Bildungscampus Heilbronn: Der große Schritt in Richtung Innenstadt
Soleo, Eisstadion und Rollsporthalle werden abgerissen, durch neue Gebäude an anderen Standorten ersetzt: Grund dafür ist, dass der Bildungscampus noch mehr Platz für Wissenschaftler und Studenten benötigt.

Lehre und Forschung werden für Heilbronn immer wichtiger, die Stadt für wissenschaftliche Einrichtungen interessanter. Die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich baut eine Außenstelle auf, 2025 kommen die ersten Mitarbeiter in die Stadt auf den Bildungscampus, auch der designierte Geschäftsführer ist dabei.
Fraunhofer stärkt seine Präsenz, verfünffacht die Anzahl seiner Mitarbeiter in Heilbronn mit weiteren Instituten auf über 350. Hinter dem Wachstum auf dem Bildungscampus steht die Dieter-Schwarz-Stiftung, die unter anderem die Forschung finanziell unterstützt und in die Gebäude investiert. Und die Stiftung legt nochmal einen Zahn zu.
Bildungscampus: Die Dieter-Schwarz-Stiftung investiert in Heilbronn
Die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Heilbronn sowie das Center for Advanced Studies der DHBW bekommen einen Neubau an zentraler Lage. Außerdem treibt die Stiftung die dritte Erweiterung des Bildungscampus voran, die Arbeiten rund um den Mediamarkt haben schon begonnen.
Damit nicht genug: Zum Jahresschluss präsentierten Rathaus und Stiftung die Pläne für die vierte Vergrößerung des Bildungscampus. Rollsporthalle, Eisstadion und Soleo sollen abgerissen und durch neue Gebäude an anderer Stelle ersetzt werden, damit rückt auch eine Multifunktionshalle statt eines reinen Eisstadions in greifbare Nähe. Hier soll das Gebäude für die ETH Zürich gebaut werden, die aber in den ersten Jahren in einem Provisorium ihre Arbeit aufnimmt.
So gelingt die Nähe zur Innenstadt
Mit der vierten Erweiterung rutschen damit Bildungscampus und Innenstadt zusammen. Viele bedauerten, dass beides bislang durch die Verkehrsachsen strikt getrennt ist. Noch ist nichts beschlossen, ein Wettbewerb soll in den nächsten Monaten die mögliche Bebauung ausloten. Ohnehin kann es dort erst losgehen, wenn Eis- und Rollsport sowie das Soleo eine neue Heimat haben. Auch das Thema Wohnraum gehört zum Entwicklungspaket. In den Fokus rücken bestehende, ältere Gebäude am K3.
Auf dem Bildungscampus geht es parallel dazu auch inhaltlich weiter. Stiftungsgeschäftsführer Reinhold Geilsdörfer hat zuletzt stets betont, dass man in Heilbronn auch in die Grundlagenforschung investiert wolle. Mit den großen Instituten in der Republik führt die Stiftung seinen Angaben zufolge Gespräche. „Beide große Forschungsgesellschaften werden nach Heilbronn kommen“, sagte er zuversichtlich. Namen nannte er nicht. Bislang hat lediglich die Max-Planck-Gesellschaft gegenüber stimme.de bestätigt, dass sie mit der Stiftung spreche.
Entwicklungen abseits des Bildungscampus: Das tut sich beim Ipai und beim Quantencomputer
Auch abseits des Bildungscampus tut sich vieles. DemInnovationspark Künstliche Intelligenz (Ipai) schließen sich immer mehr Unternehmen und Einrichtungen an, um vom Netzwerk zu profitieren und sich einzubringen. Kommendes Jahr soll mit dem ersten Bauabschnitt des Ipai-Campus bei Heilbronn-Neckargartach begonnen werden.
Außerdem wollen die Hochschule Heilbronn (HHN) und das Molit-Institut für personalisierte Medizin ihre Partnerschaft vertiefen. Der Coup: Durch die Kooperation soll ein Quantencomputer am „I hoch drei“-Gebäude angesiedelt werden, der Rechner soll für mehr als nur den medizinischen Bereich offen stehen. Das Gebäude entsteht bei den SLK-Kliniken und gehört dem Molit-Institut.

Stimme.de