Wohl kein EM-Team für Heilbronn – "Hätten uns gerne als gute Gastgeber gezeigt"
Die Hoffnungen von Parkhotel und Stadtverwaltung Heilbronn, eine Fußball-Nationalmannschaft bei der EM 2024 zu beherbergen, haben sich wohl zerschlagen. OB Harry Mergel zeigt sich enttäuscht – und macht Mut.

Die Anzeichen hatten sich bereits in der vergangenen Woche verdichtet. Nun haben sich die Hoffnungen zerschlagen, dass das Parkhotel und damit die Stadt Heilbronn Team-Base-Camp für einen Teilnehmer an der Fußball-Europameisterschaft wird.
"Leider hat uns der DFB jetzt mitgeteilt, dass Heilbronn nicht in der ersten Runde als Team-Base-Camp für die EM dabei ist", antwortet Claudia Küpper auf Stimme-Anfrage. "Von den bereits elf qualifizierten Teams mit den im Süden liegenden Hauptspielorten Stuttgart und Frankfurt haben nach Aussage des DFB alle Verbände ein Hotel und eine Trainingsstätte ausgewählt", so die Pressesprecherin der Stadt weiter.
Anfang der vergangenen Woche waren noch zwei Team-Delegationen im Parkhotel am Stadtgarten erwartet worden, um die Lage zu sondieren. Mitte der Woche hatte der DFB die Termine allerdings mit Verweis auf die Wetterkapriolen abgesagt.
Heilbronn wird kein Gastgeber für eine Nationalmannschaft: Enttäuschung bei Harry Mergel
"Ich hoffe, dass sich die Teams wieder zeitnah melden", betonte Marcel Küffner, Geschäftsführer des Parkhotels noch am Mittwoch. Diese Hoffnungen haben sich nun zerschlagen. "Schade, dass es in der ersten Runde nicht geklappt hat. Wir hätten uns gerne als gute Gastgeber während der Fußball-EM gezeigt", ist Oberbürgermeister Harry Mergel enttäuscht von der jüngsten Entwicklung.
Heilbronn hatte sich im Herbst 2022 als Team-Base-Camp beworben und war in den offiziellen Katalog des Deutschen-Fußball-Bundes aufgenommen worden. Im Zuge der Bewerbung hatte der Gemeinderat beschlossen, das Frankenstadion für rund 450.000 Euro zu sanieren, das als Trainingsstätte dienen sollte. Der Rasen des Stadions war allerdings bereits seit Jahren ramponiert und hätte ohnehin saniert werden müssen.
Heilbronns letzte Hoffnung auf ein EM-Team liegt in den Playoffs begründet
Ende des vergangenen Jahres waren zudem Delegationen zweier Mannschaften in Heilbronn, um sich die Situation vor Ort anzuschauen. Um welche Teams es sich handelte, verrät die Stadt bis heute nicht. Heilbronn hatte sich Hoffnungen auf ein Süd-Team gemacht, die in Stuttgart und Frankfurt spielen. In Frage gekommen wären Ungarn, Belgien, Slowenien, die Slowakei, Dänemark und Schottland.
Nun bleibt nach der Entscheidung nur noch die allerdings geringe Chance, dass eine der drei Mannschaften Heilbronn auswählt, die sich über die Playoffs noch für die EM-Teilnahme nachqualifizieren. Diese Teams werden in drei Qualifizierungsrunden ausgespielt.
In Frage käme der Sieger in der Gruppe mit den Teams Israel, Bosnien und Herzegowina, Ukraine und Island. Der Qualifikant, der erst am 26. März 2024 feststeht, wurde der Gruppe E zugelost, die im Süden spielt. Bis spätestens 15. Januar sollen sich die Delegationen allerdings festlegen. "Erst wenn der Schiedsrichter abpfeift, ist das Spiel zu Ende", macht sich Harry Mergel Mut. Bei Licht betrachtet sind die Chancen aber gering.