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Kehrmaschinen für mehr gefühlte Sicherheit in Heilbronn

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Polizeichef Hans Becker präsentiert im Gemeinderat erneut sinkende Kriminalitätszahlen. Die Stadträte wollen mit Beleuchtung und Sauberkeit für mehr Wohlbefinden sorgen.

Verwaltung und Gemeinderat der Stadt Heilbronn stellen der Polizei ein gutes Zeugnis aus. Die Sicherheitslage in der Käthchenstadt hat sich im vergangenen Jahr noch einmal verbessert.
Foto: Archiv/Hst
Verwaltung und Gemeinderat der Stadt Heilbronn stellen der Polizei ein gutes Zeugnis aus. Die Sicherheitslage in der Käthchenstadt hat sich im vergangenen Jahr noch einmal verbessert. Foto: Archiv/Hst  Foto: unbekannt

"Wir werden Heilbronn nicht zu einem Paradies machen", sagte Oberbürgermeister Harry Mergel in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats." Die zentrale Botschaft des Polizeipräsidenten im Ratsrund war aber klar: "Heilbronn ist der sicherste Stadtkreis in Baden-Württemberg", so Hans Becker. Die Wahrscheinlichkeit hier Opfer eines Verbrechens zu werden, sei geringer als in jeder anderen vergleichbaren Stadt.

Objektive Sicherheit contra subjektivem Sicherheitsempfinden

Dennoch fühlen sich die Heilbronner offenbar nicht so sicher, wie es die Polizeistatistik eigentlich vermuten ließe. "Wie also kriegen wir den Spagat zwischen objektiver Sicherheit und subjektivem Sicherheitsempfinden hin?", fragte Becker im Ratsrund.

Kein leichtes Unterfangen - darin waren sich sämtliche Fraktionen einig. "Es gibt einfach irrationale Momente", sagte Oberbürgermeister Mergel und verwies darauf, "dass nach einer XY-Sendung im Fernsehen das Sicherheitsgefühl bei den Menschen drastisch absinkt".


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In Heilbronn lässt es sich sicher leben

"Sicherheit lässt sich nie vollumfänglich beschreiben", sagte Becker. Vieles hänge vom Anzeigeverhalten der Menschen ab. Je mehr Anzeigen erstattet werden, desto höher sind die Fallzahlen. Das Anzeigeverhalten der Heilbronner habe sich in den vergangenen Jahren nicht geändert. Und es unterscheide sich auch nicht von denen anderer Städte. Der Rückschluss, dass es sich in Heilbronn sicher lebt, sei deshalb zulässig, so Becker.

Kriminalitätszahlen weiter zurückgegangen

"Tolle und beeindruckende Zahlen", bescheinigte Thomas Randecker (CDU) dem Chef des Heilbronner Polizeipräsidiums. Tatsächlich sind die Fallzahlen für das Jahr 2021 laut Kriminalitätsstatistik in den Bereichen Raub, Aggressionsdelikte und Straßenkriminalität im Vergleich zu den Vorjahren weiter zurückgegangen.


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Indikator für das Wohlfühlen in der Stadt

"Ein Problem ist aber das subjektive Sicherheitsgefühl", sagte Randecker. Für den CDU-Fraktionschef steht fest, dass "das Gefühl von Sicherheit ein Indikator für das Wohlfühlen in einer Stadt ist". Eine gute Straßenbeleuchtung und der Zustand öffentlicher Plätze spiele dabei eine große Rolle. "Verunstaltet von Müll wirken die Plätze wenig vertrauenerweckend", so Randecker. Fühlten sich die Menschen wohl, kämen sie in die Stadt. "Und je belebter die Straßen, desto besser."

Steven Häusinger (Bündnis 90/Die Grünen) räumte ein, sich auf dem Nachhauseweg in der Dunkelheit durchaus schon das eine oder andere Mal umgedreht zu haben. "Um zu sehen, ob sich etwas im Gebüsch bewegt hat." Er lobte die Polizeiarbeit. "Wir brauchen die Objektivität der Polizei", so Häusinger.


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Öffentliche Plätze öfter reinigen

"Die objektive Sicherheitslage in unserer Stadt ist gut", sagte Rainer Hinderer (SPD). Die Aufgabe sei es, dies mit der subjektiven Sicherheitslage zusammenzubringen. Für Nico Weinmann (FDP) solle Heilbronn nicht nur die sicherste Großstadt in Baden-Württemberg sein, sondern auch die sauberste. Weinmann regte an, öffentliche Plätze öfter mit der Kehrmaschine zu reinigen.

Für Alfred Dagenbach (AfD) ist wichtig, wie die Menschen eine Stadt empfinden. "Die gefühlte Sicherheit in der Stadt ist nicht gut", sagte Dagenbach. Erschreckend sei die Drogenszene und der Anstieg der Sexualdelikte im Bereich Kinderpornografie.

Freie Wähler wollen mehr Streetworker

Heilbronn sei seit einigen Jahren der sicherste Stadtkreis in Baden-Württemberg, betonte auch Herbert Burkhardt (Freie Wähler). Damit das auch in Zukunft so bleibe, müsse die Stadt den kommunalen Ordnungsdienst verstärken. "Wir brauchen aber auch mehr Streetworker", sagte Burkhardt.


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Gestiegene Fallzahlen

Die Zahl der angezeigten Straftaten sind in der Stadt Heilbronn im vergangenen Jahr insgesamt gesunken. In einigen Teilbereichen haben die Delikte aber auch zugenommen. Gestiegen sind Polizeipräsident Hans Becker die Sexualstraftaten im Zusammenhang mit Kinderpornografie. Auch die Gewalt in der Partnerschaft hat zugenommen. Immer häufiger sehen sich auch die Polizeibeamten Aggressionen gegenüber. Becker führt das unter anderem auf zunehmende Respektlosigkeit oder mangelnde Akzeptanz gegenüber staatlichen Vertretern zurück.

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