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Falscher Abfall im Biomüll: Im Landkreis Heilbronn drohen gelbe und rote Karten

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Etwas in die Biomülltonne werfen, das dort nicht reingehört? Das kann im Landkreis Heilbronn Konsequenzen haben. Das steckt hinter der Neuerung. 


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Regelmäßig landen in Biomülltonnen Abfälle, die nicht darin landen sollten. Dies hat Folgen für die anschließende Kompostierung. Auch wenn in der Region Heilbronn/Hohenlohe sehr viel Biomüll gesammelt wird – die Qualität stimmt nicht immer.

Die Behörden denken sich daher Möglichkeiten aus, die Qualität zu verbessern – etwa durch KI-Unterstützung. Oder durch gelbe und rote Karten. In anderen Kreisen wie dem Landkreis Schwäbisch Hall gibt es sie schon, nun drohen sie auch Bewohnern im Landkreis Heilbronn. 

Sammelfahrzeuge entdecken Störstoffe im Biomüll – Gelbe und rote Karten im Landkreis Heilbronn

Das System funktioniert so: Sammelfahrzeuge erkennen mithilfe von Detektoren sogenannte Störstoffe im Biomüll. Jene beeinflussen "den ganzen Vergärungs- und Kompostierungsprozess des organischen Materials" negativ, wie die Pressestelle des Landratsamts Heilbronn schreibt. Die Störstoffe, zu denen Zigaretten, Medikamente, Windeln, Binden oder Plastiktüten gehören, müssen "aufwendig aussortiert werden". Mit der Hilfe der Detektoren und des neuen Systems soll sich die Qualität des Bioabfalls verbessern. 

Bei falsch befüllten Biomülltonnen drohen im Landkreis Heilbronn gelbe und rote Karten.
Bei falsch befüllten Biomülltonnen drohen im Landkreis Heilbronn gelbe und rote Karten.  Foto: dpa (groß) / Landratsamt Heilbronn (klein)

Die Müllfahrzeuge überprüfen mit den Detektoren die Biotonnen vor der Leerung. Laut Pressestelle hat ein zweites derart ausgestattetes Fahrzeug kürzlich seinen Betrieb aufgenommen. Ein akustisches Signal warnt vor möglichen Störstoffen. "Stellt das Fahrzeug verschmutzten Bioabfall fest, wird die Biotonne ab August beim ersten Mal noch entleert, allerdings wird ein gelber Anhänger angebracht. Dieser informiert die Nutzer der Biotonne, dass nicht zulässige Materialien enthalten sind", erklärt Beate Fischer, Leiterin des Abfallwirtschaftsbetriebs. "Die zum Einsatz kommende Technik hat sich andernorts bereits bestens bewährt", sagt Fischer.

Die Pressestelle hat auf Anfrage der Heilbronner Stimme kürzlich die Vorzüge des Systems gegenüber KI-Systemen mit Kamera oder nahinfrarotbasierter Wertstoffscannern benannt. Demnach werden Fremdstoffe bereits vor Entleerung und auch unterhalb der sichtbaren Oberfläche erkannt. Das System löst die bisherige "manuelle" Kontrolle ab. Konkret heißt es vom Landratsamt: "Mittels Wirbelstrominduktionsverfahren wird ein detektierter Metallanteil beziehungsweise der elektrisch leitfähige Anteil im Bioabfall als Indikator für den Gesamtfremdstoffanteil herangezogen." So werden Konservendosen, aber auch metallbedampfte Verpackungsfolien erkannt.  

Rote Karte an der Biomülltonne: Das sollten Besitzer tun

Werden bei Folgeleerungen erneut Abfälle festgestellt, die nicht in die Biotonne gehören, bleiben die Behälter ungeleert stehen. Ein roter Anhänger weist dann auf die Beanstandung hin. Und was sollten Biotonnen-Besitzer bei dieser roten Karte tun? Störstoffe aussortieren und die Tonne beim nächsten Termin zur Leerung bereitstellen, heißt es in der Mitteilung. 

Biomülltonnen wurden schon zuvor kontrolliert – in einzelnen Straßenzügen "stichprobenartig durch unsere Kontrolleure", teilt das Landratsamt mit. Wer Müll falsch entsorgt hat, der erhielt DinA5-Hinweiszettel der Kontrolleure oder Aufkleber von Müllwerkern der Entsorgungsfirmen, die darauf aufmerksam machen sollten. Mit der neuen Technologie kann nun der gesamte Inhalt der Tonne detektiert werden, nicht nur die Oberfläche oder die erste Lage wie bei Sichtkontrollen. Die Daten stehen anschließend softwarebasiert zur Verfügung. 

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