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Ab Mai 2025
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Biomüll-Änderungen in Heilbronn: Bei der Trennung gelten künftig strengere Regeln

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Im Biomüll landet häufig so einiges, was dort nicht hingehört. Ab Mai 2025 ist der erlaubte Anteil der sogenannten „Störstoffe“ deutlich geringer. Falsch befüllte Biotonnen werden in Heilbronn nicht geleert. 


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Bei der Mülltrennung gibt es so einiges zu beachten. Nicht jeder weiß, was in eine Biotonne gehört – oder scheint Vorgaben zu ignorieren. Denn: Immer wieder landen „Störstoffe“ im Biomüll, die dort nicht hingehören. Die Stadt Heilbronn setzt künftig auf strengere Regeln und kontrolliert weiterhin die Tonnen. Wer sich nicht an Vorgaben hält, riskiert, dass der Müll nicht geleert wird. 

Zu viele „Störstoffe“ im Biomüll: Stadt Heilbronn setzt auf strenge Kontrollen

Bioabfälle sind wertvolle Rohstoffe, aus denen Biogas und Kompost hergestellt wird. Immer wieder finden sich in den zur Leerung bereitgestellten Biotonnen jedoch auch Restmüll, Plastiktüten und Verpackungen aus verschiedenen Materialien, teilt die Stadt Heilbronn am Mittwoch mit.

Das Problem: Diese sogenannten „Störstoffe“ einerseits die Verarbeitung der Bioabfälle, andererseits können sie in den Boden gelangen und letztendlich in die Nahrungskette. Die Entsorgungsbetriebe der Stadt Heilbronn kontrollieren deshalb seit rund einem Jahr verstärkt die Tonnen bei der Leerung.

„Wir sehen, dass die Kontrollen Wirkung zeigen und sich durch sie die Qualität des Biomülls verbessert“, sagt Martin Borgmeyer von den Entsorgungsbetrieben der Stadt Heilbronn. „Aber wir erfüllen noch nicht den Standard, der künftig gelten wird.“ 2025 soll es eine Änderung geben. 

Änderung ab Mai 2025: Weniger „Störstoffe“ in Biomüll toleriert 

Ab Mai 2025 darf der Störstoffanteil im Biomüll bei der Anlieferung an der Verwertungsanlage nur noch bei einem Prozent liegen, ansonsten muss die gesamte Menge als Restmüll teuer entsorgt werden. Diesen Grenzwert schreibt die neue Bioabfallverordnung vor. Noch liegt die Beanstandungsquote der kontrollierten Biotonnen laut der Stadt Heilbronn allerdings bei etwa drei Prozent. 

Die Verwertung von zu stark verschmutzten Bioabfällen kann künftig von den Vergärungsanlagen, beziehungsweise Kompostwerken, verweigert werden. Und das hat Folgen für Bürger. Denn dann muss der Abfall auf Kosten aller im Restmüll entsorgt werden. Dass es so weit kommt, soll weitestgehend verhindert werden.

„Rote Karte“ für falsch befüllte Biotonnen – Müll bleibt stehen, Kosten für Bürger entstehen

„Um dies zu verhindern, werden Biotonnen weiterhin kontrolliert und falsch befüllte Behälter bleiben auch weiterhin ungeleert stehen“, erklärt Borgmeyer. Zur Kontrolle der Tonnen ist ein Abfuhrfahrzeug mit einem speziellen Detektor unterwegs. Bei 203.000 kontrollierten Behältern im vergangenen Jahr schlug er 6500 Mal an. In der Folge wurden die Tonnen nicht geleert. In Hohenlohe wird der Biomüll sogar mittels einer KI kontrolliert

Stattdessen wurden falsch befüllte Biomülltonnen mit einer roten Karte versehen. Das bedeutet, dass die Tonnen entweder nachsortiert werden können oder zur Restmüllabfuhr bereitgestellt werden müssen. Dafür sind sie mit einer kostenpflichtigen Banderole zu versehen. Je nach Behältergröße werden für diese zwischen acht und 32 Euro fällig.

Biomüll richtig entsorgen: Diese Regeln gelten

Nur wenige Regeln müssen beachtet werden, damit der Bioabfall gut verwertet werden kann. In die Biotonne dürfen nur kompostierbare Abfälle wie Salat-, Gemüse- und Obstreste, feste Speisereste, Kaffee- und Teesatz (mit Filter), Eierschalen, Topfpflanzen, Schnittblumen (ohne Bindedraht), Haare, Federn, Papierservietten, Laub, Unkräuter oder Grasschnitt. Nichts zu suchen haben in der Biotonne Metalle, Glas, Kunststoffe aller Art, Getränkekartons, Staubsaugerbeutel, Schadstoffe, Zigarettenkippen, Windeln, Kehricht und sonstiger Hausmüll.

Auf keinen Fall dürfen Bioabfälle in Plastiktüten verpackt in der Biotonne gesammelt werden. Das gilt auch für im Handel erhältliche biologisch abbaubare Plastiktüten. Diese können von den Anlagen, in denen die Heilbronner Bioabfälle weiterverarbeitet werden, nur unvollständig zersetzt werden. 

Die Folge: Die Reste müssen aufwändig aussortiert werden und Plastikpartikel können mit dem Kompost in den Boden und damit in die Nahrungskette gelangen. Stattdessen können zum Verpacken der feuchten Bioabfälle Papiertüten, auch gebrauchte Bäckertüten, oder Zeitungspapier verwendet werden.

Im Landkreis Heilbronn gibt es ab 2026 eine Änderung und ein neues Abfallkonzept: Wer weniger Müll produziert, zahlt weniger. Auch bei der Abholung im Stadtkreis plant Heilbronn eine Änderung: Restmüll- und Biotonnen sollen mit einem elektronischen Chip ausgestattet werden, worüber die Abholung neu geregelt werden soll. 


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