Heilbronn entwickelt sich zur Stadt der Snack-Automaten
In Heilbronn stehen bereits an vielen Ecken Automaten für Getränke und Süßigkeiten – und immer mehr kommen hinzu. Das passt nicht jedem.

Heilbronn scheint sich zur Stadt der Automaten zu entwickeln. Derzeit schießen die Blechkästen, die vor allem Snacks, Süßigkeiten, Getränke und Raucherwaren anbieten, in der Innenstadt wie Pilze aus dem Boden. Nach dem Snack-Wolf in der Weinsberger Straße, einem richtigen Shop mit fünf verschiedenen Automaten und verschiedenen Pizzabackautomaten beispielsweise in der Karlstraße und der Neckarsulmer Straße sind in den vergangenen Tagen auch vielfach einzelne Kästen aufgetaucht.
So stehen neuerdings allein rund ums Wollhauszentrum ein halbes Dutzend der Blechkameraden, die ein reiches Sortiment an alkoholfreien Getränken, alkoholischen Mischgetränken, Kaffee, Süßigkeiten, Snacks und vielfältigen Raucherwaren anbieten. Und nach einem neuen Automatenkiosk, der dieser Tage in der Paulinenstraße eröffnet hat, soll jetzt auch im ehrwürdigen ehemaligen Traditionsgeschäft Pelzhaus Barth an der Allee ein großer Automatenshop Einzug halten.
Einkaufen in Heilbronn: Traditionsgeschäfte schließen, Automatenshops sind im Kommen
Das Ladengeschäft an der Stadtbahnhaltestelle war seit Ende Februar leer gestanden und wird derzeit umgebaut. Kürschnermeister Werner Barth hatte sein Traditionshaus nach mehr als 60 Jahren endgültig geschlossen. Er hatte keinen Nachfolger für sein Pelzgeschäft gefunden. Die Entwicklung hin zur Automatenstadt ist durchaus bedenklich, denn viele Bürger fürchten dadurch auch einen Wandel in der Ausgehkultur. Künftig ist zu befürchten, dass sich rund um die neuen Automatenshops Konsumenten sammeln, um zu feiern, während Kneipen und Gaststätten immer mehr das Nachsehen haben.
Thomas Aurich sieht das nicht. "Ich glaube nicht, dass die Automaten der Gastronomie wehtun", sagt der Stadtverbandsvorsitzende des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands. Er sieht eher ein Problem für Fachkräfte. "Wenn Menschen in ein paar Jahren wieder vermehrt Arbeit suchen und feststellen, dass ein Teil der Jobs automatisiert wurden, wird es schwierig", so Aurich.