten weiß die Stadt, dass in den Parkhäusern unter der Woche und sogar samstags "mindestens 2250 freie Parkplätze am Rand der Fußgängerzone zur Verfügung stehen". Rein rechnerisch wäre eine Umverteilung also machbar – nur der Preis ist in den Parkhäusern deutlich höher.

 


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Lokale Agenda sieht drei vorrangige Dinge

Die Lokale Agenda Heilbronn engagiert sich seit Jahren für ein besseres Verkehrs- und Parkkonzept in der Innenstadt. Für Uwe Ahrens, ein Sprecher des Bürgerbündnisses, wären drei Dinge vorrangig. Zum einen sollte man Besucherparkplätze schrittweise in Großgaragen, also Parkhäuser, verlagern. Am besten zuerst dort, wo die Stadt ohnehin Veränderungen geplant hat: in Lohtorstraße, Zehentgasse, Turmstraße. Zudem solle man das Nachtparken für Nicht-Anwohner von 20 bis 6 Uhr verbieten. Nur Bürgern, die im Viertel leben, sollte es in Abend- und Nachtstunden im Straßenraum erlaubt sein. Auch der Käthchenhof-Parkplatz solle dabei als Nacht-Parkfläche für Anwohner dienen.

Und: In einem späteren Schritt sollte man auch die Bewohner-Parkplätze reduzieren. Als Alternativen sollten Carsharing, ein Fahrrad-Verleih und ein Shuttle-Kleinbus in der Innenstadt angeboten werden. Bei den ersten beiden Themen erhofft sich Ahrens eine Umsetzung "in den nächsten beiden Jahren".


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