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Heilbronn entwickelt sich zur Stadt der Snack-Automaten

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In Heilbronn stehen bereits an vielen Ecken Automaten für Getränke und Süßigkeiten – und immer mehr kommen hinzu. Das passt nicht jedem.

In Heilbronn werden immer mehr Automaten aufgestellt.
In Heilbronn werden immer mehr Automaten aufgestellt.  Foto: Mario Berger

Heilbronn scheint sich zur Stadt der Automaten zu entwickeln. Derzeit schießen die Blechkästen, die vor allem Snacks, Süßigkeiten, Getränke und Raucherwaren anbieten, in der Innenstadt wie Pilze aus dem Boden. Nach dem Snack-Wolf in der Weinsberger Straße, einem richtigen Shop mit fünf verschiedenen Automaten und verschiedenen Pizzabackautomaten beispielsweise in der Karlstraße und der Neckarsulmer Straße sind in den vergangenen Tagen auch vielfach einzelne Kästen aufgetaucht.

So stehen neuerdings allein rund ums Wollhauszentrum ein halbes Dutzend der Blechkameraden, die ein reiches Sortiment an alkoholfreien Getränken, alkoholischen Mischgetränken, Kaffee, Süßigkeiten, Snacks und vielfältigen Raucherwaren anbieten. Und nach einem neuen Automatenkiosk, der dieser Tage in der Paulinenstraße eröffnet hat, soll jetzt auch im ehrwürdigen ehemaligen Traditionsgeschäft Pelzhaus Barth an der Allee ein großer Automatenshop Einzug halten.

Einkaufen in Heilbronn: Traditionsgeschäfte schließen, Automatenshops sind im Kommen

Das Ladengeschäft an der Stadtbahnhaltestelle war seit Ende Februar leer gestanden und wird derzeit umgebaut. Kürschnermeister Werner Barth hatte sein Traditionshaus nach mehr als 60 Jahren endgültig geschlossen. Er hatte keinen Nachfolger für sein Pelzgeschäft gefunden. Die Entwicklung hin zur Automatenstadt ist durchaus bedenklich, denn viele Bürger fürchten dadurch auch einen Wandel in der Ausgehkultur. Künftig ist zu befürchten, dass sich rund um die neuen Automatenshops Konsumenten sammeln, um zu feiern, während Kneipen und Gaststätten immer mehr das Nachsehen haben.

Thomas Aurich sieht das nicht. "Ich glaube nicht, dass die Automaten der Gastronomie wehtun", sagt der Stadtverbandsvorsitzende des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands. Er sieht eher ein Problem für Fachkräfte. "Wenn Menschen in ein paar Jahren wieder vermehrt Arbeit suchen und feststellen, dass ein Teil der Jobs automatisiert wurden, wird es schwierig", so Aurich.


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Kommentare

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Christian Bertsch am 18.11.2023 10:11 Uhr

Zu denen die Bedenken gegen Automaten haben, dazu sei gesagt, es gab von Anbeginn der Menschheit schon immer auch die katagorie Mensch, die Fortschritt zu Moderne kritisch gegenüber stand. Sieht man beispielsweise auch die den Bahn Reaktivierungen, wo auch kritische Stimmen sind die gegen Reaktivierung sind. Auf Leute zu hören die Fortschritt hin zu moderner Zukunft ablehnen, war schon seit Beginn der Menschheit falsch gewesen. Würde man auf solche fortschrittsverweigerer hören, wäre die Menschheit bei weitem nicht so fortschrittlich wie die Menschheit heute ist. Autos, Flugzeuge, Bahn, Smartphone und so weiter, würde es allesamt nicht geben, wenn man auf kritische Stimmen gehört hätte.

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Thomas Gaukel am 18.11.2023 08:06 Uhr

Das Haupt-Problem ist ja eigentlich "nur", dass sich der Staat hauptsächlich durch Steuereinnahmen finanziert, die aus Arbeitseinkünften generiert werden. Und die Sozialsysteme noch mehr.

Die vielen Automaten standen auch in meiner Zeit in Japan rum. Interessanterweise gab es da dann aber viele andere Ecken, die "Manuell" abgedeckt waren. An Baustellen z.B. standen nie Ampeln, da standen immer Leute in Warnwesten, die den Verkehr geregelt haben. Auch in der Regel an komplizierteren Ein/Ausfahrten von Supermärkten oder ähnlichem. Das war für den Verkehrsfluss deutlich effektiver, als eine Baustellenample bei uns, die immer ewig für beide Seiten Rot zeigt, obwohl die Gruppe an Autos die bei Grün gefahren ist schon längst durch ist.

Auch an Bahnhöfen läuft ständig Personal rum. Als ich einmal im Randgebiet eines Taifuns unterwegs war, waren bestimmt 20 Bahnangestellt auf dem Banhsteig als ein Zug ankam, um für Fragen zur verfügung zustehen, wie leute weiter kommen.

Das sind alles Ecken, in denen Menschen besser sind als Maschinen. Für "Eine Cola Bitte" braucht es aber denke ich keinen Menschen, der Nachts rumsteht und auf Kunden wartet.

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