So lief das Gespräch zwischen Aktivisten der "Letzten Generation" und Heilbronns OB Mergel
Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel sieht inhaltliche Gemeinsamkeiten mit der so genannten "Letzten Generation". In der Wahl der Mittel liege man aber auseinander, so Mergel. Wie sind die Gesprächspartner auseinandergegangen?

Vertreter der so genannten "Letzten Generation" haben das Gesprächsangebot des Heilbronner Oberbürgermeisters Harry Mergel angenommen. Das Gespräch sei in einer respektvollen und offenen Atmosphäre abgelaufen, so Mergel. "Inhaltlich gibt es eine breite Übereinstimmung", sagte der Rathauschef im Anschluss an das Gespräch. "In der Wahl der Methoden aber liegen wir auseinander."
Verkehr in der Stadt massiv behindert
Die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" haben sich in diesem Jahr bereits drei Mal auf Hauptverkehrsstraßen in der Heilbronner Innenstadt geklebt und damit den Verkehr zeitweise massiv behindert. Dabei forderten sie unter anderem von Oberbürgermeister Mergel, ein Schreiben an die Bundesregierung zu verfassen, in dem er ein Tempolimit auf Autobahnen, ein bundesweites Neun-Euro-Tickets und die Einrichtung eines Bürgerrats fordern soll. Tue er das nicht, würden sich die Klimaaktivisten immer wieder in Heilbronn auf die Straßen kleben.
Oberbürgermeister setzt auf konstruktives Miteinander
Mergel lehnt diese Forderung kategorisch ab. "Ich lasse mich nicht erpressen", hatte das Stadtoberhaupt bereits vor dem Gespräch gesagt. "Demokratie lebt vom Austausch der Argumente, und nur in einem konstruktiven Miteinander kommen wir zu Lösungen. Das zu verdeutlichen war mir wichtig", so der Oberbürgermeister.
Stadt hat ehrgeizige Ziele
Im Gespräch, an dem auch Bürgermeisterin Agnes Christner und die städtische Klimaschutzmanagerin Bettina Schmalzbauer teilnahmen, verwies der OB auf die ehrgeizigen Ziele der Stadt Heilbronn beim Klimaschutz und warb für eine engagierte Mitarbeit an diesen Zielen. Demnach soll die Stadt bis 2035 klimaneutral werden.
Keine Zusage der "Letzten Generation"
Laut Mergel erkannten die Gesprächspartner die Bemühungen des jeweils anderen für den Klimaschutz an. In der Wahl der Methoden liege man aber auseinander. "Ich lehne es grundsätzlich ab, dass jemand seine Interessen über die Rechte anderer stellt. Unser Ziel ist es, den Dialog fortzusetzen und so einen gemeinsamen Weg zu finden", sagte Mergel. Eine Zusage der "Letzten Generation", sich in Heilbronn nicht mehr auf den Straßen festkleben zu wollen, gab es allerdings nicht.