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Heilbronn überspringt erstmals die Marke von 130.000 Einwohnern

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Im Jahr 2022 hat der Zuzug von Menschen nach Heilbronn im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zugenommen. Vor allem der Zustrom ausländischer Nationalitäten ist dafür verantwortlich. Auffällig ist, dass immer mehr Deutsche ins Umland abwandern.

Blick auf die Stadt Heilbronn.
Blick auf die Stadt Heilbronn.  Foto: Ralf Seidel

Heilbronn hat erstmals die Marke von 130.000 Einwohnern überschritten. Ende 2022 zählte die Stadt genau 130.870 Menschen. Das sind 2740 Personen mehr als im Jahr 2021. Das geht aus dem Bevölkerungsbericht der Stabsstelle für Strategie und Stadtentwicklung hervor, der am Montag im Verwaltungsausschuss des Gemeinderats vorgestellt worden war.

Heilbronn ist jetzt größer als Ulm

Damit ist Heilbronn nach Stuttgart die zweitgrößte Stadt in Württemberg und überholt Ulm (129.158 Einwohner), mit der immer wieder Vergleiche angestellt werden. Im Land liegt Heilbronn bei den Einwohnerzahlen nun auf Rang 6. Für Oberbürgermeister Harry Mergel ergibt sich das Plus vor allem durch Studenten, Hochqualifizierte, Flüchtlinge und junge Arbeitskräfte.

 


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Einwohnerverluste gab es in den Corona-Jahren

"Seit 2013 ist die Stadt Heilbronn um durchschnittlich jährlich 1000 Personen angewachsen", wandte sich Isabelle Metzger von der Stabsstelle dem Bevölkerungsbericht zu. Ein besonders hoher Zuwachs wurde in den Jahren 2014 (+ 1771), 2015 (+ 2600) und 2022 (+ 2740) verzeichnet. Insgesamt zogen in diesen zehn Jahren 10.207 Personen (8,5 Prozent) zu. Leichte Einwohnerverluste gab es 2021 und 2022. Die Stabsstelle führt dies auf die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Mobilitätseinschränkungen zurück.

 

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Die Hochbetagten werden immer mehr

Von den 130.870 Einwohnern sind 65.646 Personen (50,2 Prozent) männlich, 49,8 Prozent (65.225) sind Frauen. Zum Vergleich: 2013 lag der Frauenanteil noch 1,6 Prozentpunkte über dem der Männer. In der Altersgruppe der unter 6-Jährigen ist ein Zuwachs von 1214 Kindern (+ 18 Prozent) festzustellen. Die Altersgruppe der 25- bis 45-Jährigen verzeichnet einen Anstieg von 4647 Personen (+ 14 Prozent). In der Gruppe der Hochbetagten (80 Jahre und älter) gab es den größten Zuwachs von 2241 Personen (+ 34 Prozent). Das Durchschnittsalter lag 2013 bei 42,4 Jahren und hat sich seitdem auf 41,9 Jahre verjüngt.

Demografischer Wandel ist eine Herausforderung

Um dem demografischen Wandel gerecht zu werden, trat Heilbronn ganz aktuell der KOSIS-Gemeinschaft "Aktives Altern" bei. Sie wurde als Zusammenschluss von Kommunen und öffentlichen Institutionen gegründet, um in regelmäßigen Abständen einheitliche empirische Befragungen zum Thema Lebensqualität der Generation 55plus durchzuführen und ein Informationsportal mit entsprechenden Daten einzurichten und zu betreiben.

 


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Die Türkei stellt die größte Bevölkerungsgruppe

Die Bevölkerung mit deutscher Staatsangehörigkeit nimmt seit 2013 kontinuierlich ab und liegt derzeit bei 43 Prozent (56 172 Personen). Dagegen hat sich der ausländische Bevölkerungsanteil von 21 auf 30 Prozent (+ 14.011 Personen) erhöht. Die größte Gruppe unter den nichtdeutschen Staatsangehörigen sind Bürger aus der Türkei (18,2 Prozent/7089 Personen) gefolgt von Rumänien (9 Prozent/3509), Kosovo (8,6 Prozent/3350), Italien (6,6 Prozent/2551), Kroatien (5,6 Prozent/2164) und Syrien (5,6 Prozent/2162 Personen).


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Die Ehe wird immer unattraktiver

Zum Stichtag 31. Dezember 2022 lebten 107 740 volljährige Personen in Heilbronn. Von ihnen ist die Hälfte (50,8 Prozent) verheiratet, fast ein Drittel (31,1 Prozent) ist ledig, 9,2 Prozent sind geschieden und 7,2 Prozent verwitwet. Bei der Betrachtung der Zeitreihe fällt auf, dass die Ehe als Lebensform unattraktiver wird, das nichteheliche Zusammenleben dagegen an Zuspruch gewinnt.


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Die Deutschen ziehen in die Umlandgemeinden

Von 2013 bis 2022 zogen 110.970 Personen nach Heilbronn, 99.446 Menschen verließen die Stadt. Auffällig dabei: Während bei den Deutschen unter dem Strich mehr Menschen wegzogen (- 6048), legte die Zahl der Einwohner mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit zu und lag zuletzt bei einem Plus von 17.599 Personen.

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Kommentare

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Philipp Krebs am 10.05.2023 09:13 Uhr

Das klingt aber krass, dass in 10j soviele Menschen weg und zu ziehen.
Ist so viel Fluktuation denn normal?

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