Heilbronner Park- und Verkehrskonzept: Endlich loslegen

Die Innenstadt von Heilbronn wird sich beim Verkehr verändern. Sechs Leitlinien hat der Gemeinderat im Sommer verabschiedet, um den Ist-Zustand zu verbessern. Und wer schon einmal in der Lohtorstraße beobachtet hat, wie dort direkt an der Fußgängerzone mühsam rangiert, gewendet oder bei laufendem Motor auf gut Glück gewartet wird, um den vermeintlich einzig selig machenden Parkplatz in der ersten Reihe zu ergattern, kann Klagen von Anwohnern über Stau, Lärm und unnötige Abgase nachvollziehen.

Die engen Innenstadtgassen verlangen eine neue, sinnvollere Verkehrslösung, die auch den Interessen der Einzelhändler und Besuchern gerecht werden muss. Es ist keine leichte Aufgabe, dies alles unter einen Hut zu bringen. Aber: Heilbronn ist nicht die erste Stadt, die eine solche Verkehrslösung anpackt. Es gibt Beispiele, die interessante Alternativen umgesetzt haben. Und wenn klar ist, dass deutlich mehr Parkplätze in den Parkhäusern wochentags und samstags leer stehen, als es Straßenparkplätze in der City gibt, sagt das viel über denkbare Alternativen. Da darf auch darüber nachgedacht werden, ob eine Stadt mit den Betreibern der Häuser über moderatere Parkgebühren für Innenstadtbesucher verhandelt - oder einen Zuschuss aus eigener Tasche leistet. Es geht um die Visitenkarte, die Innenstadt. Und die kann nur attraktiv sein, wenn sie bei den Anlaufpunkten, aber auch den Preisen inklusive Parken gute Angebote hat. Gleichzeitig kann durch sichere Radrouten der Umstieg auf zwei Räder schmackhaft gemacht werden.

Wichtig ist: Das Projekt muss endlich ins Rollen kommen. Vor gut drei Jahren gab es Unterschriftenaktionen und eine Podiumsrunde mit Stadträten, die alle Handlungsbedarf bekräftigt haben. Ganz konkret ist man immer noch nicht viel weiter.