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Die Vision für den KI-Park in Heilbronn entwickelt sich

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Das Großprojekt "Innovationspark Künstliche Intelligenz" (IPAI) in Heilbronn steckt noch in der Aufbauphase. Das erste eigene Gebäude des IPAI entsteht derzeit im Zukunftspark Wohlgelegen. Die Stadt spricht von Heilbronn als künftigem "KI-Kraftzentrum für ganz Baden-Württemberg".

von Annika Heffter
 Foto: Berger, Mario

Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) geht an kaum einem Unternehmen mehr vorbei. Auch in der Region beschäftigen sich sehr viele damit, auch wenn die Öffentlichkeit meist wenig davon mitbekommt.

Mit dem Innovationspark Künstliche Intelligenz (kurz IPAI, von englisch Innovation Park Artificial Intelligence) soll sich das ändern. Zumindest ist es das erklärte Ziel, Heilbronn zum "KI-Kraftzentrum" zu machen, wie die Stadt mitteilt. Von landesweiter Strahlkraft ist die Rede.

IPAI-Geschäftsführer Moritz Gräter erwartet von dem Vorhaben sogar europaweite Relevanz beim Thema KI. Er setzt dabei auf die Zusammenarbeit von großen, mittleren und kleinen Unternehmen sowie Forschungsinstituten. Namhafte Firmen wie Porsche Digital, Audi, Würth oder Schunk sind schon Partner.


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Vision für das Steinäcker-Gelände wird bald öffentlich

Ab 2026, so der derzeitige Plan, sollen die 23 Hektar auf dem Gebiet Steinäcker bebaut werden und der IPAI dort zum Leben erwachen. Wie genau die Vision für das Gelände aussehen wird, entscheidet sich nach Angaben der Stadt in den nächsten Wochen. Dem Vernehmen nach ist der städtebauliche Wettbewerb schon abgeschlossen.

Eine Jury wählt dabei die vielversprechendsten Pläne aus. Das Heilbronner Konsortium des IPAI entscheidet dann über den Gewinner-Entwurf. Oberbürgermeister Harry Mergel hatte im Stimme-Interview im Januar bereits erzählt, man setze bei der Bebauung des Gebiets auf eine "spektakuläre Wahrnehmung".

Austausch- und Eventfläche sowie Reallabore geplant

Zusätzlich hat der IPAI sich auch an einem anderen Standort eingerichtet. Im Zukunftspark Wohlgelegen werden einige Büros in Gebäude 7-9 schon genutzt. Direkt daneben entsteht ein weiteres, das 2024 bezugsfertig sein soll. Mit dem Bau geht es zügig voran.

Im Erdgeschoss des neuen Gebäudes ist dabei auch ein Besucherzentrum geplant, wobei Moritz Gräter es lieber "ein großes Wohnzimmer" nennt. "Dort wird es einerseits eine Austauschfläche geben. Jeder kann hier vorbeikommen, und vor allem die Akteure in diesem KI-Ökosystem sollen dort Möglichkeiten haben, einen Kaffee zu trinken, etwas zu essen und zu netzwerken."

Außerdem solle das Erdgeschoss als Eventfläche dienen, sowie als Ort, an dem man sich über KI und die Pläne des IPAI informieren könne. Zudem, erzählt Gräter, würden in dem Gebäude Reallabore entstehen. Auf 1000 Quadratmetern Reallabor-Fläche soll eine Werkstatt- beziehungsweise Garagen-Atmosphäre aufkommen. "Tolle Ideen und Erfindungen, auch in Baden-Württemberg, sind in Garagen entstanden."


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Einrichtungen sollen sich gegenseitig bereichern

Noch ist vieles in der Aufbau- und Planungsphase. Fragt man Moritz Gräter nach konkreten Projekten, die schon laufen, erklärt er, man sei noch dabei, alles erst einmal hochzufahren, Partner an Bord zu holen, Synergiepotenzial zu finden.

Sei dann einmal eine "kritische Masse" erreicht, will er IPAI-Einrichtungen mit zusammenpassenden Zielen und Projekten zusammenführen, damit sie KI-Expertise austauschen und sich gegenseitig bereichern können. Inhaltlich, erklärt Gräter, gehe es dabei in die Richtung "neue Geschäftsmodelle und Services" sowie darum, mithilfe von KI "Produktionszeiten zu verkürzen, Fehlerursachen schneller zu erkennen und Kosteneffizienz zu steigern".

100 Millionen Euro fließen in das Projekt

Die Initialzündung für den "Innovationspark Künstliche Intelligenz" kam von der Landesregierung, die einen Wettbewerb startete. Das Heilbronner Bewerberkonsortium, das sich aus Stadt, Dieter-Schwarz-Stiftung, Heilbronner Stadtsiedlung und Schwarz-Unternehmensgruppe zusammensetzt, hatte im Juli 2021 den Zuschlag bekommen. 50 Millionen Euro steckt das Land in das Projekt, 50 Millionen Euro kommen von dem Heilbronner Konsortium, allen voran von der Schwarz-Unternehmensgruppe.

Im Wettbewerbsprozess wurde gemunkelt, Heilbronn habe den Zuschlag für das Großprojekt vor allem deshalb bekommen, weil mit dem Gebiet Steinäcker ein großes Gelände dafür zur Verfügung steht - und, weil die Finanzierung mit der mächtigen Schwarz-Gruppe zuverlässig gedeckt ist.

 
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