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Quantencomputer für Heilbronn: Superrechner spätestens 2027 in Betrieb

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Das Institut für personalisierte Medizin (Molit) in Heilbronn investiert in einen Quantencomputer. Was mit dem neuen Hochleistungsrechner alles denkbar wird. 


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Heilbronn dürfte bald einmal mehr eine führende Rolle bei der Spitzentechnologie spielen. Molit, das Institut für personalisierte Medizin, investiert in einen Quantencomputer, einen der ersten in Deutschland. Das haben die Verantwortlichen bei einem Gespräch in der Hochschule Heilbronn (HHN) bekanntgegeben. Der Neubau „i hoch drei“ unweit der SLK-Kliniken in Heilbronn ist bis 2027 fertig, der Rechner darin vielleicht schon früher installiert. Erst im Oktober hat der Technologiekonzern IBM im Landkreis Böblingen sein erstes Quantenrechenzentrum in Europa eröffnet.

Quantencomputer können viel schneller rechnen als bisherige Computer. Aufgaben, die an klassischen Rechnern Jahrtausende dauern, lösen Quantencomputer in Minuten. Der Computer für Heilbronn solle klein sein, sagt Christian Fegeler, Molit-Geschäftsführer: Es werde ein Rechner mit fünf Quantenbits (Qubit), sagt er. Zum Vergleich: Der jüngst vorgestellte IBM-Rechner hat nach Unternehmensangaben Prozessoren mit 127 Quantenbits, in Zukunft soll es dort ein Prozessor mit 156 Quantenbits sein.

Quantencomputer für Heilbronn: Molit-Chef deutet Investitionssumme nur vage an

Für Heilbronn, so Fegeler, reichen fünf Qubit aus: Es genüge, um damit die Technologie in die Fläche zu bringen, die Anwendbarkeit zu demonstrieren und die Beteiligten zusammenzubringen. Zur Investitionssumme äußert sich der Molit-Chef vage. Rechner seien schon für eine Million Euro zu haben.

Molit führt schon jetzt nach eigenen Angaben die Expertisen Medizin (SLK-Kliniken) und IT (Hochschule Heilbronn) zusammen und kann auf Patientendaten zugreifen. „Die Datenfülle ist nicht das Problem“, so Christian Fegeler. Er verspricht sich schnellere Analysen durch die neue Technologie, gerade auch durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). So würden die Bereiche Gesundheit und Quantencomputing zusammengebracht, sagt er. Er erhofft sich hier auch einen Zuspruch durch die Gesellschaft, denn Themen aus dem Bereich Gesundheit seien akzeptiert. 

Das ist am Hochleistungsrechner in Heilbronn alles denkbar

Beim Thema Gesundheit soll es für Quantenrechner nicht bleiben. Das Gebäude „i hoch drei“ bekommt 7,5 Millionen Euro vom Land und der Europäischen Union. Labore stünden deshalb allen offen. Die Hochschule für angewandte Wissenschaften erhalte so einen Zugang zu „anwendungsorientierter Grundlagenforschung“, freut sich Raoul Daniel Zöllner, der an der HHN Prorektor für Forschung, Transfer, Innovation und Professor ist. „Wir werden die Bereiche KI und Quanten zusammenbringen.“ Medizin ist für ihn nur der Einstieg. Potenzial sieht er an vielen Stellen, beispielsweise bei der Cybersicherheit oder der Verkehrsplanung. 

Die Hochschule bereitet sich bereits darauf vor, die Studenten für den Quantenrechner fit zu machen. Schon jetzt gibt es dort die Bereiche „Medizinische Informatik“. Die Themen rund um den Quantencomputer sollen ausgebaut werden. Das deutet Hochschulrektor Oliver Lenzen an, der zukünftig Experten mit einer Vielzahl an Fertigkeiten ausbilden will.

Hochschule Heilbronn investiert in die Ausbildung für den Quantencomputer

„Es gibt ein großes Defizit“, sagt Martin Haag, Dekan der Fakultät Informatik. Spezielle Seminare würden nun bei der Informatik angesiedelt. Ideal wäre ein eigener Studiengang. Große Aufgaben in der Didaktik erwartet deshalb erst einmal Oliver Kalthoff, HHN-Professor an der Fakultät Informatik: Bei Quantencomputern könne man nicht auf klassisches Wissen aufbauen. Neue Professuren, unter anderem im Bereich Quantencomputer, würden eingerichtet.

Molit freut sich auf den intensiveren Austausch mit der Hochschule. Mediziner könnten beispielsweise auch von der Sensordatenverarbeitung profitieren, die aus dem Bereich Automotive stamme, so Christian Fegeler.


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Kommentare

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Wilfried Müller am 23.12.2024 08:46 Uhr

Vielleicht ist es dann mal möglich, dass man nicht 20 Heime anrufen muss um einen Kurzzeit Pflege Platz zu finden.
Bis jetzt hat das weder die Pflegestützpunkte, die Pflegkasse, die Politik und auch die Heilbronner Stimme nicht interessiert, trotz mehrere Versuche das Thema anzusprechen

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