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Moschee-Neubau in Heilbronn: Gemeinderat macht Weg für Ditib-Projekt frei

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Nach 10 Jahren Planung darf die Heilbronner Ditib-Gemeinde nun ein neues Kulturzentrum mit Moschee bauen. Die Stadt hat den Bebauungsplan beschlossen. In der Vergangenheit gab es Bedenken.


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Der Weg für den Neubau eines Kulturzentrums mit Moschee in der Weinsberger Straße ist für die Ditib-Gemeinde frei: Der Heilbronner Gemeinderat hat am Donnerstag, 8. Mai, den Bebauungsplan beschlossen und das notwendige Baurecht geschaffen, teilt die Stadt mit. Das Projekt sorgte in der Vergangenheit für Debatten.

Moschee-Neubau in Heilbronn: Stadt macht Weg für Ditib-Projekt frei

Seit über 30 Jahren besteht an der Weinsberger Straße in Heilbronn eine Moschee der türkisch-islamischen Ditib-Gemeinde. Weil die Gebäude mittlerweile in einem schlechten Zustand sind, plant die Glaubensgemeinde seit Längerem einen Neubau. Geplant sind ein großer Versammlungsraum mit Empore, zusätzliche Räume für die Gemeinde und die Leitung und eine Tiefgarage mit 35 Stellplätzen.

Das Ditib-Zentrum in der Weinsberger Straße in Heilbronn ist mittlerweile in einem schlechten baulichen Zustand. Jetzt ist der Weg für den Neubau frei.
Das Ditib-Zentrum in der Weinsberger Straße in Heilbronn ist mittlerweile in einem schlechten baulichen Zustand. Jetzt ist der Weg für den Neubau frei.  Foto: Seidel, Ralf

Die Pläne mussten allerdings überarbeitet werden: Die Ditib-Gemeinde verzichte nun auf ursprünglich vorgesehene Flächen für Gastronomie und Einzelhandel, teilt die Stadt mit. Außerdem werde das neue Gebäude weiter von der Straße abgerückt, sodass ein kleiner Vorplatz entstehe. Aus Sicht der Stadt werte dieser das Stadtbild auf und diene zudem als Haltefläche für und Besucher, die dort ein- und aussteigen können. Außerdem werde wird entlang der Weinsberger Straße ein begrünter Streifen angelegt, der „die bestehenden Bäume besser zur Geltung bringt“.

Moschee-Neubau mit langer Vorgeschichte: Planung löste Bedenken aus

Die ersten Entwürfe für den Moschee-Neubau stammen vom österreichischen Architekturbüro Bernardo Bader Architekten. Dieses hatte im Jahr 2014 einen internationalen Wettbewerb gewonnen. Mittlerweile führt das Heilbronner Büro Müller Architekten das Projekt weiter.

Dieser ursprüngliche Entwurf von Bernardo Bader wurde verschlankt. Mittlerweile wird das Projekt von dem Heilbronner Büro Müller Architekten fortgeführt.
Dieser ursprüngliche Entwurf von Bernardo Bader wurde verschlankt. Mittlerweile wird das Projekt von dem Heilbronner Büro Müller Architekten fortgeführt.  Foto: Bernardo Bader/Müller Architekten

Ein früherer Bebauungsplanentwurf hatte im Heilbronner Gemeinderat Bedenken ausgelöst – insbesondere hinsichtlich der Verkehrssituation und der städtebaulichen Wirkung. Zudem bröckelte, wie die Heilbronner Stimme berichtet hatte, die Zustimmung für die neue Ditib-Moschee aufgrund der Haltung Ditibs nach dem Überfall der Hamas auf Israel. Nur zögerlich hatte sich die Organisation geäußert.

Moschee-Neubau in Heilbronn: Verträge laut Stadt öffentlich einsehbar

Das Projekt wurde allerdings weiter vorangetrieben. Im Jahr 2023 einigten sich die Ditib-Gemeinde, Vertreter der Gemeinderatsfraktionen und die städtische Bauverwaltung auf eine überarbeitete Planung. Diese wurde in einem städtebaulichen Vertrag zwischen der Stadt Heilbronn und der Gemeinde festgehalten, schreibt die Stadt.

In einem weiteren Vertrag – dem sogenannten Durchführungsvertrag – wurden schließlich ergänzende Vereinbarungen getroffen. Dazu gehören unter anderem Fristen für die Umsetzung, Vorgaben zur Fassadengestaltung sowie ein Nachweis über die Finanzierung des Projekts. Die Stadt teilt mit: Beide Verträge seien öffentlich einsehbar.

Nachdem der Gemeinderat im November grünes Licht für das Neubau-Projekt gegeben hatte, äußerte sich die Ditib-Gemeinde auf Stimme-Nachfrage. Der Vorsitzende nannte das damalige Gemeinderatsvotum ein „Zeichen der Wertschätzung“. Die 600 Mitglieder starke Ditib-Gemeinde wolle das neue Kulturzentrum neben der Ausübung ihres Glaubens auch als Ort der Begegnung und des Dialogs öffnen, sagte der Vorsitzende Erdinc Altuntas der Stimme. Nicht zuletzt, um Vorurteile abzubauen und „populistischen Parolen“ entgegenzuwirken.


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