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Umwelthauptstadt Europas: So stehen Heilbronns Chancen auf den Titel 

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Heilbronn nimmt einen neuen Anlauf, Umwelthauptstadt Europas zu werden. Die Entscheidung um den European Green Capital Award fällt am Donnerstag. Wie Heilbronn sich gegen die Konkurrenz durchsetzen will.


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Heilbronn steht im Finale um den Green Capital Award der EU. Ob es zum Titel „Umwelthauptstadt Europas“ reicht, entscheidet sich am Donnerstag, 2. Oktober, in Vilnius. Die Stadt organisiert ein Public Viewing und überträgt das Finale auf dem Marktplatz. Wir beantworten wichtige Fragen zum Thema:


Was ist der European Green Capital Award?

Die Europäische Kommission kürt seit 2009 Städte, die sich besonders um Umweltschutz und Nachhaltigkeit verdient machen, mit dem Titel der Umwelthauptstadt Europas. Erster Preisträger war Stockholm. Aus Deutschland waren bisher Hamburg und zuletzt 2017 Essen erfolgreich. Aktueller hält Vilnius den Titel, Guimarães in Portugal folgt 2026. Heilbronn bewirbt sich nach der knapp gescheiterten Kandidatur im Vorjahr nun  für das Titeljahr 2027.

European Green Capital Award: Was wird bewertet?

Es geht nicht darum, welche Stadt die meisten Grünflächen hat, sondern um Konzepte, die Transformation umweltfreundlich zu gestalten. Bewertet werden sieben Kategorien, darunter Biodiversität, Klimaanpassung, Wasser, Luft und Lärmschutz. 

Heilbronn steht neben Debrecen in Ungarn unter den letzten drei im Wettbewerb. Wie hat es die Stadt ins Finale geschafft?

Konzepte zur Verbesserung der Luftqualität, der Lärmreduzierung und zum Wassermanagement ließen Heilbronn vor der Jury in der Vorauswahl punkten. Die Kommission würdigte auch das umfassende Mobilitätskonzept auf dem Weg ins Finale. Zuletzt setzte die Stadt auf die Kampagne „Heilbronn now“.

European Green Capital Award: Wie stehen die Chancen gegen die beiden Konkurrenten?

Es ist alles möglich. Debrecen liegt gut im Rennen. Die 200.000-Einwohner-Stadt im Osten Ungarns erreicht laut EU-Kommission die Top-Werte beim Thema Nachhaltigkeit und punktet unter anderem bei Artenvielfalt, Grünflächen und Recycling-Konzepten. Klagenfurt stach mit nachhaltigen Heizideen hervor. Die Österreicher warfen außerdem die Förderung von Elektro-Lastenrädern in die Waagschale. 

Blick über Litauens Hauptstadt Vilnius: Hier präsentiert Heilbronn am Donnerstag seine Green-Capital-Bewerbung.
Blick über Litauens Hauptstadt Vilnius: Hier präsentiert Heilbronn am Donnerstag seine Green-Capital-Bewerbung.  Foto: Oliver Berg

European Green Capital Award: Welche Faktoren könnten die Entscheidung beeinflussen? 

Die meisten Gewinner der letzten Jahre haben sich mehrmals beworben, bevor sie am Ziel waren. Mit einem Sieg im zweiten Anlauf wäre Heilbronn sogar früh dran im Vergleich etwa zu Guimarães. Zuletzt gab es auch einen jährlichen Wechsel zwischen Ost- und Westeuropa. Zwar wäre nach diesem Schema  eher Ungarn als Deutschland an der Reihe, in früheren Jahren ist die EU aber auch schon von diesem Vorgehen abgewichen. Ohnehin sind offenbar vor allem inhaltliche als taktische Kriterien relevant. So hatten sich in diesem Jahr fünf ukrainischer Städte beworben. Manche erwarteten ein Zeichen der Solidarität mit dem kriegsgebeutelten Land. Aber alle Bewerber aus der Ukraine schieden in der Vorrunde aus.  

European Green Capital Award: Was bringt der Titel? 

Zunächst 600.000 Euro und öffentliche Aufmerksamkeit. Siegerstädte sind verpflichtet ein Titeljahr mit mehreren Veranstaltungen auszurichten. Manches, das der Titel mit sich bringt, lässt sich nicht unmittelbar messen. Essen gewann den Titel 2017. Der Erfolg hat dazu beigetragen, den Ruf der grauen Ruhrpott-Metropole abzuschütteln.  Projekte wie das Mobilitätskonzept und der Ausbau des Schienenverkehrs bekamen durch den Erfolg im Wettbewerb erst richtig Schwung, berichten die Verantwortlichen. 

Wie ist Heilbronn in Vilnius vertreten?

Eine große Delegation ist diesmal vor Ort, nachdem die Zeremonie in Valencia im Vorjahr nach Überschwemmungen in der Stadt deutlich kleiner ausgefallen war. Unter anderem sind OB Harry Mergel und die Bürgermeister Agnes Christner sowie Andreas Ringle nach Litauen gereist. 

Wo können Heilbronner die Entscheidung verfolgen?

Die Entscheidung wird am Donnerstag ab 17 Uhr im Rahmen des Demokratiefests auf dem Heilbronner Marktplatz in zwei Pavillons dabei sein. Im Internet kann jeder dabei sein, die EU-Kommission überträgt die Zeremonie live auf Youtube


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