Kevin Kühnert spöttelt bei Maischberger über Heilbronn und vergaloppiert sich
Am Dienstagabend zieht SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert in seinem TV-Auftritt bei Sandra Maischberger einen Vergleich zwischen Berlin und Heilbronn, der hinkt.

Er wolle ja niemandem in der Republik zu nahetreten, sagt Kevin Kühnert: "Aber ich glaube, es macht schon einen Unterschied, ob man Heilbronn regiert oder ob man Berlin regiert – nicht nur, was die Durchmischung der Bevölkerung angeht, sondern auch was soziale oder sonstige Herausforderungen angeht."
Sonntag bei Will, Dienstag, 17. Januar, bei Maischberger. Kevin Kühnert, Generalsekretär der SPD, ist auf Stimmenfang und tingelt derzeit durch die Talkshows. Am 12. Februar findet die Wiederholung zur Wahl des Abgeordnetenhauses statt. Bei den TV-Auftritten mit dabei hat Kühnert wiederkehrend die Zahl von 40 Prozent, die er gerade dann zum Besten gibt, wenn politische Gegner die regierende SPD mit der Berliner Silvesternacht stellen wollen, bei der Rettungskräfte mit Böllern attackiert worden sind.
Kühnerts Position zu den Ereignissen an Silvester in Berlin
Was Kevin Kühnert dann erklärt, geht ungefähr so: Fast jeder Zweite hat Migrationshintergrund in Berlin, also waren in der Silvesternacht davon genauso viele unter den Betroffenen wie unter den Verursachern.
In der Sendung von Sandra Maischberger war Kevin Kühnert mit dem Generalsekretär der CDU, Mario Czaja in den Ring gestiegen. Jugendliche, Migration, Gewalt, Bildung. Czaja bringt die Strafverfolgung nach Silvester vor, lobt den raschen Urteilsspruch in Heilbronn. Von dort aus argumentiert Czaja in großzügigen Schritten: eben bemängelt er "verfehlte Migrationspolitik", dann werden bildungspolitische Fehler entdeckt. "In Essen, in Stuttgart, in Düsseldorf – wo wir Verantwortung haben, da gelten andere Regeln", sagt Mario Czaja. Und mündet in einem bemerkenswerten Stakkato: "Wir brauchen einen starken Staat wo Polizei und Justiz dann auch funktionieren, damit er nicht verächtlich gemacht wird – auch das ist eine Situation, die in Heilbronn, die in Bayern, die in Sachsen anders ist als in Berlin."
Darauf entgegnet Kühnert mit dem Vergleich zwischen Käthchen- und Bundeshauptstadt. Erkennbar insinuiert Kühnert, Heilbronn habe wohl kaum eine Bevölkerungsstruktur wie Berlin. Richtig ist: Mit 54 Prozent leben in Heilbronn anteilig deutlich mehr Menschen mit Migrationshintergrund als in Berlin.