Heilbronner Raserprozess: Chronologie eines aufsehenerregenden Falles
Zig Anträge, umstrittene Gutachten, weitere Zeugen – der Heilbronner Raserprozess zieht sich. In einer Chronologie zeigen wir, was bisher geschah – und was den Fall so emotional macht.

Eigentlich sollten Staatsanwaltschaft und Verteidigung bereits am Freitag, 9. Februar, ihre Plädoyers im Fall um den tödlichen Raser-Unfall in der Heilbronner Wollhausstraße halten. Der Urteilsspruch war für den 16. Februar terminiert. Doch die Anwältin der Nebenkläger zweifelt das Gutachten eines Kinder- und Jugendpsychiaters an. Zudem sollen weitere Zeugen gehört werden.
Heilbronner Raserprozess: Im Gerichtssaal ist die Stimmung angespannt
Der Prozess wurde von Beginn an emotional und mit harten Bandagen geführt. Der Raser-Prozess vor dem Heilbronner Landgericht erregt in der Region so viel Aufmerksamkeit wie vielleicht zuletzt der Mordprozess gegen den Bäcker von Siegelsbach vor knapp 20 Jahren.
Fest steht, dass der heute 21 Jahre alte Angeklagte am 12. Februar 2023 mit seinem BMW in der Wollhausstraße mit rund 97 Stundenkilometern in den Mercedes einer Familie gekracht ist, die gerade aus einer Tiefgaragenausfahrt fuhr. Der Familienvater starb. Seine Frau und die beiden Kinder wurden zum Teil schwer verletzt.
Die Staatsanwaltschaft klagt den türkischen Staatsbürger unter anderem wegen Totschlags und dreifachen versuchten Totschlags an. Der Vorsitzende Richter Alexander Lobmüller gab zum Prozessauftakt den rechtlichen Hinweis, dass auch Mord und dreifacher versuchter Mord infrage kommen könnte. Ende Januar wiederholte der Richter den Hinweis. Am 10. April könnte nun endlich das Urteil fallen.
Was im Heilbronner Raserprozess bisher geschah
In einer Chronologie werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Prozesstage: